Porsche gewinnt erneut alle Titel in der IMSA-Meisterschaft 2025

Porsche hat sich zum Abschluss der Saison in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit vier Meisterkronen belohnt. Die beiden Porsche 963 des Werksteams beendeten das Finale auf der Road Atlanta auf den Positionen drei und zehn.

Damit stellten sie den erneuten Gewinn des Herstellertitels sicher. Während die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Matt Campbell aus Australien und Mathieu Jaminet den Fahrertitel bejubeln, feiert Porsche Penske Motorsport die zweite Team-Meisterschaft in Serie. Auch der Herstellertitel im IMSA Michelin Endurance Cup, der die fünf größten Langstreckenrennen umfasst, geht erneut an den Sportwagenhersteller aus Stuttgart. Der Brasilianer Felipe Nasr und Nick Tandy aus Großbritannien gewinnen in dieser Sonderwertung den Fahrertitel, Porsche Penske Motorsport ist Team-Meister.

Der Renntag auf der malerischen Road Atlanta begann für Porsche zunächst mit einer schlechten Nachricht: Werksfahrer Julien Andlauer musste seine Teilnahme am „Petit Le Mans‟ aus medizinischen Gründen absagen. Der Franzose sollte Campbell und Jaminet in der Startnummer 6 unterstützen. Laurens Vanthoor übernahm fortan eine Doppelrolle: Der Belgier griff in beiden Porsche 963 des Werksteams als dritter Fahrer ins Lenkrad.

Porsche Penske Motorsport (#6), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA), 2025 IMSA Weathertech Sportscar GTP Fahrer und Team Champion

Bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen von 25 Grad Celsius ließen sich die Mannschaften von Porsche Penske Motorsport und die Werksfahrer in den beiden Hybridprototypen aus Weissach von der kurzfristigen Veränderung im Fahrerkader nicht beirren. Kurz nach dem Start schob sich zunächst Felipe Nasr am Steuer der Startnummer 7 auf die Podestplätze, später übernahm das Schwesterauto mit der Nummer 6 für längere Zeit die Spitze. Zum Sieg beim „Petit Le Mans‟ auf der Road Atlanta reichte es am Ende nach zehn Stunden jedoch nicht: Die beiden rund 500 kW (680 PS) starken Porsche 963 überquerten den Zielstrich auf den Positionen drei und zehn – genug für den Gewinn aller Meistertitel.

„Ich kann es kaum in Worte fassen: zweimal in Folge alle verfügbaren Titel gewonnen – unglaublich‟, betont Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Ich möchte allen Beteiligten ein riesiges Kompliment aussprechen. Ich bin maximal stolz. So etwas macht uns keiner so schnell nach. Ich brauche noch einige Zeit, um diese Erfolge in ihrem gesamten Ausmaß zu begreifen.‟

Porsche 963, Porsche Penske Motorsport (#6), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (FRA), Laurens Vanthoor (BEL)

„Der Gewinn dieser Titel ist das Ergebnis des unermüdlichen Einsatzes aller Mitarbeiter von Porsche Penske Motorsport‟, schildert Roger Penske, Gründer und Vorsitzender der Penske Corporation. „Die Saison hat für uns mit vier Siegen in Serie begonnen, darunter unser zweiter Erfolg hintereinander bei den 24 Stunden von Daytona. Dem schlossen sich zehn weitere Podestplätze an. Solche Erfolge lassen sich ohne großartige Fahrer, eine Topmannschaft an der Spitze und eine perfekte Crew nicht erreichen. Unsere Titelgewinne sind das Ergebnis des unvergleichlichen Einsatzes von allen Männern und Frauen an unseren Standorten in Mannheim und Mooresville.‟

„Unser Auto ist und bleibt das mit Abstand erfolgreichste LMDh-Fahrzeug seit Einführung des Reglements‟, erläutert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Das heutige Rennen war enorm schwierig, aber wir haben mal wieder das Beste daraus gemacht.‟

Urs Kuratle (Leiter Werksmotorsport LMDh)
Urs Kuratle

Das Kundenteam JDC-Miller MotorSports legte in der ersten Rennhälfte ein starkes Tempo vor: Der Porsche 963 mit der Startnummer 85 fuhr phasenweise auf der vierten Position, dem schlossen sich jedoch einige Rückschläge an. Am Ende kam die Mannschaft auf der zwölften Position ins Ziel.

GT-Klassen: „Skelett-Rexy‟ erlebt Halloween-Horror auf der Road Atlanta

Ebenfalls unbelohnt blieb die starke Vorstellung von AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R. Das Kundenteam, das den Publikumsliebling „Rexy‟ auf der Road Atlanta im Halloween-Design auf die Strecke schickte, führte die GTD-Pro-Klasse phasenweise an. Ein Zwischenfall mit einem LMP2-Prototypen nach rund sieben Stunden beendete jedoch alle Siegträume. Eine fällige Reparatur des Hecks warf Klaus Bachler aus Österreich, Laurin Heinrich aus Deutschland und den Dänen Michael Christensen bis auf die achte Position zurück. In der GTD-Klasse beendete der Neunelfer von Wright Motorsports das Saisonfinale auf dem sechsten Platz.

Porsche 911 GT3 R, AO Racing (#77), Klaus Bachler (AUT), Laurin Heinrich (DEU), Michael Christensen (DNK)

Fahrerstimmen nach dem Rennen

Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Was für eine Erleichterung! Wir dürfen uns nun Meister der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2025 nennen – einfach großartig! Wir haben ein fantastisches Jahr hinter uns. Vielen Dank an das Team, an meinen Freund und Teamkollegen Mathieu Jaminet und an alle Helfer im Hintergrund. Es ist ein perfekter Tag für unsere gesamte Mannschaft.‟

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Über zwei Jahre lang habe ich mir so einen Erfolg so sehr herbeigesehnt. Ich habe auch 2023 und 2024 restlos alles gegeben, aber zu einem Titel hat es nie gereicht und ich war frustriert. Umso schöner fühlt sich nun der Gewinn der Meisterschaft an. Dass ich dies alles zusammen mit meinem Kumpel Matt Campbell errungen habe, macht es noch besonderer. Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben.‟

Laurens Vanthoor (Porsche 963 #7): „Es war spannend und stressig, weil ich plötzlich beide Autos im Rennen bewegen musste. Die Nummer 6 hatte ich vorher noch nie gefahren – und dann musste ich den Porsche übernehmen, als er in Führung lag. Die beiden Kollegen auf dem Fahrzeug kämpften um die Meisterschaft, da durfte ich nichts falsch machen. Es hat alles geklappt: Wir haben alle Titel geholt, besser geht es nicht.‟

Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #77): „Es war ein brutal schwieriges Rennen für uns. Zum Start ins letzte Renndrittel fuhr uns ein LMP2-Fahrzeug in die Seite. Der Ritt über das Gras zog erhebliche Beschädigungen am Heck unseres Porsche 911 GT3 R nach sich. Das Team konnte unser Auto zwar reparieren, aber der Kampf um den Klassensieg war damit für uns beendet. Zumindest einen Podestplatz hätten wir sicherlich erreichen können. Wir wollten den Titel verteidigen, doch das ist uns leider nicht gelungen, obwohl wir jederzeit alles gegeben haben.‟

Michelin Raceway Road Atlanta (Braselton, Georgia)

Ergebnisse Qualifying

GTP-Klasse:
1. Aitken/Bamber/Vesti (GBR/NZL/DNK), Cadillac #31, 436 Runden
2. Gunn/de Angelis/Riberas (GBR/CDN/ESP), Aston Martin #23, + 5,182 Sekunden
3. Campbell/Jaminet/L. Vanthoor (AUS/FRA/BEL), Porsche 963 #6, + 12,745 Sekunden
10. Nasr/Tandy/L. Vanthoor (BRA/GBR/BEL), Porsche 963 #7, - 1 Runde
12. Van der Helm/Jani/Esterson (NLD/CHE/USA), Porsche 963 #85, - 3 Runden

GTD-Pro-Klasse:

1. Hesse/Harper/de Phillippi (DEU/GBR/USA), BMW #48, 406 Runden
2. Milner/Catsburg/Varrone (USA/NLD/ARG), Corvette #4, - 1 Runde
3. Garcia/Sims/Juncadella (ESP/GBR/ESP), Corvette #3, - 1 Runde
8. Bachler/Heinrich/Christensen (AUT/DEU/DNK), Porsche 911 GT3 R #77, - 2 Runden

GTD-Klasse:

1. Mann/Wadoux/Pier Guidi (USA/FRA/ITA), Ferrari #21, 405 Runden
2. Triarsi/Koch/Calado (USA/USA/GBR), Ferrari #021, + 4,158 Sekunden
3. Hawksworth/Thompson/Montecalvo (GBR/CDN/USA), Lexus #12, + 31,682 Sekunden
6. Adelson/Skeer/Sargent (USA/USA/AUS), Porsche 911 GT3 R #120, - 1 Runde

Alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände unter https://results.imsa.com.

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