Bei den 12 Stunden von Sebring, dem ältesten und härtesten Sportwagenrennen der USA, gewannen Patrick Pilet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) am Samstag mit dem Rennwagen aus Weissach in einem Herzschlagfinale die Klasse GTLM. Im zweiten vom Porsche GT Team eingesetzten 911 RSR kamen Earl Bamber (Neuseeland), Laurens Vanthoor (Belgien) und Gianmaria Bruni (Italien) nach 328 Runden auf dem wegen seiner vielen Bodenwellen berüchtigten Flugplatzkurs als Dritte ins Ziel. Damit rundeten sie den Porsche-Erfolg in dem auch für den North American Endurance Cup gewerteten Rennen ab. Für die Sportwagenikone 911 ist Florida ein gutes Pflaster: Erst vor einer Woche gewann der 911 GT3 R auf dem Stadtkurs von St. Petersburg die beiden Auftaktrennen der World Challenge.
Zur 66. Auflage des traditionsreichen Rennens, bei dem Porsche seit 1960 als erfolgreichster Hersteller mit 18 Gesamt- und jetzt 71 Klassensiegen Geschichte geschrieben hat, starteten am Samstagvormittag bei herrlichem Frühlingswetter insgesamt 43 Fahrzeuge. Im 911 RSR mit der Startnummer 912 machte Laurens Vanthoor schon in den ersten Runden zwei Positionen gut. Als Sechster des Qualifyings nahm er das Rennen aus der dritten Startreihe in Angriff. Sein Teamkollege Nick Tandy, der in der Startaufstellung mit dem zweiten 911 RSR (Nummer 911) direkt hinter ihm stand, verbesserte sich gar um drei Plätze. Ein guter Start in ein hart umkämpftes Rennen, das bereits in der 14. Runde durch die erste von insgesamt elf Safety-Car-Phasen unterbrochen wurde.
911 RSR setzte sich früh in der Spitzengruppe fest
Schon in der ersten Rennhälfte sorgten das Porsche GT Team mit perfekten Boxenstopps und die Fahrer mit einer fehlerfreien Leistung dafür, dass sich die 911 RSR gegen die starke Konkurrenz von BMW, Chevrolet, Ferrari und Ford in der Spitzengruppe festsetzen konnten. In der 40. Runde ging Laurens Vanthoor erstmals in Führung. Nach 2:30 Stunden lag sein Teamkollege Gianmaria Bruni an der Spitze des GT-Feldes. Kurz vor Halbzeit trug sich auch Nick Tandy mit seinem 911 RSR in die Liste der Spitzenreiter ein. Sein Teamkollege Frédéric Makowiecki lag in der zweiten Rennhälfte über zwei Stunden am Stück in Führung und musste diese Position erst wegen eines Routinestopps nach Einbruch der Dunkelheit abgeben. Doch die 911 RSR setzten die Spitze weiter unter Druck. Selbst ein abgerissener Heckdiffusor als Folge eines kleinen Austritts neben die Strecke war in Rekordzeit ersetzt, der daraus resultierende Rückstand schnell wieder aufgeholt.
Die Spannung auf dem Sebring International Raceway, wo die aus dem ganzen Land angereisten Fans ein abwechslungsreiches Rennen mit harten Positionskämpfen in allen Klassen und sehr vielen Führungswechseln erlebten, hielt bis zum Schluss an. Und die Porsche-Piloten brillierten weiter: Nach 10 Stunden und 10 Minuten, in der 279. Runde, setzte sich Patrick Pilet im 911 RSR mit der Startnummer 911 erstmals an die Spitze. Nick Tandy verteidigte diese Position mit einer Glanzleistung bis ins Ziel.
Fortschritte in der Fahrer- und Herstellerwertung
Mit diesem Sieg verbesserten sich Nick Tandy, Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki in der Fahrerwertung auf den zweiten Platz. Ebenfalls auf Rang zwei rückte Porsche in der Herstellerwertung vor.
Der dritte Lauf der IMSA SportsCar Championship ist am 14. April das Stadtrennen in Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien.
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „In Sebring mit zwei Autos aufs Podium zu fahren, ist ein toller Erfolg. Das Geheimnis war unsere Konstanz und dass wir es geschafft haben, keinen Fehler zu machen. Wir waren vielleicht nicht die Schnellsten auf eine Runde gesehen, aber über die Distanz war das eine perfekte Vorstellung der Fahrer und des ganzen Teams. Selbst als wir die Nummer 912 an der Box reparieren mussten, ist es uns mit großem Einsatz gelungen, das Auto wieder nach vorne zu bringen. Das war heute ein großer Tag für Porsche. Vielen Dank an alle Mitarbeiter in Weissach, die zu diesem Erfolg genauso beigetragen haben wie unsere Mannschaft in Sebring.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Dieser Sieg hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt. Das war eine tolle Teamleistung. Die Crew an der Box hat keinen Fehler gemacht, und unsere Strategie war perfekt. Diesen Erfolg mit meinen Freunden Nick und Fred feiern zu dürfen, ist unglaublich. Nach dem Qualifying war dieser Sieg noch in weiter Ferne. Doch wenn du etwas unbedingt erreichen willst und alles dafür tust, kannst du es auch schaffen. Das hat dieses Rennen gezeigt.“
Weitere Stimmen finden Sie in der Pressemitteilung (siehe Downloads).
#IMSA Great effort by the whole Porsche GT Team. Great driving, super fast pitstops, clever strategy. Now it’s time to celebrate this sweet #sebring12 #imsa victory 🏁🏆🍾 pic.twitter.com/Fy7473Yzqt
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 18. März 2018
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Tandy/Pilet/Makowiecki (GB/F/F), Porsche 911 RSR, 328 Runden
2. Sims/de Phillippi/Auberlen (GB/USA/USA), BMW M8, 328
3. Vanthoor/Bamber/Bruni (B/NZ/I), Porsche 911 RSR, 328
4. Westbrook/Briscoe/Dixon (GB/USA/NZL), Ford GT, 328
5. Vilander/Pier Guidi/Calado (SF/I/I), Ferrari 488, 327
6. Gavin/Milner/Fässler (GB/USA/CH), Chevrolet Corvette, 327
7. Krohn/Edwards/Catsburg (SF/USA/NL), BMW M8, 296
8. Magnussen/Garcia/Rockenfeller (DK/E/D), Chevrolet Corvette, 283
9. Hand/Müller/Bourdais (USA/D/F), Ford GT, 277
Klasse GTD
1. Sellers/Snow/Lewis (USA/USA/USA), Lamborghini, 321 Runden
2. Balzan/McNeil/Jeannette (I/USA/USA), Ferrari 488, 321
3. Keating/Bleekemolen/Stolz (USA/NL/D), Mercedes, 321
6. Long/Nielsen/Jaminet/Renauer (USA/DK/F/D), Porsche 911 GT3 R, 321
9. Bergmeister/Lindsey/Pappas (D/USA/A/USA), Porsche 911 GT3 R, 321
Rückblick auf die 1. Rennhälfte
Die beiden vom Porsche GT Team eingesetzten 911 RSR haben eine fehlerfreie erste Rennhälfte absolviert. Mit der Startnummer 911 kämpfen Patrick Pilet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) um die Spitze in der mit fünf Automobilherstellern am stärksten besetzten Klasse GTLM. Nach 163 Runden auf dem 5,954 Kilometer langen Sebring International Raceway liegen sie mit nur vier Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz. Ihre Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Laurens Vanthoor (Belgien) und Gianmaria Bruni (Italien) sind mit der Startnummer 912 auf dem wegen seiner vielen Bodenwellen berüchtigten Flugplatzkurs im Herzen Floridas zur Halbzeit Vierter.
Zur 66. Auflage des Langstreckenklassikers in Florida waren am Samstag um 10:40 Uhr Ortszeit (15:40 Uhr MEZ) bei herrlichem Frühlingswetter insgesamt 43 Fahrzeuge gestartet. Erfolgreichster Hersteller in der Geschichte des Rennens ist Porsche mit 18 Gesamt- und 70 Klassensiegen.
Die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in drei verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) und P (Prototype). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Info
Alle Ergebnisse und Punktestände der IMSA WeatherTech SportsCar Championship sowie des North American Endurance Cup gibt es im Internet unter results.imsa.com.