Das Rennen
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport hat zum ersten Mal an einem Wochenende zwei Rennen auf zwei Kontinenten nahezu zeitgleich absolviert. Die transatlantische Zusammenarbeit zwischen den Mannschaften in der IMSA und der Langstrecken-Weltmeisterschaft hat sich für den Sportwagenhersteller ausgezahlt. In Long Beach fuhren Nick Tandy (Großbritannien) und Matthieu Jaminet (Frankreich) mit dem Porsche 963 am Ende eines höchst dramatischen 100-Minuten-Sprintrennens zum Sieg. Ihre Teamkollegen Felipe Nasr (Brasilien) und Matt Campbell (Australien) wurden für einen hart erkämpften dritten Platz gefeiert.
Auf dem Autódromo Internacional do Algarve hatten die beiden Porsche 963 des WEC-Teams das 6-Stunden-Rennen von den Plätzen fünf und sieben aufgenommen. Bereits auf den ersten Metern konnte Laurens Vanthoor im Hybrid-Prototyp mit der Nummer 6 einen der beiden Ferrari überholen. Der Belgier musste den vierten Rang nach zehn Minuten aber wieder hergeben. Deutlich mehr Wirkung zeigte ein Strategie-Schachzug nach dem ersten Stint: Beide Porsche 963 verzichteten beim Nachtanken auf den Reifenwechsel. Die eingesparte Boxenstoppzeit von gut zehn Sekunden brachte sie auf die Plätze drei und acht.
Probleme einiger Mitbewerber führten bis zur Rennhalbzeit nach drei Stunden dazu, dass die Nummer 6 weiterhin auf Podestkurs unterwegs war und das Schwesterauto bis auf Rang fünf vorrücken konnte. Gut 100 Minuten vor Rennende zwang ein Problem im Bereich der Servolenkung den Nummer-5-Prototypen jedoch zu einer längeren Reparaturpause an die Box. Er kehrte knapp eine Stunde später als Elfter der Hypercar-Wertung zurück auf die Strecke.
Bei Beginn der letzten 60 Minuten trat erstmals das Safety-Car in Aktion, da ein Fahrzeug geborgen werden musste. Für den Porsche 963 mit André Lotterer am Steuer kam dies zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Für die erneut drittplatzierte Nummer 6 stand ein Boxenhalt kurz bevor. Nachdem das Rennen gegen 17:10 Uhr Ortszeit wieder freigegeben wurde, musste mit dem Nummer-51-Ferrari allerdings auch der direkte Verfolger einen Stopp einlegen. Lotterer konnte seine Position verteidigen. Wenige Runden vor dem Ende sorgte eine weitere Tankpause für zusätzliche Spannung: Zuvor war wegen eines Sensorfehlers zu wenig Kraftstoff in das Fahrzeug geflossen. Der Vorsprung auf den nunmehr viertplatzierten Cadillac reichte dem Porsche jedoch, um hinter dem siegreichen Toyota von Brendon Hartley (Neuseeland), Sébastien Buemi (Schweiz) und Ryo Hirakawa (Japan) sowie dem Ferrari von Antonio Fuoco (Italien), Miguel Molina (Spanien) und Niklas Nielsen (Dänemark) die Ziellinie zu überqueren.
„Einmal Platz eins und zweimal Rang drei am selben Rennwochenende: Dieses fantastische Resultat zeigt, dass unser paralleles Engagement in der WEC und in der IMSA Früchte trägt – wir haben Fahrt aufgenommen“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Hier in Portimão mussten wir kämpfen, aber insgesamt hat es gepasst und wir sind mit dem dritten Platz mehr als zufrieden. Unsere Nummer 5 hatte ein Problem mit der Servolenkung. Warum, werden wir jetzt analysieren. Auch den Grund für den letzten Tankstopp, den unser Porsche 963 mit der Startnummer 6 kurz vor Schluss einlegen musste, gucken wir uns noch einmal genau an. Aber es war schön zu sehen, wie konzentriert und zielgerichtet die Crew in beiden Fällen auf diese schwierige Situation reagiert hat.“
In der GTE Am-Kategorie konnte der 911 RSR des Kundenteams Iron Dames dem zweiten Saisonlauf der WEC für lange Zeit den Stempel aufdrücken. Sarah Bovy hatte das Rennen von Startplatz zwei aufgenommen, büßte aber zunächst eine Position ein. Nach einem langen Duell mit der Chevrolet Corvette von Ben Keating (UK) kämpfte sich die Belgierin nach 45 Minuten und dann nochmal nach dem ersten Boxenstopp wieder zurück. Die Schweizerin Rahel Frey baute den Vorsprung weiter aus. Erst im letzten Renndrittel musste der pinke Porsche die Corvette und den Ferrari mit der Nummer 83 ziehen lassen. Der 911 RSR von Project 1 – AO erreichte das Ziel als Sechster. Am Steuer: Matteo Cairoli (Italien) und die beiden Portugiesen Miguel Ramos und Guilherme de Oliveira. Direkt dahinter folgte der baugleiche Nummer-77-Elfer, pilotiert von Julien Andlauer (Frankreich), Mikkel Pedersen (Dänemark) und Dempsey-Proton-Teamchef Christian Ried (Deutschland).
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Diese Podiumsplatzierung ist richtig cool. Das war ein hartes Stück Arbeit! Unsere Mechaniker haben viele kurze Nächte gehabt. Der dritte Platz ist die Belohnung dafür. Er fühlt sich wirklich wie ein Sieg an. Aber wir müssen dennoch das Auto weiterentwickeln und verbessern. Und wir müssen auch künftig fehlerfrei bleiben.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 963 #5): „Glückwunsch an unser Schwesterauto! Ich freue mich, dass ein Porsche 963 auf dem Podium steht. Unser Rennen war wirklich hart. Wir konnten das Tempo der anderen nicht mitgehen und müssen jetzt in Ruhe analysieren, woran das gelegen hat, was richtig und was falsch war. Beim nächsten Rennen in Spa wollen wir wieder bei der Musik sein.“
Rahel Frey (Porsche 911 RSR #85): „Das Podium nehmen wir natürlich mit, das sind wichtige Punkte. Allerdings hatten wir gedacht, es läge für uns etwas mehr drin. Uns sind wieder kleine Fehler passiert, das müssen wir bis Spa und vor allem Le Mans noch eliminieren. Nichtsdestotrotz: Unsere Pace war stark, ich bin stolz auf die Mädels. Obwohl wir auf der Strecke volle Attacke gegangen sind, waren die Corvette und der Ferrari etwas schneller. Das Eine oder Andere müssen wir noch finden.“
Ergebnisse
Hypercar-Klasse:
1. Buemi/Hartley/Hirakawa (CH/NZ/J), Toyota #8, 222 Runden
2. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, 221 Runden
3. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 221 Runden
10. Cameron/Christensen/Makowiecki (USA/DK/F), Porsche 963 #5, 189 Runden
GTE-Am-Klasse:
1. Keating/Varrone/Catsburg (USA/ARG/NL), Corvette #33, 206 Runden
2. Perez Companc (ARG), Wadoux (F), Rovera (I), Ferrari #83, 206 Runden
3. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Porsche 911 RSR #85, 206 Runden
6. Ramos/de Oliveira/Cairoli (P/P/I), Porsche 911 RSR #56, 205 Runden
7. Ried/Pedersen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 RSR #77, 205 Runden
9. Hardwick/Robichon/Tincknell (USA/CDN/UK), Porsche 911 RSR #88, 204 Runden
11. Wainwright/Pera/Barker (UK/I/UK), Porsche 911 RSR #86, 204 Runden
12. Schiavoni/Cressoni/Picariello (I/I/B), Porsche 911 RSR #60, 203 Runden
Alle Ergebnisse unter: fiawec.alkamelsystems.com
Qualifying
Die Porsche 963 nehmen den Europaauftakt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC aus den Startreihen drei und vier in Angriff. Kévin Estre fuhr im Autódromo Internacional do Algarve die fünftbeste Rundenzeit. Porsche Penske Motorsport hat sich damit als drittstärkste Kraft etabliert. Das Werksteam stellt innerhalb der elf Rennwagen starken Hypercar-Klasse den schnellsten Hybridprototypen nach LMDh-Reglement. Im Schwesterauto kam der Franzose Frédéric Makowiecki auf Rang sieben. Von den sechs Porsche in der GTE Am-Wertung war der 911 RSR von Iron Dames der Schnellste. Sarah Bovy, Michelle Gatting und Rahel Frey gehen von Klassenplatz zwei ins 6-Stunden-Rennen.
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport tritt in Portimão hoch motiviert zum zweiten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC an. Nach dem Auftakt in Sebring (USA) setzt die Mannschaft den neuen Porsche 963 in Portugal erstmals auf einer europäischen Rennstrecke ein. Der Hybrid-Prototyp gemäß LMDh-Reglement startet in der Hypercar-Klasse der WEC. Porsche-Kundenteams kämpfen mit sechs 911 RSR um den Sieg in der GTE-Am-Kategorie.
Der Franzose Kévin Estre und seine Werksfahrerkollegen André Lotterer aus Deutschland und Laurens Vanthoor (Belgien) starten am Sonntag von Platz fünf in den zweiten Saisonlauf der FIA WEC. Estré hatte im 15-minütigen Qualifying eine Rundenzeit von 1.32,404 Minuten vorgelegt. Er konnte sich damit unter anderem gegen die Hypercars von Peugeot und Cadillac durchsetzen. Im zweiten Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport war sein Landsmann Frédéric Makowiecki auf der 4,653 Kilometer langen Berg- und Talbahn in 1:32,560 Minuten nur geringfügig langsamer. Er bildet zusammen mit Michael Christensen (Dänemark) und dem US-Amerikaner Dane Cameron ein Team.
„Wir haben heute im Qualifying mit unseren Porsche 963 den schnellsten LMDh-Rennwagen gehabt“, erläutert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die systematische Arbeit in den Trainingssitzungen zahlte sich in den Rundenzeiten aus. Wir konnten hier in Portimão das Beste aus den Möglichkeiten machen und haben insgesamt einen guten Job abgeliefert. Uns sind Fortschritte gelungen, aber von den LMH-Fahrzeugen sind wir definitiv noch zu weit weg. Unsere solide Vorbereitung stimmt uns zuversichtlich für das morgige Rennen, auch wenn uns das schöne Wetter mit der wärmeren Strecke weniger in die Karten spielt. Jetzt wünschen wir den Jungs in Long Beach viel Glück für den dritten IMSA-Saisonlauf.“
In der GTE-Am-Wertung lieferte sich der pinke Porsche 911 RSR der Iron Dames erneut einen spannenden Kampf um die Pole-Position dieser Klasse. Beim Saisonauftakt in Sebring hatte Sarah Bovy die Nase gegenüber der Corvette des Briten Ben Keating noch vorn. In Portimao musste sich die Belgierin gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Michelle Gatting (Dänemark) und Rahel Frey (Schweiz) um 0,217 Sekunden mit Startplatz zwei begnügen. Ihre Bestzeit im zweiten Streckensektor blieb dabei ungeschlagen. Als zweitbesten Porsche qualifizierte Lokalmatador Miguel Pedro Ramos den Rennwagen von Project1 – AO auf dem achten Rang. Der Portugiese teilt sich das Cockpit der Startnummer 56 mit dem ehemaligen Porsche-Junior Matteo Cairoli aus Italien und seinem jungen Landsmann Guilherme de Oliveira. GTE Am-Startplatz neun ging an den Nummer-77-Elfer von Dempsey Proton mit Teamchef Christian Ried (Deutschland), Mikkel Pedersen (Dänemark) und Julien Andlauer am Steuer. Auch der Franzose hat die Porsche-Junior-Schule durchlaufen.
Das sechsstündige Langstreckenrennen auf der 4,653 Kilometer langen Berg- und Talbahn nahe der portugiesischen Algarve-Küste beginnt am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit (13:00 Uhr MESZ). Der TV-Sender RTL Nitro zeigt die letzte Rennstunde live im Free-TV. Auch Eurosport 2 überträgt weite Teile des WEC-Saisonauftakts live im Bezahlfernsehen. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der FIA WEC.
Noch heute absolviert die IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Long Beach (USA) ihren dritten Saisonlauf. Dort starten die beiden Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport um 14:05 Uhr Ortszeit (MESZ: 23:05 Uhr) in ein Sprintrennen über lediglich 100 Minuten. IMSA.tv überträgt das Rennen außerhalb der USA und Kanadas im kostenlosen Stream live.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Keine schlechte Session. Wir sind sicherlich noch immer zu weit von der Pole-Position-Zeit entfernt, aber wir konnten unser Paket für das Qualifying weiter optimieren. Im Moment liegen wir hinter Toyota und Ferrari. Anders als in Sebring sind wir aber jetzt vor Cadillac, das ist eine Verbesserung. Unsere Rennvorbereitung lief gut und das ist definitiv etwas anderes als das Qualifying. Peugeot und Cadillac sind aktuell unsere direkten Konkurrenten. Mal schauen, ob wir über die Renndistanz besser sein können als die Ferrari.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 963 #5): „Ein akzeptables Qualifying. Allerdings sind mir zwei oder drei kleinere Fehler unterlaufen und ich habe keine perfekte Runde zusammenbekommen. Insgesamt haben wir aber eine gute Performance abgeliefert. Unsere Vorbereitung und auch die Reifenwahl zielt auf das Rennen ab. Mal sehen, was morgen für uns in Reichweite liegt.“
Sarah Bovy (Porsche 911 RSR #85): „Startplatz zwei für das Rennen morgen ist angesichts der extrem hohen Wettbewerbsdichte definitiv eine gute Ausgangsposition. Mir und den anderen beiden Mädels liegt diese Strecke sehr, in der ELMS konnten wir in Portimão schon gewinnen. Dennoch ist es sehr leicht, hier einen Fehler zu machen. Wir bleiben konzentriert und versuchen, das Beste herauszuholen.“
Ergebnisse
Hypercar-Klasse:
1. Buemi/Hartley/Hirakawa (CH/NZ/J), Toyota #8, 1:30,171 Minuten
2. Conway/Kobayashi/Lopez (UK/J/ARG), Toyota #7, 1:30,444 Minuten
3. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, 1:31,596 Minuten
5. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 1:32,404 Minuten
7. Cameron/Christensen/Makowiecki (USA/DK/F), Porsche 963 #5, 1:32,560 Minuten
GTE-Am-Klasse:
1. Keating/Varrone/Catsburg (USA/ARG/NL), Corvette #33, 1:41,362 Minuten
2. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Porsche 911 RSR #85, 1:41,579 Minuten
3. Alessi/Mann/de Pauw (I/USA/B), Ferrari 488 GTE Evo #21, 1:41,628 Minuten
8. Pedro Ramos/de Oliveira/Cairoli (P/P/I), Porsche 911 RSR #56, 1:42,024 Minuten
9. Ried/Pedersen/Andlauer (D/DK/F), Porsche 911 RSR #77, 1:42,105 Minuten
10. Hardwick/Robichon/Tincknell (USA/CDN/UK), Porsche 911 RSR #88, 1:42,198 Minuten
13. Wainwright/Pera/Barker (UK/I/UK), Porsche 911 RSR #86, 1:43,273 Minuten
14. Schiavoni/Cressoni/Picariello (I/I/B), Porsche 911 RSR #60, 1:43,528 Minuten
Alle Ergebnisse unter: fiawec.alkamelsystems.com
Vorschau
In Portimão findet am kommenden Wochenende zum zweiten Mal nach 2021 ein Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC statt. Das Autódromo Internacional do Algarve bietet die Bühne für das Europa-Debüt des neuen Porsche 963. Nach der soliden Vorstellung beim 1000-Meilen-Rennen im US-amerikanischen Sebring hat sich Werksteam Porsche Penske Motorsport für den zweiten Saisonlauf eine Podiumsplatzierung zum Ziel gesetzt. Die in Mannheim beheimatete WEC-Mannschaft kennt den Kurs von umfangreichen Testfahrten in der jüngeren Vergangenheit. Fahrer-Crews, Ingenieure und Mechaniker gehen somit gut vorbereitet in das 6-Stunden-Rennen. Aufgrund ihrer vielen Steigungen und Gefälle sowie schnellen Kurven verspricht die „Achterbahn an der Algarve“ spannende Action. Das anspruchsvolle Layout fordert die Michelin-Reifen stark und verlangt auch der Physis der Fahrer einiges ab.
„Unser Werksteam Porsche Penske Motorsport hat beim Saisonauftakt in Sebring wichtige Erkenntnisse gewonnen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Auf Grundlage dieser Daten und Erfahrungen müssen wir nun das Potenzial des Porsche 963 deutlich mehr ausschöpfen. Ich bin sicher, dass die Abläufe in unserer neu zusammengestellten WEC-Mannschaft immer besser werden. Beim Rennen in Portugal peilen wir unseren ersten Podestplatz an.“
„Unsere beiden Teams sind zeitgleich auf beiden Seiten des Atlantiks im Einsatz: die WEC-Mannschaft in Portimão, die IMSA-Crew in Long Beach“, erklärt Urs Kuratle. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Auch wenn die Austragungsorte aufgrund der besonderen Charakteristiken sehr unterschiedlich sind, stehen die Einsatzteams in einem engen Austausch miteinander. Jeder gefahrene Kilometer in einer der beiden Serien hilft uns beim Verständnis des Autos. Die Strecke in Portugal ist bekannt für ihren aggressiven Asphalt. Das bedeutet: hohes Grip-Niveau aber auch hohen Reifenverschleiß. Der Schlüssel zum Erfolg wird in der optimalen Nutzung der Michelin-Rennreifen liegen.“
Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport: „Nach Sebring können wir in unserem WEC-Programm auf vieles aufbauen. Das macht uns zuversichtlich, wenn wir jetzt nach Portimão fahren. Wir hatten dort vor der Saison einen großartigen Test und konnten einige Rennbedingungen simulieren, was unserem Team bei der Vorbereitung auf den Auftakt und dieses Rennen sehr geholfen hat. Dann hatten wir einen soliden Einsatz in Sebring, wo wir keine größeren Probleme hatten und unser Team ein komplettes Rennwochenende absolvieren konnte. Jetzt wollen wir das, was wir aus all dem gelernt haben, zusammen mit einigen Daten, die wir im Rahmen des IMSA-Programms sammeln konnten, auf das zweite Rennen des Jahres in Portimão anwenden."
Das WEC-Rennen
Das 2008 eröffnete Autódromo Internacional do Algarve liegt im hügeligen Hinterland der Atlantikküste nahe der Ferienorte Portimão und Lagos. Der 4,684 Kilometer lange Kurs, auf dem auch die Formel 1 bereits zweimal gastierte, bietet ein stetiges Auf und Ab – an der steilsten Stelle geht es mit über zwölf Prozent Gefälle bergab. Einige der insgesamt 16 Kurven können die Fahrer nicht einsehen. Abseits des Asphalts lauern tiefe Kiesbetten. Die Start-Ziel-Gerade ist 969 Meter lang.
Die Porsche-Teams und -Fahrer
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport schickt in der FIA WEC zwei LMDh-Prototypen in der Hypercar-Klasse an den Start. Deren Antriebsleistung liegt nach der aktuellen Anpassung der Balance of Performance (BoP) bei 516 kW (702 PS). Im Cockpit der Nummer 5 wechseln sich Dane Cameron aus den USA, der Franzose Frédéric Makowiecki und Michael Christensen aus Dänemark ab. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 teilen sich Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien).
Die Porsche-Kundenteams setzen sechs Exemplare des 911 RSR in der GTE-Am-Kategorie ein. Iron Dames stellt das einzige reine Frauenteam in der WEC. Den pinkfarbenen Neunelfer mit der Nummer 85 pilotieren Sarah Bovy aus Belgien, Michelle Gatting aus Dänemark und die Schweizerin Rahel Frey. Im Nummer-60-Schwesterfahrzeug agieren die Italiener Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni sowie Alessio Picariello aus Belgien unter dem Banner von Iron Lynx.
Die Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing fährt Teambesitzer Christian Ried aus Schöneburg gemeinsam mit Mikkel Pedersen aus Dänemark und dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich. Im Neunelfer von Proton Competition gehen der Amerikaner Ryan Hardwick, Zacharie Robichon aus Kanada und der Brite Harry Tincknell mit der Nummer 88 ins Rennen.
Den 911 RSR von Project 1 – AO mit der Startnummer 56 steuern die beiden Portugiesen Guilherme de Oliveira und Miguel Ramos sowie Matteo Cairoli. Der Italiener zählte ebenfalls zum Porsche-Junior-Kader. Ins Lenkrad der Nummer 86 von GR Racing greifen das Duo Michael Wainwright und Ben Barker aus Großbritannien sowie der Italiener Riccardo Pera.
Die Teams und Fahrer in der Übersicht
Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport (#5): Dane Cameron (USA), Michael Christensen (DK), Fréderic Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport (#6): Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)
GTE-Am-Klasse (Porsche 911 RSR):
Project1 – AO (#56): Matteo Cairoli (I), Guilherme de Oliveira (P), Miguel Ramos (P)
Iron Lynx (#60): Claudio Schiavoni (I), Matteo Cressoni (I), Alessio Picariello (B)
Dempsey-Proton Racing (#77): Christian Ried (D), Mikkel Pedersen (DK), Julien Andlauer (F)
Iron Dames (#85): Sarah Bovy (B), Michelle Gatting (DK), Rahel Frey (CH)
GR Racing (#86): Michael Wainwright (UK), Riccardo Pera (I), Ben Barker (UK)
Proton Competition (#88): Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CDN), Harry Tincknell (UK)
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ -1 Stunde)
Freitag, 14.04.
10:30 Uhr – 12:00 Uhr: Freies Training 1
15:30 Uhr – 17:00 Uhr: Freies Training 2
Samstag, 15.04.
11:15 Uhr – 12:15 Uhr: Freies Training 3
15:30 Uhr – 15:45 Uhr: Qualifying GTE-Am
16:20 Uhr – 16:35 Uhr: Qualifying Hypercar
Sonntag, 16.04.
12:00 Uhr – 18:00 Uhr: Rennen
Fahrerstimmen vor dem Rennen
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Ich bin gespannt, ob wir uns in Portimão gegenüber dem Lauf in Sebring verbessern können. Das vorige Rennen lief nicht so wie erhofft, weil wir noch einen Performance-Rückstand hatten. Nach dem Wochenende waren wir direkt noch einmal testen. Wir haben das Gefühl, dass wir dabei vorangekommen sind. Hoffentlich können wir das in Portugal in die Tat umsetzen und um interessante Positionen kämpfen.“
Kevin Estré (Porsche 963 #6): „Wir haben Ende Februar in Portimão getestet, deshalb starten wir nicht bei null. Im Vergleich zum Auftakt in Sebring erwartet uns diesmal eine Strecke mit einem Asphalt, den wir kennen – ohne Bodenwellen. Auch für unsere WEC-Crew läuft alles wieder ein bisschen ,normaler‘ ab, zum Beispiel bei den Boxenstopps. Das Team hat zwischen den beiden Rennen weiter hart gearbeitet und erwartet einen Performance-Fortschritt.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): „Die Saison hat in Sebring mit dem zweiten Platz bestens für uns begonnen. Alles funktioniert bereits ziemlich gut: Wir sind zufrieden mit dem Auto, mit der Fahrerbesetzung, der technischen Seite sowie mit den Ingenieuren und den Mechanikern. Jetzt geht es nach Portimão – ein Kurs, der mir besonders mit dem 911 RSR gefällt. Ich möchte dort unbedingt weitere Punkte holen. Wir geben unser Bestes, um wieder eine Trophäe mit nach Hause zu bringen.“
Rahel Frey (Porsche 911 RSR #85): „Auch das Rennen an der portugiesischen Algarve ist ein ganz besonderes im WEC-Kalender. Mit dem ständigen Auf und Ab gleicht die Strecke einer Achterbahn und verspricht immer sehr viel Spannung. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle haben wir ja bereits in Sebring erlebt. Nach der tollen Pole-Position von Sarah Bovy im Qualifying hat ein Fehler meinerseits unglückliche Konsequenzen nach sich gezogen und ein besseres Resultat vereitelt. Das heißt, wir haben einiges gutzumachen. Wir fühlen uns im Porsche sehr, sehr wohl und sind schnell. Das konnten wir in Florida unter Beweis stellen. Wir haben eine tolle Crew und starke Leute an unserer Seite, die uns noch konkurrenzfähiger machen. Die Herausforderung in Portimão nehmen wir gerne an und freuen uns darauf.“
Ryan Hardwick (Porsche 911 RSR #88): „Beim Saisonauftakt in Sebring führte ein unverschuldeter Unfall im zweiten Training zum enttäuschend frühen Ende unseres Rennwochenendes. Jetzt freue ich mich sehr darauf, in Portimão gegen den Rest des WEC-Feldes anzutreten. Den 911 RSR habe ich im vergangenen Herbst auf diesem Kurs getestet, die Strecke gefiel mir sehr gut. Ich denke, dass wir im 88er-Auto mit Harry Tincknell, Zacharie Robichon und mir eine starke Fahrerbesetzung aufbieten. Ich kann es kaum erwarten, endlich in Portugal loszulegen."