Im fünften Wertungslauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship platzierten sich am Sonntag der Franzose Patrick Pilet und der Brite Nick Tandy vor dem Schwesterauto von Laurens Vanthoor (Belgien) und Earl Bamber (Neuseeland). In der Klasse GTLM konnte das Porsche GT Team in diesem Jahr bereits zwei Siege in Sebring und in Mid-Ohio verbuchen. Nach fünf Wertungsläufen liegt Porsche in der Herstellerwertung auf Rang zwei.
Am Sonntagmorgen herrschten bereits 30 Grad Celsius, als 42 Fahrzeuge in die Startaufstellung fuhren. In der GTLM Klasse, in der vier verschiedene Automobilhersteller um Punkte kämpfen, gingen die beiden Porsche 911 RSR aus der dritten Startreihe ins Rennen. Mit schnellen Boxenstopps und spektakulären Überholmanövern kämpften sich beide Fahrzeuge nach vorn. Zur Halbzeit nach drei Stunden lagen sie auf den Plätzen eins und zwei. Als eine halbe Stunde später das Safety-Car ausrücken musste, hatten die beiden Spitzenreiter Pech: Als sie zum Tanken und Reifenwechsel einbiegen wollten, wurde die Boxengasse geschlossen. Einige Konkurrenten, die deutlich zurücklagen, konnten kurz vorher noch ihren Stopp absolvieren. Die beiden 911 RSR fielen auf Platz vier und sechs zurück. In der letzten Rennstunde hatte Schlussfahrer Laurens Vanthoor am Steuer der Nummer 912 erneut Pech mit einer Safety-Car Phase und musste den Kampf ums Podium endgültig aufgeben.
Nach drei von vier Rennen liegt Porsche auf Platz zwei
In der Wertung des North American Endurance Cup konnte Porsche wichtige Punkte einfahren. Nach drei von vier Rennen liegt Porsche auf Platz zwei. Gewertet werden dafür die Langstreckenklassiker 24 Stunden Daytona, 12 Stunden Sebring, 6 Stunden Watkins Glen sowie das Petit Le Mans auf der legendären Road Atlanta, das zehn Stunden dauert.
In der GTD Klasse starteten auf dem 5,472 Kilometer langen Traditionskurs in Watkins Glen zwei Porsche 911 GT3 R. Patrick Lindsey (USA) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) belegten den sechsten Platz. Das Duo konnte wegen eines Unfalls kein Qualifying bestreiten und ging deswegen von Platz 18 ins Rennen. Patrick Long (USA), Porsche Selected Driver Christina Nielsen (DK) und Robert Renauer (Jedenhofen) pilotierten die Startnummer 58 im US-Flaggen-Design. Das Fahrer-Trio ging von Startplatz acht ins Rennen und beendete das Rennen auf dem neunten Rang.
Der sechste Lauf der IMSA SportsCar Championship findet am 8. Juli im Canadian Tire Motorsport Park in Bowmanville/Kanada statt.
Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth, Porsche Programmmanager IMSA SportsCar Championship: „Mit Platz drei und Platz vier kann man zufrieden sein. Eine clevere Reifenwahl und eine gute Strategie haben uns in der ersten Rennhälfte nach vorn an die Spitze gebracht. Dann ist das Safety-Car zur falschen Zeit rausgekommen. Es lagen ein paar Teile auf der Strecke, aber es war kein Auto in der Mauer. Deshalb konnte man nicht zwingend mit dem Safety-Car rechnen. Einige Fahrzeuge, die deutlich zurück lagen, haben in dem Fall auf das Risiko eines frühen Stopps gesetzt und es hat sie entsprechend nach vorn gebracht. Wenn man in Führung liegt, geht man aber das Risiko eines solchen Stopps nicht ein.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Es war ein sehr intensives Rennen. Die Hitze im Auto war extrem und in meinem letzten Stint hat auch mein Trinksystem nicht funktioniert. Jetzt bin ich durstig, aber froh auf dem Podium gestanden zu haben. Der Rennverlauf war ein wenig kompliziert. Ich war zu Beginn des Rennens richtig eingeklemmt und das bedeutet, dass man viel Abtrieb verliert. Von der Strategie her, bin ich stolz auf das Team. Wir haben gut reagiert. Am Ende sind es wichtige Meisterschaftspunkte, die wir mitgenommen haben.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Ich bin froh, dass wir ein Podium geholt haben. Unser Auto war schnell und zuverlässig. Mit den Gelbphasen lief es für uns nicht optimal. Aber das ist eben typisch für Sportwagen-Rennen. Als wir in Führung lagen, konnten wir es richtig fliegen lassen. Überholen war allerdings extrem schwierig.“
Stimmen der Fahrer finden Sie in der Pressemitteilung (Downloads).
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 190 Runden
2. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, 190 Runden
3. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 190 Runden
4. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 190 Runden
5. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, 189 Runden
6. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 189 Runden
7. Sims/De Phillippi/Auberlen (GB/USA/USA), BMW M8 GTE, 189 Runden
8. Krohn/Edwards/Blomqvist (FIN/USA/S), BMW M8 GTE, 163 Runden
Klasse GTD
1. Machavern/Palttala/Yount (USA/FIN/USA), BMW M6 GT3, 186 Runden
2. Legge/Parente (GB/P), Acura NSX GT3, 186 Runden
3. Sellers/Snow (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 186 Runden
6. Lindsey/Bergmeister (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 186 Runden
9. Long/Nielsen/Renauer (USA/DK/D), Porsche 911 GT3 R, 186 Runden
Alle Ergebnisse finden Sie unter: http://results.imsa.com
Rückblick auf das Qualifying
Im 15-minütigen Qualifying der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fuhr Earl Bamber am Samstag mit 1:42.507 Minuten die fünftschnellste Zeit in der Klasse GTLM. Patrick Pilet platzierte die Startnummer 911 direkt dahinter. Bis kurz vor Ende des Zeittrainings, das bei Sonne und Temperaturen von 30 Grad Celsius ausgetragen wurde, rangierten beide Fahrzeuge noch eine Startreihe davor, doch die Konkurrenz konterte nochmal in den letzten Sekunden.
Auf dem 5,472 Kilometer langen Traditionskurs bestreitet das Porsche GT Team am Sonntag den fünften Lauf der bedeutendsten Sportwagenserie Nordamerikas. Im Langstreckenrennen über sechs Stunden teilen sich der Neuseeländer Bamber und der Belgier Laurens Vanthoor das Cockpit der Startnummer 912. Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) pilotieren das Schwesterauto. In der mit vier Automobilherstellern stark besetzten GTLM Klasse liegt Porsche in der Herstellerwertung nach vier Rennen mit zwei Siegen auf Platz eins.
Stimmen zum Qualifying
Steffen Höllwarth, Porsche Programmmanager IMSA SportsCar Championship: „Wir haben mit der zweiten Startreihe bis 20 Sekunden vor Schluss gerechnet. Dann hat sich das Qualifying etwas gedreht. Aber nichtsdestotrotz machen wir uns keine Sorgen fürs Rennen. Wir waren im Training bei der Rennsimulation stark unterwegs. Im Rennen wird es nochmal heißer als im Zeittraining. Wir gehen gut vorbereitet ins Rennen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Die Platzierungen fünf und sechs entsprechen nicht unseren Erwartungen, aber wir werden für das Rennen ein gutes Auto vorbereiten. Da bin ich optimistisch. Im Rennen erwarten wir mindestens 30 Grad, und das wird für uns Fahrer ziemlich heiß im Auto. Auch die Reifen arbeiten speziell bei der Hitze, aber wir schauen mal, wie das läuft.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Das war ein schwieriges Qualifying. Bei der Reifenwahl lagen wir ein klein wenig daneben. Aber ich denke für das Rennen sind wir bestens gerüstet. Ich mag die Strecke und wir werden alles daran setzen, am Ende auf dem Podium zu stehen. Dafür haben wir immerhin sechs Stunden Zeit. Hier ist es besonders wichtig ein konstant schnelles Auto zu haben. Das ist unsere Stärke.“
Ergebnis Qualifying
Klasse GTLM
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 1:41.948 Minuten
2. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, + 0.111 Sekunden
3. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, + 0.417 Sekunden
4. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, + 0.549 Sekunden
5. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, + 0.559 Sekunden
6. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, + 0.667 Sekunden
7. Krohn/Edwards/Blomqvist (FIN/USA/S), BMW M8 GTE, + 1.329 Sekunden
8. Sims/De Phillippi/Auberlen (GB/USA/USA), BMW M8 GTE, + 1.591 Sekunden
Klasse GTD
1. Hawksworth/Heinemeier Hansson/Farnbacher (GB/DK/D), Lexus RC F GT3, 1:44.499 Minuten
2. Mies/van der Line (D/SA), Audi R8 LMS, + 0.112 Sekunden
3. Marcelli/Baumann (CAN/A), Lexus RC F GT3, + 0.213 Sekunden
8. Long/Nielsen/Renauer (USA/DK/D), Porsche 911 GT3 R, + 0.930 Sekunden
18. Lindsey/Bergmeister (USA/D), Porsche 911 GT3 R, nicht am Qualifying teilgenommen
Alle Ergebnisse finden Sie unter: http://results.imsa.com
Vorschau
Zwei Wochen nach dem Triumph beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans wartet auf Porsche in den USA die nächste Herausforderung: Mit dem Sechsstundenrennen in Watkins Glen startet die IMSA SportsCar Championship am 1. Juli in die zweite Saisonhälfte. Bei der Traditionsveranstaltung im US-Bundesstaat New York setzt das Porsche GT Team in der stark besetzten Klasse GTLM zwei Porsche 911 RSR ein. Nach Siegen in Sebring und Mid-Ohio führt Porsche die Herstellerwertung der bedeutendsten Sportwagenrennserie Nordamerikas an. Zusammen mit den Langstreckenrennen in Daytona und Sebring sowie dem Petit Le Mans wird Watkins Glen auch für den North American Endurance Cup gewertet. Porsche liegt in dieser wichtigsten und härtesten Performance- und Zuverlässigkeitswertung im weltweiten GT-Rennsport aktuell auf dem zweiten Platz.
Das Rennen
Die 5,472 Kilometer lange Rennstrecke Watkins Glen International wurde um eine bewaldete Bergkuppe gebaut und 1956 eröffnet. Der Traditionskurs ist nicht nur Sportwagenfans in aller Welt ein Begriff: Von 1961 bis 1980 war nahe der beschaulichen Kleinstadt Watkins Glen auch die Formel 1 mit dem Großen Preis der USA zu Gast. Den letzten Porsche-Erfolg auf der kurz auch „The Glen“ genannten Strecke holten 2015 Wolf Henzler und Bryan Sellers mit dem 911 RSR.
Die Porsche-Fahrer
Das Cockpit des 911 RSR mit der Startnummer 911 teilen sich in der Klasse GTLM die Gewinner des Zwölfstundenrennens in Sebring, Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien). Laurens Vanthoor (Belgien), frisch gebackener Le-Mans-Sieger, und Earl Bamber (Neuseeland) sind die Fahrer des zweiten vom Porsche GT Team eingesetzten 911 RSR mit der Startnummer 912. Sie haben in den USA zuletzt das Rennen in Mid-Ohio gewonnen. In der Klasse GTD sind die Porsche-Kundenteams Wright Motorsports mit Patrick Long (USA) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (Dänemark) sowie Park Place Motorsports mit Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Lindsey (USA) am Start.
Die Porsche-Fahrzeuge
Für seine zweite Rennsaison wurden beim 911 RSR vor allem Setup-Optimierungen vorgenommen. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Für den 911 GT3 R stellt Porsche seinen Kundenteams 2018 ein Evolutionspaket zur Verfügung. Der über 368 kW (500 PS) starke Rennwagen wurde für die weltweiten GT3-Serien konstruiert.
#IMSA - Two weeks after the #LeMans24, the focus goes to the #Sahlens6HRS at #WatkinsGlen. Fielding the No 911 and No 912 #911RSR, the #PorscheGTTeam hopes for their third #WeathertechChampionship win of the season after #Sebring12 and @Mid_Ohio @Porsche pic.twitter.com/qQuFBwVrGV
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 25. Juni 2018
Die Zeiten
Das Sechsstundenrennen startet am Sonntag, 1. Juli, um 9.45 Uhr Ortszeit (15.45 Uhr MESZ). Live übertragen wird es außerhalb der USA im Internet auf www.imsa.com.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „Nach unserem Triumph in Le Mans kehrt für Porsche jetzt keineswegs der Alltag ein. Mit dem Rennen in Watkins Glen, einem der großen Sportwagenklassiker in den USA, wartet schon die nächste anspruchsvolle Herausforderung. Nicht zuletzt durch unseren Sieg beim Zwölfstundenrennen in Sebring liegen wir auch im North American Endurance Cup gut im Rennen. Bei dieser prestigeträchtigen Langstreckenwertung punktet unser 911 RSR mit Performance und Zuverlässigkeit. Mit einem Topergebnis in Watkins Glen wollen wir nicht nur unsere Führung in der IMSA SportsCar Championship ausbauen, sondern auch unsere Titelchance im North American Endurance Cup wahren.“
Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R: „Die Strecke kommt unserem 911 GT3 R mit dem neuen Evo-Update entgegen. Sie ist sehr flüssig und wird nur zwischen dem dritten und sechsten Gang gefahren. Das leichte Banking in Turn 1 lässt eine frühe Beschleunigung zu, und von dort nimmt man sehr viel Speed mit, um mit Vollgas durch die Esses zu fahren. Die Porsche-typische Gewichtsverteilung lässt einen sehr späten Bremspunkt auf die Schikane zu, um das Fahrzeug für die Rechts-Links-Rechts-Kombination zu positionieren. In Turn 11 wird im Regelfall leicht gelupft. Wir sind gespannt, ob die Kurve mit dem Evo-Update voll gefahren werden kann.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „In Watkins Glen haben wir schon viele gute Erfahrungen gemacht. Ich habe dort zwar noch nie gewonnen, aber vielleicht klappt es ja diesmal. Dass diese großartige Rennstrecke unserem 911 RSR liegt, haben wir im vergangenen Jahr gesehen, als wir lange auf dem zweiten Platz fuhren. Ich freue mich sehr auf das Rennen.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Watkins Glen ist eine der klassischen Rennstrecken. Sehr schnell und sehr anspruchsvoll. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Bei einem Sechsstundenrennen spielt die Strategie eine wichtige Rolle. Das ist sicherlich ein Vorteil für uns, da unser Team über sehr viel Erfahrung verfügt. Ich war in Watkins Glen noch nie auf dem Podium. Höchste Zeit, das nachzuholen.“
Stimmen der Fahrer finden Sie in der Pressemitteilung (Downloads).
IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in drei verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) und P (Prototype). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.