Qualifying
Nach großer Hitze und strahlendem Sonnenschein in den Trainingssitzungen am Freitag zeigte sich die Formel-1-Rennstrecke vor den Toren von Austin zum Qualifying von einer anderen Seite: Aus dichter Bewölkung fiel während der Zeitenjagd immer wieder leichter Regen. Bei abtrocknendem Asphalt wurde das Tempo im ersten Abschnitt der Qualifikation immer schneller. Während der Franzose Kévin Estre am Steuer des Porsche 963 mit der Nummer 6 den Einzug in die folgende Hyperpole schaffte, verpasste Landsmann Julien Andlauer den Sprung in das finale Shootout als Elfter denkbar knapp.
Im abschließenden Kampf der schnellsten Zehn um die besten Startpositionen für das 6-Stunden-Rennen am Sonntag erlebten die Fans einen hoch spannenden Wettbewerb. Immer wieder wechselte die Führung, die Rundenzeiten sanken mit jedem gefahrenen Umlauf. Ein entschlossener letzter Angriff des amtierenden Langstrecken-Weltmeisters Estre brachte Porsche Penske Motorsport in Startreihe zwei.
„Der vierte Startplatz ist gut, damit sind wir zufrieden‟, bilanziert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Bedingungen gestalteten sich sehr schwierig. Auf dem feuchten Asphalt fuhren die Rennwagen auf profillosen Slicks genauso schnell wie mit Regenreifen. Nicht alle Fahrer konnten ihre Prototypen auf der Strecke halten, unsere schon. Platz elf für unsere Startnummer 5 ist kein Beinbruch. Unsere Stärke liegt eher in der Performance über die Distanz. Wir fühlen uns für das Rennen gut aufgestellt. Gratulation an unser Kundenteam Proton Competition zu Startplatz sechs.‟
„Während des gesamten Qualifyings fiel leichter Regen, die Bedingungen veränderten sich von Runde zu Runde‟, erläutert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Kévin Estre hat eine sehr gute Vorstellung abgeliefert. Leider unterlief ihm auf seinem letzten Umlauf am Ende der Gegengeraden ein kleiner Fehler, sonst hätte womöglich sogar die Pole-Position in Reichweite gelegen. Julien Andlauer wurde ein wenig von anderen Fahrzeugen eingebremst und verpasste deswegen den Einzug in die Hyperpole knapp – schade. Mal schauen, was im Rennen passiert. Ich denke, dass wir noch mehr Regen erwarten dürfen.‟
Für ein besonderes Glanzlicht sorgte Nico Varrone am Steuer des Porsche 963 mit der Startnummer 99 von Proton Competition. Der Argentinier schloss den ersten Abschnitt der Qualifikation auf dem ersten Platz ab und zog damit sicher in die Hyperpole ein. In der finalen Zeitenjagd gelang dem Hybridprototypen des deutschen Kundenteams mit der sechstschnellsten Zeit sein bestes Ergebnis der aktuellen WEC-Saison. Im Rennen wechselt sich Varrone mit dem Schweizer Neel Jani und Nico Pino aus Chile ab.
LMGT3-Klasse: Bester Porsche 911 GT3 R auf Startplatz 14
In der LMGT3-Klasse schieden die beiden von Manthey betreuten 911 GT3 R bereits im ersten Abschnitt der Qualifikation aus. Bei schwierigen Bedingungen auf feuchter Strecke fuhr Ryan Hardwick auf Position 13. Im Rennen teilt sich der Amerikaner die Startnummer 92 unter der Nennung von Manthey 1st Phorm mit Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich und dem Italiener Riccardo Pera. Der baugleiche Neunelfer der Iron Dames belegte im Qualifying Rang 17. Die Startnummer 85 geht mit der Dänin Michelle Gatting, Rahel Frey aus der Schweiz und der Französin Célia Martin an den Start.
Der sechste Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC unter dem Titel „Lone Star Le Mans‟ beginnt am Sonntag, 7. September um 13:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MESZ) und führt über eine Distanz von sechs Stunden.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Ich bin enttäuscht. Bei den regnerischen Bedingungen kam es zunächst darauf an, die Reifen auf optimale Betriebstemperatur zu bringen. Einige Teile der Strecke waren trocken, andere hingegen sehr rutschig. Meine ersten schnellen Runden haben gepasst, aber ausgerechnet im letzten und entscheidenden Umlauf bin ich auf andere Fahrzeuge aufgelaufen. Dies hat eine weitere Verbesserung vereitelt – schade.‟
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Im Qualifying waren die Bedingungen bereits knifflig, in der anschließenden Hyperpole zeigten sie sich aber nochmals schwieriger. Gegen Ende des Shootouts nahm der Regen zu, dadurch war in der letzten Runde nicht mehr viel möglich. Platz vier und somit die zweite Startreihe ist gut und erheblich besser als in einigen der vorangegangenen Rennen. Unsere Stärke liegt hoffentlich in der Performance über die Distanz. Ich bin gespannt, was am Sonntag für uns in Reichweite liegt.‟
Nico Varrone (Porsche 963 #99): „Das war richtig schön! Im ersten Abschnitt gelang mir die absolute Bestzeit – damit haben wir zum ersten Mal in dieser Saison den Einzug in die Hyperpole geschafft. Am Ende gestalteten sich die Bedingungen immer schwieriger, weil der Regen vor allem im letzten Sektor zunahm. Genau dort unterlief mir in der schnellsten Runde leider ein kleiner Fehler. Die Pole-Position lag zwar nicht in Reichweite, aber ein Startplatz unter den ersten Drei. Doch wir beklagen uns nicht: Platz sechs bietet uns eine tolle Ausgangsposition für das Rennen.‟
Ryan Hardwick (Porsche 911 GT3 R #92): „Ich bin enttäuscht. Unser Porsche fühlte sich gut an. Während andere Fahrer unter schwierigen Bedingungen hohe Risiken eingegangen sind, habe ich es mit Blick auf unseren Kampf um die Meisterschaft etwas vorsichtiger angehen lassen. Der Erfolgsballast in unserem Porsche hat sicherlich auch nicht geholfen. Mit meiner eigenen Vorstellung bin ich auch nicht ganz zufrieden. Jetzt wollen wir uns im Rennen konsequent nach vorn arbeiten.‟
Ergebnisse Qualifying
Hypercar-Klasse:
1. Kubica/Ye/Hanson (POL/CHN/GBR), Ferrari #83, 1.57,655 Minuten
2. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi (ITA/GBR/ITA), Ferrari #51, 1.57,751 Minuten
3. Di Resta/Jensen/Vergne (GBR/DNK/FRA), Peugeot #93, 1.58,506 Minuten
4. Campbell/Estre/Vanthoor (AUS/FRA/BEL), Porsche 963 #6, 1.58,619 Minuten
6. Jani/Pino/Varrone (CHE/CHL/ARG), Porsche 963 #99, 1.58,839 Minuten
11. Andlauer/Christensen/Jaminet (FRA/DNK/FRA), Porsche 963 #5, 2.00,731 Minuten
LMGT3-Klasse:
1. Gattuso/Levorato/Olsen (ITA/ITA/NOR), Ford #88, 2.07,645 Minuten
2. Sousa/Ruck/Barker (PRO/GBR/GBR), Ford #77, 2.07,663 Minuten
3. Leung/Galael/Sato (GBR/INA/JPN), McLaren #95, 2.08,262 Minuten
13. Hardwick/Lietz/Pera (USA/AUT/ITA), Porsche 911 GT3 R #92, 2.17,545 Minuten
17. Frey/Gatting/Martin (CHE/DNK/FRA), Porsche 911 GT3 R #85, 2.22,433 Minuten
Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter https://fiawec.alkamelsystems.com.