Der Franzose teilt sich den rund 500 kW (680 PS) starken Hybridprototypen in Japan mit seinem Landsmann Mathieu Jaminet. Beide sind ehemalige Porsche-Junioren. Kévin Estre blieb mit dem Schwesterauto im Qualifying der Sprung unter die besten Zehn versagt. Gemeinsam mit Laurens Vanthoor aus Belgien startet der Franzose von der 17. Position in das 6-Stunden-Rennen. Das Kundenteam Proton Competition schickt den dritten Porsche 963 im Teilnehmerfeld von Rang 18 in den siebten Saisonlauf der FIA WEC.
Gegenüber den Trainingssitzungen am Freitag begann das Qualifying bei 24 Grad Lufttemperatur und 37 Grad heißem Asphalt mit etwas kühleren Temperaturen. In der LMGT3-Klasse hatte der US-Amerikaner Ryan Hardwick mit dem Porsche 911 GT3 R von Manthey 1st Phorm als Sechstschnellster den Aufstieg in die Hyperpole-Session der besten Zehn geschafft. Dort sicherte sein italienischer Teamkollege Riccardo Pera mit einer Rundenzeit von 1.40,414 Minuten den fünften Startplatz. Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich komplettiert das Trio in dem bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Rennwagen aus Weissach. Dem 911 GT3 R des Iron Dames-Projekts gelang der Einzug in die Hyperpole nicht. Célia Martin fuhr im Qualifying die 17.-schnellste Zeit. Die Französin teilt sich den Elfer mit Rahel Frey aus der Schweiz und der Dänin Michelle Gatting.
„Im Qualifying-Segment lagen die ersten 17 Rennwagen innerhalb von einer Sekunde und damit extrem nahe beisammen. Schade für Kévin Estre: Er hat es versucht, aber nicht ganz hinbekommen. Unserem Nummer-5-Porsche ist mit Julien Andlauer der Sprung in die Hyperpole gelungen, dort fehlten ihm sieben Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Für morgen können wir aber auf eine gute Renn-Performance setzen – wir wissen, dass wir stark sind“, bilanziert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Hinzu kommt das schwierig vorhersagbare Wetter. Wir hoffen auf gemischte Bedingungen, denn dann sind wir gegenüber der Konkurrenz normalerweise gut aufgestellt. Das gilt aber auch, wenn es trocken bleibt.“
„Wir sind natürlich enttäuscht, dass sich für unseren Nummer-6-Rennwagen keine Gelegenheit zu einer guten Runde ergeben hat. Sein Startplatz spiegelt nicht seine Leistungsfähigkeit wider“, erläutert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Julien Andlauer hat einen guten Job erledigt und sich für die Hyperpole qualifiziert. Von unserem Potenzial her hätte wahrscheinlich die zweite Startreihe in Reichweite gelegen. Unsere Renn-Pace stimmt mich zuversichtlich – ich bin gespannt, wo wir im Ziel landen werden.“
Der siebte Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC geht am Sonntag (28. September) um 11:00 Uhr Ortszeit (4:00 Uhr MESZ) an den Start. Sport 1 streamt das 6-Stunden-Rennen in Deutschland frei empfangbar im Internet und zeigt es zeitweise auch im TV-Kanal. Hinzu kommen die kostenpflichtigen Live-Angebote der FIA WEC (fiawec.tv/App inklusive Live-Timing) und Eurosport.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Qualifying geschafft! Ich denke, wir haben uns in den freien Trainingssitzungen wirklich gut auf das Rennen vorbereitet. Platz vier im ersten Segment und Startplatz sieben in der Hyperpole – da konnte ich es nicht ganz zusammenbringen. Unser Porsche besitzt großes Potenzial, wir haben praktisch alles maximiert. In dem sechs Stunden langen Rennen könnte das Wetter wechselhaft ausfallen. Wenn wir ohne Probleme durchkommen, sollte ein Top-5-Resultat oder sogar ein Podestergebnis möglich sein.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Das war vielleicht das schlechteste Qualifying meiner WEC-Karriere. Ich habe einfach keine saubere Runde geschafft, ich konnte mit dem Auto nicht viel schneller fahren. Es liegt noch etwas Abstimmungsarbeit vor uns und auch ich kann mich noch verbessern. Julien Andlauer hat gezeigt, was mit dem Porsche möglich war. Wir konzentrieren uns jetzt auf eine gründliche Analyse.“
Nico Varrone (Porsche 963 #99): „Uns fehlte hier in Fuji schon in allen freien Trainings die nötige Performance. Wir haben einige Änderungen vorgenommen und unseren Porsche 963 damit in ein besseres Leistungsfenster gebracht. Damit sehen die Dinge jetzt besser aus als zu Beginn, aber wir sind weiterhin nicht konkurrenzfähig genug. Uns steht weitere Analyse und Arbeit bevor, um für morgen noch etwas Pace zu finden.“
Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R #85): „Mit dem Qualifying können wir definitiv nicht zufrieden sein. In den Freien Trainings lief es für uns sehr gut, alles hat harmonisch funktioniert. Heute hätte sicherlich mehr in Reichweite gelegen, aber Célia fühlte sich einfach nicht wohl mit dem Auto – wir müssen jetzt verstehen, warum. In Le Mans, Sao Paulo und Austin war unsere Pace toll. Leider müssen wir das Rennen von hinten in Angriff nehmen, das macht es hier in Fuji etwas kompliziert. Jetzt dürfen wir einmal mehr zeigen, was wir können, und vertrauen darauf, dass uns das Team wieder mit einer tollen Strategie hilft. Für morgen ist noch alles offen.“
Riccardo Pera (Porsche 911 GT3 R #92): „Startplatz fünf ist für uns ein richtig nettes Ergebnis und bietet uns eine gute Ausgangsposition für das Rennen, denn dort zählt es. Wir denken auch an die Meisterschaft, die wir derzeit mit 19 Punkten Vorsprung anführen. Daher müssen wir uns clever aus allen Schwierigkeiten heraushalten und sauber durchkommen. Ich denke, wir haben dafür ein ganz gutes Paket.“
Ergebnisse Qualifying
Hypercar-Klasse:
1. Lynn/Nato/Stevens (GBR/FRA/GBR), Cadillac #12, 1.28,236 Minuten
2. Bamber/Bourdais/Button (NZL/FRA/GBR), Cadillac #38, 1.28,675 Minuten
3. Riberas/Sörensen (ESP/DEN), Aston Martin #009, 1.28,705 Minuten
7. Andlauer/Jaminet (FRA/FRA), Porsche 963 #5, 1.29,031 Minuten
17. Estre/Vanthoor (FRA/BEL), Porsche 963 #6, 1.29,920 Minuten
18. Jani/Pino/Varrone (CHE/CHL/ARG), Porsche 963 #99, 1.30,085 Minuten
LMGT3-Klasse:
1. Barrichello/McIntosh/Hasse Clot (BRA/USA/FRA), Aston Martin #10, 1.39,981 Minuten
2. Leung/Galael/Sato (GBR/INA/JPN), McLaren #95, 1.40,011 Minuten
3. Cottingham/Baud/Saucy (GBR/FRA/CHE), McLaren #59, 1.40,013 Minuten
5. Hardwick/Lietz/Pera (USA/AUT/ITA), Porsche 911 GT3 R #92, 1.40,414 Minuten
17. Frey/Gatting/Martin (CHE/DNK/FRA), Porsche 911 GT3 R #85, 1.42,284 Minuten
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter https://fiawec.alkamelsystems.com.