Beim mit 100 Minuten kürzesten Rennen des Jahres lag Earl Bamber (Neuseeland) auf dem engen Stadtkurs in Kalifornien bis 22 Minuten vor dem Ziel in Führung – dann musste er den Rennwagen aus Weissach, den er sich mit Laurens Vanthoor (Belgien) teilte, mit einem Aufhängungsdefekt an der Box abstellen. Im zweiten vom Porsche GT Team eingesetzten 911 RSR belegten die Sebring-Sieger Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) vor ihren Teamkollegen den sechsten Platz in der Klasse GTLM.
In der Postkartenkulisse mit Sonne, Meer und Palmen, wegen der Long Beach als das „Monte Carlo der USA“ gilt, startete der 911 RSR erstmals in dieser Saison aus der ersten Reihe. Laurens Vanthoor nutzte diesen Vorteil und setzte sich gleich in Runde eins an die Spitze. Diese Position verteidigte er gegen alle Angriffe seiner Verfolger. Nach 38 Minuten übergab er den 911 RSR mit der Startnummer 912 während einer Safety-Car-Phase an Earl Bamber. Der ging, weil ein BMW schon zuvor gestoppt hatte, als Zweiter zurück auf die Strecke und schloss sogleich die Lücke zum Führenden. Mit einem spektakulären Überholmanöver eroberte er schließlich die Führung zurück und konnte sich sogar etwas vom Rest des starken GTLM-Feldes absetzen, bevor ihn der Aufhängungsschaden zur Aufgabe zwang. Im 911 RSR mit der Startnummer 911 fanden Patrick Pilet und Nick Tandy wegen verschiedener Zwischenfälle nach ihrem ersten Boxenstopp nie mehr richtig ins Rennen.
Stimmen zum Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „In diesem Rennen war alles drin, was man sich als Zuschauer auf so einem Stadtkurs wünscht. Mit unserer Nummer 912 haben Laurens und Earl alles richtig gemacht. Laurens hatte einen perfekten Start und ging sofort in Führung. Earl hat sich nach dem Boxenstopp ebenfalls gleich wieder an die Spitze gekämpft. Beide sind absolut fehlerfrei gefahren, haben auch schwierige Situationen auf Tuchfühlung mit Konkurrenten bravourös gelöst. Sie lagen mit einem für ein Stadtrennen recht komfortablen Vorsprung in Führung, als sie der Schaden an der Aufhängung, der von einem Kontakt herrühren könnte, den durchaus möglichen Sieg kostete. Das war einfach nur Pech. Das Rennen der Nummer 911 wurde von einem Auffahrunfall beeinflusst, Nick und Patrick konnten danach nicht mehr viel ausrichten. Alles in allem kann man sagen, dass die Performance des 911 RSR gestimmt hat und auch das Team eine gute Leistung abgeliefert hat. Diese positiven Eindrücke nehmen wir mit zum nächsten Rennen nach Mid-Ohio.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Als ich nach unserem Stopp losfahren wollte, stand ein anderes Auto im Weg. Wir hätten als Zweite zurück auf die Strecke können, dann wäre das Rennen sicherlich anders für uns verlaufen. Der zusätzliche Boxenstopp, durch den wir eine Runde verloren haben, hat uns dann den Rest gegeben. Doch unser 911 RSR war schnell und das Team wie immer eine tolle Unterstützung.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Unser 911 RSR hat auf dieser Strecke sehr gut funktioniert. Die Jungs haben einen schnellen Boxenstopp hingelegt und wir lagen recht komfortabel in Führung. Doch dann ging etwas an der Aufhängung kaputt, und das Rennen war für uns zu Ende. Das ist schade für das Team. Doch sowas passiert. Jetzt greifen wir in Mid-Ohio wieder an.“
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette, 69 Runden
2. Westbrook/Briscoe (GB/USA), Ford GT, 69
3. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 69
4. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette, 69
5. Krohn/Edwards (SF/USA), BMW M8, 69
6. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 69
7. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 52
8. Sims/de Phillippi (GB/USA), BMW M8, 37
Alle Ergebnisse und Punktestände der IMSA WeatherTech SportsCar Championship sowie des North American Endurance Cup gibt es im Internet unter results.imsa.com.
Rückblick auf das Qualifying
Bis zur letzten Runde des spannenden Qualifyings zum dritten Saisonrennen der IMSA SportsCar Championship behauptete Laurens Vanthoor (Belgien), der sich den 911 RSR mit der Startnummer 912 mit Earl Bamber (Neuseeland) teilt, die Bestzeit in der Klasse GTLM. Nur 0,144 Sekunden fehlten schließlich zur ersten Pole-Position 2018 für den Rennwagen aus Weissach, bei dem für seine zweite Rennsaison neben Setup-Optimierungen vor allem die Zuverlässigkeit weiter verbessert wurde. Patrick Pilet (Frankreich) fuhr im zweiten 911 RSR mit der Startnummer 911 die drittschnellste Zeit auf der 3,167 Kilometer langen Strecke im Hafenviertel und rundete damit die beste Qualifyingvorstellung des Porsche GT Teams in dieser Saison ab. Sein Teamkollege im Rennen ist Nick Tandy (Großbritannien).
Stimmen zum Qualifying
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „Wenn man in der letzten Runde eines Qualifyings so knapp die Pole verliert, ärgert einen das natürlich ein bisschen. Wir haben uns jedoch eine sehr gute Ausgangsposition gesichert. Long Beach ist ein Stadtrennen mit wenig Überholmöglichkeiten. Umso wichtiger ist es, dass man möglichst weit vorne steht. Jetzt müssen wir im Rennen nur noch strategisch alles richtig machen. Ich bin sehr zufrieden.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Für Porsche ist das ein gutes Ergebnis. Wir liegen alle eng zusammen. Nachdem die Balance unseres 911 RSR heute morgen im ersten Training sehr gut war, hatte ich im Qualifying ein leichtes Untersteuern. Doch das bekommen wir bis zum Rennen in den Griff. Aus den ersten zwei Reihen zu starten, eröffnet uns alle Möglichkeiten.“
Laurens Vanthoor (911 RSR #912): „Wenn du die ganze Zeit vorne liegst, willst du am Ende natürlich auch die Pole. Die haben wir in der letzten Runde leider verloren. Trotzdem können wir mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Im Rennen müssen wir versuchen, uns aus allen Rangeleien herauszuhalten. Auf dieser Strecke wird der kleinste Fehler sofort bestraft.“
Ergebnis Qualifying
Klasse GTLM
1. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 1:16,869 Minuten
2. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, + 0,144 Sekunden
3. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, + 0,394
4. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette, + 0,424
5. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette, + 0,664
6. Westbrook/Briscoe (GB/USA), Ford GT, + 0,680
7. de Phillippi/Sims (USA/GB), BMW M8, + 1,284
8. Krohn/Edwards (SF/USA), BMW M8, + 1,355
IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in drei verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) und P (Prototype). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Info
Der vierte Lauf der IMSA SportsCar Championship wird am 6. Mai auf dem Mid-Ohio Sports Car Course in Lexington im US-Bundesstaat Ohio ausgetragen.