Zum Abschluss der Saison in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC treten die amtierenden Titelträger Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor (Belgien) gemeinsam mit dem Australier Matt Campbell im Porsche 963 mit der Startnummer 6 an. Estre und Vanthoor belegen in der Fahrerweltmeisterschaft aktuell den dritten Rang und haben noch Chancen auf den erneuten Gewinn des Titels.
Im Schwesterauto mit der Nummer 5 feiert der ehemalige Porsche-Junior Laurin Heinrich sein Hypercar-Renndebüt. Der Deutsche teilt sich den Hybridprototypen mit den beiden Franzosen Julien Andlauer und Mathieu Jaminet. In der LMGT3-Klasse reist das Kundenteam Manthey 1st Phorm als Tabellenführer in der FIA Endurance Trophy zum Finale auf dem Bahrain International Circuit: Die Mannschaft aus der Eifel geht mit einem Vorsprung von elf Punkten in das letzte WEC-Rennen des Jahres.
„Uns mit weiteren Titelgewinnen aus der FIA WEC zu verabschieden, wäre großartig“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir starten in das große Finale in Bahrain als Außenseiter, aber wir setzen alles daran, unsere Chancen maximal zu nutzen. Der Porsche 963 wird sich als das erfolgreichste LMDh-Fahrzeug seit Einführung des Reglements aus der Weltmeisterschaft verabschieden. Aber das reicht uns nicht: Wir wollen das 8-Stunden-Rennen gewinnen und im besten Fall mit WM-Pokalen nach Weissach zurückkehren. Das Team, die Fahrer und die gesamte Entwicklungsmannschaft hätten einen solchen Triumph mehr als verdient.“
„Zum zweiten Mal in Folge geht Porsche Penske Motorsport als Titelanwärter in das letzte Rennen der Saison, und diese wollen wir stark beenden“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Die Geschichte unseres Teams nimmt eine Wendung, aber sie ist noch nicht zu Ende. Ich möchte mich bei allen bedanken, die in den vergangenen drei Jahren zur Geschichte von Porsche Penske Motorsport in der WEC beigetragen haben. Ohne diese Bemühungen wären die Erfolge nicht möglich gewesen. Wir alle geben unser Bestes, um die Saison 2025 mit einem Sieg zu beenden.“
Die Meisterschaftsstände vor dem Finale in Bahrain
Porsche geht als Zweitplatzierter in der Herstellerwertung in den großen Showdown in Bahrain. Der Rückstand auf die Spitze beträgt 39 Punkte. In der Fahrermeisterschaft belegen Estre/Vanthoor die dritte Position, 21 Zähler hinter den Führenden. Bei dem 8-Stunden-Rennen in Sakhir wird für die Punktevergabe der Faktor 1,5 angewendet und das Ergebnis aufgerundet (38-27-23-18-15-12-9-6-3-2). Für die Pole-Position gibt es einen zusätzlichen Zähler. In der Herstellermeisterschaft liegen maximal noch 66 Punkte in Reichweite, bei den Fahrern sind es 39.
Weitere Informationen: Bapco Energies 8 Hours of Bahrain 2025 | FIAWEC
Meilensteine von Porsche Penske Motorsport
In der FIA WEC absolvierte Porsche Penske Motorsport seit dem Saisonstart 2023 insgesamt 22 Rennen auf elf verschiedenen Strecken. Die bisherige Bilanz des Werks-Porsche 963 als erfolgreichstem LMDh-Fahrzeug im Hypercar-Starterfeld: drei Siege, 15 Podestplätze, drei Pole-Positions und zwei schnellste Rennrunden. 2024 gewannen Kévin Estre, Laurens Vanthoor und der Deutsche André Lotterer am Steuer des Hybridprototypen die Fahrerweltmeisterschaft. Seit dem Start des 963-Programmes spulten die Fahrzeuge des Werksteams insgesamt 78.289 Rennkilometer in der FIA WEC ab. Hinzu kommen weitere 36.754 Kilometer, die an den Rennwochenenden in Trainingssitzungen und Qualifikationen absolviert wurden.
16. Dezember 2020: Einstieg in die LMDh-Kategorie
Porsche verkündet die werksseitige Rückkehr in den Kampf um Gesamtsiege bei den größten Langstreckenveranstaltungen der Welt. Das neue Hypercar-Reglement in der FIA WEC und die neue GTP-Fahrzeugkategorie in der IMSA-Serie ermöglichen den Einsatz baugleicher Rennwagen auf beiden Seiten des Atlantiks. Porsche entscheidet sich für die Entwicklung eines LMDh-Prototypen mit einem V8-Biturbo-Motor und Standard-Hybridelementen.
4. Mai 2021: Die Geburt von Porsche Penske Motorsport
Auf Basis einer äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Traditionsteam in den 1970er-Jahren mit dem Porsche 917 und nach der Jahrtausendwende mit dem Porsche RS Spyder spannen Porsche und Penske erneut zusammen. Die neue WEC-Einsatzmannschaft findet ihre Heimat in einem umgestalteten Porsche-Zentrum in Mannheim (Deutschland), das IMSA-Team zieht in die Penske-Hallen in Mooresville (North Carolina, USA) ein.
14. Januar 2022: Rollout des neuen Porsche 963
Gespannt und staunend zugleich blickt die Motorsportwelt auf das hauseigene Erprobungsgelände am Entwicklungsstandort Weissach: Auf der Teststrecke findet das vielbeachtete Rollout des Porsche 963 getauften Le-Mans-Prototypen statt. Bereits fünf Wochen später schließen sich erste umfangreiche Testfahrten unter anderem auf der spanischen Formel-1-Rennstrecke in Barcelona an. Im Juni 2022 erfolgt die offizielle Präsentation des neuen LMDh-Fahrzeugs im Rahmen des „Goodwood Festival of Speed“ in Großbritannien.
17. März 2023: Renndebüt des Porsche 963
Nach über 30.000 Testkilometern und ersten Renneinsätzen in der IMSA-Serie feiert der Porsche 963 sein Debüt in der FIA WEC. Beim 1.000-Meilen-Rennen in Sebring erreichen die beiden Werkswagen die Positionen fünf und sechs. Nur einen Monat später feiert das IMSA-Team in Long Beach den ersten Sieg mit dem 963 in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Es dauert nicht lange, bis auch die WEC-Mannschaft den Champagner-Duft in die Nasen bekommt.
16. April 2023: Erstes WEC-Podest für den Porsche 963
Bereits beim zweiten Einsatz in der Langstrecken-WM fährt der Porsche 963 auf das Siegerpodest: Im 6-Stunden-Rennen von Portimão in Portugal erreichen Estre/Lotterer/Vanthoor nach einer blitzsauberen Vorstellung des gesamten Teams den dritten Platz – der verdiente Lohn für die neu zusammengestellte Topmannschaft, die bei der Optimierung des Einheits-Hybridsystems mit unzähligen Tests auch für die LMDh-Fahrzeuge aller Hersteller umfangreiche Entwicklungsarbeit geleistet hat.
10./11. Juni 2023: Le Mans-Debüt für Porsche 963
Beim Debüt des Porsche 963 bei den 24 Stunden von Le Mans gehen gleich drei Hybridprototypen auf dem Circuit des 24 Heures an den Start. Die Farben ihrer speziellen „Butterfly“-Folierung erinnern an legendäre Designs von Porsche-Rennwagen. Möglich macht den großen Aufschlag erst die besonders enge Zusammenarbeit des globalen Werksteams mit Standorten in Mannheim und Mooresville mit dem Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach und allen Partnern. Der große Erfolg an der Sarthe bleibt jedoch aus.
2. März 2024: Zweite WEC-Saison beginnt erfolgreich
Porsche Penske Motorsport hat seine Lektionen aus der Debütsaison des 963 gelernt und wirkungsvolle Verbesserungen umgesetzt – mit durchschlagendem Erfolg: Beim Saisonauftakt der FIA WEC 2024 in Katar erobert die Startnummer 5 die Pole-Position, während das Schwesterauto mit der Nummer 6 im Rennen einen Dreifachtriumph für den Porsche 963 anführt. Den folgenden Lauf im italienischen Imola beenden die beiden Werksautos auf den Positionen zwei und drei. Der Status des erfolgreichsten LMDh-Autos ist zementiert.
26. März 2024: Sebastian Vettel testet den Porsche 963
Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel testet den Porsche 963 im spanischen Aragon. Nach 581 Kilometern bekannt der Deutsche freudig: „hat auf jeden Fall Spaß gemacht!“ Der Hybridrenner aus Weissach begeistert auch weiterhin im Wettbewerb: In Spa-Francorchamps gelingt die Pole-Position – die 100. Pole für das Team Penske insgesamt – und ein Sieg durch die Kundenmannschaft Hertz Team Jota. Das Werksauto von Estre/Lotterer/Vanthoor beendet das Rennen auf der „Ardennen-Achterbahn“ auf der zweiten Position und verteidigt die WM-Führung.
13. Juni 2024: Kévin Estre erringt Pole-Position in Le Mans
Erneut schickt das Werksteam Porsche Penske Motorsport drei 963 in das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Am Qualifying-Tag fährt Kévin Estre mit der Startnummer 6 dank einer Traumrunde auf die Pole-Position. Im Rennen verpasst das Team als Viertplatzierter den angestrebten 20. Gesamtsieg für Porsche allerdings denkbar knapp.
15. September 2024: Sieg beim 6-Stunden-Rennen von Fuji
Mit einer „Jetzt erst recht“-Haltung und maximaler Motivation nimmt Porsche Penske Motorsport nach der Enttäuschung von Le Mans die restlichen Saisonläufe in Angriff. Mit Erfolg: Ein Sieg im 6-Stunden-Rennen von Fuji (Japan) bringt Porsche an die Spitze der Gesamtwertung, Estre/Lotterer/Vanthoor reisen als Meisterschaftsführende zum großen Showdown nach Bahrain.
2. November 2024: WEC-Fahrer-Weltmeister 2024
Das WM-Finale in Bahrain bringt die ersten WEC-Trophäen nach Weissach: Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor sichern sich im Porsche 963 die Fahrer-Weltmeisterschaft 2024. Den Herstellertitel verpasst Porsche in einem spannenden Finale nur um zwei Punkte. Unterdessen gewinnt die IMSA-Abteilung des globalen Einsatzteams Porsche Penske Motorsport alle sechs Titel in Nordamerika.
14./15. Juni 2025: Sieg in Le Mans nur knapp verpasst
Nach einem durchwachsenen Saisonstart in der FIA WEC, aber vier Siegen in Serie in der IMSA-Meisterschaft, richten sich alle Blicke auf Le Mans. Erneut agiert das Team bei dem Langstreckenklassiker absolut fehlerfrei, Kévin Estre, Matt Campbell und Laurens Vanthoor holen restlos alles aus der Startnummer 6 heraus – und verpassen den Sieg im wiederum schnellsten LMDh-Auto der Hypercar-Klasse als Zweite nur um 14,084 Sekunden.
7. September 2025: Sieg beim 6-Stunden-Rennen in Austin
Der Wettkampf um die WM-Kronen bleibt offen. Porsche Penske Motorsport mobilisiert noch einmal alle Kräfte, um die Saison 2025 zu einem glorreichen Ende zu bringen. Nach dem Sieg für Estre/Campbell/Vanthoor bei den 6 Stunden von Austin in den USA folgt drei Wochen später ein Podestplatz in Japan. Porsche hält damit den Anschluss an die Spitze in der Herstellerwertung, die Fahrercrew der Nummer 6 bewahrt sich Titelchancen.
Fahrerstimmen vor dem letzten Saisonrennen 2025
Laurin Heinrich (Porsche 963 #5): „Vor drei Jahren war ich Porsche-Junior, jetzt fahre ich für Porsche Penske Motorsport im 963 ein WM-Rennen – das ist unfassbar und macht mich sehr stolz. Für mich wird nahezu alles neu sein: die Strecke, die FIA WEC, das Team und das Auto. Ich habe mich gemeinsam mit der Mannschaft bestmöglich auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Ich hoffe, dass ich Porsche und meinen Fahrerkollegen im Kampf um die Titel helfen kann.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Uns steht das letzte Rennen der Saison und auch das letzte im WEC-Programm für Porsche Penske Motorsport bevor. Für große Wehmut ist aber kein Platz: Wir kämpfen noch um den Herstellertitel und die Fahrermeisterschaft. Die Ergebnisse in der zweiten Saisonhälfte bescherten uns die Chance, in Bahrain um WM-Kronen fahren zu dürfen. In den vergangenen Rennen haben wir als Team jederzeit das Maximum aus unserem Paket herausgeholt. Das möchten wir im Finale fortsetzen, Titel holen und das WEC-Programm mit einem Highlight beenden.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Zum Ende einer für uns schwierigen Saison wollen wir einen Erfolg verbuchen. Es gab im Verlauf des Jahres immer wieder Lichtblicke, allerdings nicht die entsprechenden Ergebnisse. Im vergangenen Jahr waren wir in Bahrain stark unterwegs: Wir sind von Platz vier gestartet und lange Zeit in der Spitzengruppe gefahren. Die Strecke liegt uns. Das stimmt mich zuversichtlich für das letzte Rennen des WEC-Jahres.“
Michelle Gatting (Porsche 911 GT3 R #85): „Der Saisonabschluss in Bahrain stellt für mich immer ein Highlight dar. Für uns ist es toll, wieder mit Porsche am Schauplatz unseres WEC-Sieges 2023 zurück zu sein. Dieser Erfolg bleibt für immer in unseren Köpfen und Herzen. Wir wissen, dass wir in Bahrain stark und schnell sind, und wir haben das beste Team hinter uns. Wir geben alles in unserer Macht stehende, um die Saison positiv abzuschließen. Nicht nur für uns, sondern auch für alle Menschen, die uns während unserer Höhen und Tiefen immer unterstützt haben.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #92): „Das Saisonfinale in Bahrain verspricht viel Spannung. Für uns geht es um alles – wir wollen natürlich die Meisterschaft gewinnen. Das lange Rennen über acht Stunden führt vom heißen Nachmittag in den kühleren Abend. Wir müssen ein möglichst optimales Setup für die fallenden Asphalttemperaturen finden. Ich wünsche mir ein sauberes Rennen ohne Zwischenfälle mit einem erfolgreichen Ende für unser Team.“