Rennen
In der IMSA SportsCar Championship freute sich das Team Wright Motorsports mit Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (Dänemark) am Sonntag über die zweite Podiumsplatzierung in dieser Saison. Nach dem Sieg mit dem Porsche 911 GT3 R auf der Strecke in Road America ist Platz zwei auf dem Virginia International Raceway ein erneuter Erfolg in der GTD-Klasse. Im neunten Lauf der GTLM-Klasse belegten Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 den fünften Platz. Das Schwesterauto mit dem Fahrer-Duo Nick Tandy (Großbritannien) und Patrick Pilet (Frankreich) musste das Rennen nach rund einer Stunde mit einem technischen Defekt beenden.
Pilet startete für das Porsche GT Team von Platz zwei ins Rennen, doch die erste Startreihe brachte dem Fahrzeug mit der Startnummer 911 kein Glück. Nach dem Fahrerwechsel auf Tandy musste der 33-Jährige sein Fahrzeug in Führung liegend neben der Strecke mit einem Schaden am Antriebsstrang abstellen. Der 510 PS starke Porsche 911 RSR von Bamber und Vanthoor bekam nach einem Zwischenfall in der ersten Rennrunde eine Durchfahrtsstrafe. Im Rennen über zwei Stunden und 40 Minuten arbeitete sich das Fahrergespann kontinuierlich vom Ende des Feldes nach vorn. Zwischenzeitlich lag Vanthoor auf der 5,263 Kilometer langen Strecke auf Podiumskurs. Nach 88 Runden sah er die Zielflagge als Fünfter. In der Herstellerwertung liegt Porsche somit auf Platz drei.
#IMSA - Happy with P2: @ChristinaRacing and @pLmotorsport @WrightRac1ng @VIRNow #MichelinVIR pic.twitter.com/YBmSt2UvPe
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 19. August 2018
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Sims/De Phillippi (GB/USA), BMW M8 GTE, 88 Runden
2. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, 88 Runden
3. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE, 88 Runden
4. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 88 Runden
5. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 88 Runden
6. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, 88 Runden
DNF Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 42 Runden
DNF Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 40 Runden
Klasse GTD
1. Marcelli/Baumann (CAN/A), Lexus RC F GT3, 86 Runden
2. Long/Nielsen (USA/DK), Porsche 911 GT3 R, 86 Runden
3. Legge/Farnbacher (GB/D), Acura NSX GT3, 86 Runden
4. MacNeil/Jeannette (USA/USA), Ferrari 488 GT3, 86 Runden
5. Keating/Bleekemolen (USA/NL), Mercedes-AMG GT3, 86 Runden
6. Sellers/Snow (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 86 Runden
7. Potter/Lally (USA/USA), Audi R8 LMS GT3, 86 Runden
8. Hawksworth/Heinemeier Hansson (GB/DK), Lexus RC F GT3, 86 Runden
9. Marks/Aschenbach (USA/USA), Acura NSX GT3, 86 Runden
10. Foley/Auberlen (USA/USA), BMW M6 GT3, 85 Runden
Alle Ergebnisse finden Sie unter: http://results.imsa.com
Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth (Porsche Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Das war ein Tag mit mehr Tiefen als Höhen. Die Startnummer 912 hat in der ersten Runde einen Kontakt mit einem anderen Fahrzeug gehabt. Dabei kam es zu einem Schaden an der Felge und wir mussten früh stoppen. Oben drauf gab es eine Durchfahrtstrafe. Am Ende wurden wir Fünfter. Bei der 911 sind wir mit einer aggressiven Strategie an die Spitze gefahren. Nach etwa einer Stunde kam es zu einem technischen Defekt im Antriebsstrang. Es gab auch Positives: Die Strategie war top, das Team hat bei den Boxenstopps perfekt gearbeitet. In Laguna Seca greifen wir wieder an.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Am Start habe ich gleich eine Position gut gemacht. Doch dann ist mir jemand in der ersten Runde von hinten ans Auto gefahren. Gegen uns wurde eine Durchfahrtsstrafe verhängt und dadurch musste ich das Feld von hinten aufrollen. Als bei Laurens dann noch Spätfolgen der Kollision auftraten, war nicht mehr drin als Platz fünf. “
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Am Anfang meines Stints war es ganz okay. Earl ist jedoch jemand hinten auf’s Auto gefahren und dann bin ich sicher, dass da ein Schaden entstanden ist. Als ich länger im Auto war, ist nach und nach der Diffusor kaputt gegangen. Das war natürlich katastrophal, denn der Abtrieb an der Hinterachse hat immer mehr gefehlt. Am Ende war das Auto fast unfahrbar und ich bin froh, dass wir ins Ziel gekommen sind.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Die Ingenieure haben uns ein gut abgestimmtes Auto fürs Rennen gegeben. Das passte alles. Ich bin sehr spritsparend gefahren, damit wir länger draußen bleiben konnten. Unsere Strategie hätte auch perfekt funktioniert, denn wir lagen auf Platz eins, als wir dann leider ausgefallen sind.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Wir sind natürlich sehr enttäuscht, dass wir keine Punkte machen konnten. Es wäre sogar ein Sieg drin gewesen, denn das Team hat uns mit einer großartigen Strategie an die Spitze des Feldes gebracht. Als ich in Führung lag, merkte ich plötzlich, dass etwas nicht in Ordnung war und ich an Vortrieb verloren habe. Das war dann das Ende.“
Patrick Long (Porsche 911 GT3 R #58): „Bei meinem letzten Stopp lag ich auf Platz acht. Dann fragte ich mein Team, wer vor uns noch alles an die Box kommen muss. Sie sagten: Keiner. Ich zog meine Gurte noch enger als sonst und habe alles gegeben. Über Platz zwei freue ich mich sehr. Wir hatten einen etwas holprigen Saisonstart, aber jetzt läuft es.“
Christina Nielsen (Porsche 911 GT3 R #58): „Aus meiner Sicht ist diese Strecke die anspruchsvollste im Kalender. Deshalb ist Platz zwei ein sehr gutes Resultat. Wenn ich beim Boxenstopp noch etwas besser gewesen wäre, hätten wir vielleicht sogar um den Sieg kämpfen können. Aber so bin ich auch sehr zufrieden.“
Qualifying
Auf dem Virginia International Raceway fuhr das Porsche GT Team in der Klasse GTLM auf die Startplätze zwei und acht. Der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 wurde im Qualifying der IMSA SportsCar Championship von Patrick Pilet pilotiert. Auf regennasser Strecke gelang dem Franzosen seine schnellste Runde im letzten Umlauf. Mit 1:56.170 Minuten sicherte er sich somit den zweiten Rang im umkämpften Zeittraining. Am Sonntag bestreitet er gemeinsam mit Nick Tandy (Großbritannien) das über zwei Stunden und 40 Minuten dauernde Rennen. Earl Bamber belegte im Zeittraining mit 1:57.874 Minuten Platz acht. Der Neuseeländer wird im Fahrzeug mit der Startnummer 912 den Start des neunten Meisterschaftslaufs fahren und das Lenkrad an Laurens Vanthoor (Belgien) übergeben.
An der Rennstrecke im US-Bundesstaat Virginia herrschten bis kurz vor dem Zeittraining Temperaturen von 28 Grad Celsius und Sonnenschein. Doch direkt vor der 15-minütigen Session am Mittag ging ein starker Regenschauer nieder. Die beiden 911 RSR fuhren bei anhaltendem Niederschlag mit Regenreifen auf die 5,263 Kilometer lange Strecke. Das wenige Minuten vorher ausgetragene Qualifying in der GTD-Klasse startete noch bei trockenen Bedingungen. Der von Wright Motorsports eingesetzte Porsche 911 GT3 R fuhr auf Slicks und wurde erst auf den letzten Runden vom Regen überrascht. Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) belegte mit 1:44.758 Minuten Platz sechs. Im Rennen teilt er sich das Cockpit mit Porsche Selected Driver Christina Nielsen (DK).
Stimmen zum Qualifying
Steffen Höllwarth (Porsche Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Das war ein Qualifying-Krimi. Direkt vor der Session hat ein Regenschauer für zusätzliche Spannung gesorgt. Es waren sehr schwierige Bedingungen auf der Strecke. Wir haben uns entschieden, sehr früh rauszugehen und konnten uns dann noch in der letzten Runde auf Platz zwei vorschieben. Mit der Startnummer 911 ist das ein gutes Ergebnis, mit der 912 müssen wir uns im Rennen nach vorn arbeiten.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Als ich vor der Session in die Boxengasse gefahren bin, hat es sehr stark geregnet. Überall stand das Wasser. Aber auf der Strecke war es nur im ersten und letzten Teil so, die Mitte war trocken! Letztlich war meine letzte Runde die beste. Wenn man von Platz zwei ins Rennen startet, hat man nur ein Ziel. Wir wollen gewinnen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Wir hatten leider nicht die beste Performance. Ich war am Ende des Qualifyings nochmal auf einer schnellen Runde und hatte dann einen Dreher. Jetzt liegt Arbeit vor uns. Bei Startplatz acht müssen wir uns eine gute Strategie für das Rennen zurecht legen, denn sonst wird es schwierig nach vorn zu kommen.“
Ergebnis Qualifying
Klasse GTLM
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 1:55,580 Minuten
2. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 1:56,170 Minuten
3. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE, 1:56,185 Minuten
4. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, 1:56,760 Minuten
5. Sims/De Phillippi (GB/USA), BMW M8 GTE, 1:57,148 Minuten
6. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 1:57,202 Minuten
7. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, 1:57,492 Minuten
8. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 1:57,874 Minuten
Klasse GTD
1. Hawksworth/Heinemeier Hansson (GB/DK), Lexus RC F GT3, 1:44,107 Minuten
2. Keating/Bleekemolen (USA/NL), Mercedes-AMG GT3, 1:44,323 Minuten
3. Foley/Auberlen (USA/USA), BMW M6 GT3, 1:44,360 Minuten
4. Marcelli/Baumann (CAN/A), Lexus RC F GT3, 1:44,516 Minuten
5. Sellers/Snow (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 1:44,626 Minuten
6. Long/Nielsen (USA/DK), Porsche 911 GT3 R, 1:44,758 Minuten
7. Marks/Aschenbach (USA/USA), Acura NSX GT3, 1:44,797 Minuten
8. Legge/Farnbacher (GB/D), Acura NSX GT3, 1:45,506 Minuten
9. MacNeil/Jeannette (USA/USA), Ferrari 488 GT3, 1:45,918 Minuten
10. Potter/Lally (USA/USA), Audi R8 LMS GT3, 1:55,580 Minuten
Vorschau
Der an der Grenze zu North Carolina gelegene Virginia International Raceway blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. 1971 gewannen die Porsche-Legenden Hurley Haywood und Peter Gregg im Porsche 914-6 GT dort das allererste IMSA-GT-Rennen. Wegen den Folgen der Ölkrise wurde der Kurs 1974 geschlossen und erst 2000 wieder eröffnet – als erstes Motorsport-Resort der USA mit einem großen Freizeitangebot für Rennsportfans und ihre Familien.
Die Rennwagen aus Weissach, die 2018 bereits den Zwölfstundenklassiker in Sebring sowie das Rennen in Mid-Ohio gewonnen haben, treten in der am härtesten umkämpften Klasse GTLM gegen die starke Konkurrenz von BMW, Chevrolet und Ford an. In der Klasse GTD ist das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports mit dem 911 GT3 R am Start, der zuletzt auf der Road America seinen ersten Saisonsieg in den USA feierte. Auf der 5,263 Kilometer langen Traditionsrennstrecke in der Nähe von Alton im US-Bundesstaat Virginia fehlen zum zweitenmal in dieser Saison die Prototypen. Dadurch fahren die GT-Autos um den Gesamtsieg.
Die Porsche-Fahrer
Das Cockpit des 911 RSR mit der Startnummer 911 teilen sich Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien), die Gewinner des Zwölfstundenrennens in Sebring. Die Mid-Ohio-Sieger Laurens Vanthoor (Belgien) und Earl Bamber (Neuseeland) wechseln sich im zweiten 911 RSR des Porsche GT Teams mit der Startnummer 912 ab. In der Klasse GTD setzt das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports den 911 GT3 R ein. Mit der Startnummer 58 treten Werksfahrer Patrick Long (USA) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (Dänemark) an, die zuletzt auf der Road America ihren ersten Saisonsieg holten.
Die Porsche-Fahrzeuge
Beim 911 RSR wurden für seine zweite Rennsaison vor allem Optimierungen am Setup vorgenommen. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der über 368 kW (500 PS) starke 911 GT3 R wurde für die weltweiten GT3-Serien konstruiert. Eingesetzt wird er von Kundenteams, denen Porsche für 2018 ein Evolutionspaket zur Verfügung stellt.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in drei verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) und P (Prototype). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Der zehnte und vorletzte Lauf der IMSA SportsCar Championship wird vom 7. bis 9. September in Laguna Seca im US-Bundesstaat Kalifornien ausgetragen.