Rennen
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 verpasste das Fahrerduo Patrick Pilet aus Frankreich und der Brite Nick Tandy als Vierter nur knapp das Podium. Tandy stellte am Samstag im Qualifying einen neuen Rundenrekord für GTLM-Fahrzeuge im Canadian Tire Motorsport Park auf und sicherte sich die Pole-Position. Im Schwesterauto wechselten sich der aktuelle 24-Stunden-Gewinner von Le Mans Laurens Vanthoor aus Belgien und der Neuseeländer Earl Bamber am Steuer ab. Beide Porsche 911 RSR lagen im Rennen zwischenzeitlich aussichtsreich auf den Plätzen eins und zwei, wurden aber durch viele Safetycar-Phasen und Strategie-Pech ausgebremst. In der Herstellerwertung rangiert Porsche nach dem sechsten Saisonlauf der GTLM auf Rang drei.
Die Fans im Canadian Tire Motorsport Park vor den Toren Torontos sahen ein hochspannendes und turbulentes Rennen mit insgesamt sechs Safetycar-Phasen. Bei strahlend blauem Himmel und 27 Grad Celsius erlebten sie einen gelungenen Start der beiden Porsche 911 RSR in der Klasse GTLM. Tandy nahm das Rennen von der Pole-Position auf, Vanthoor in der Nummer 912 machte direkt einen Platz gut und fuhr auf Rang drei vor. Innerhalb von einer Stunde musste das Safetycar dreimal auf die Strecke. Beide Porsche nutzten die erste Safetycar-Phase für perfekte Boxenstopps und setzten sich bis zur dritten Safetycar-Phase an die Spitze des Feldes. Die starken 911 RSR kamen zum zweiten Stopp und Fahrerwechsel an die Box. Pilet übernahm von Tandy, Bamber ersetzte Vanthoor. Leider verloren beide Plätze, da es aufgrund von vielen Stopps zu einem Stau in der Boxengasse kam. Zudem sorgten technische Probleme beim Anlassen der Nummer 912 für einen zusätzlichen Zeitverlust. Pilet und Bamber reihten sich auf den Plätzen vier und acht wieder in das Feld ein. Nur wenige Runden nach dem Boxenstopp erlitt Bambers 911 RSR einen Reifenschaden und musste ein weiteres Mal die Box ansteuern.
Zwei 911 GT3 R starteten in der Klasse GTD
Im Verlauf des Rennens folgten drei weitere Safetycar-Phasen. Pilet und Bamber kämpften sich bis kurz vor Ende auf die Plätze zwei und sechs vor. Im Kampf um Platz eins wurde Pilet von einem Überrundeten geblockt. Zwei Konkurrenten nutzten die Situation und schoben sich vor den Franzosen.
In der Klasse GTD setzte Wright Motorsports zwei 911 GT3 R ein. Porsche Selected Driver Christina Nielsen (DK) und Patrick Long (USA) wurden Neunter. Nur einen Platz dahinter beendeten Michael Schein (USA) und der Deutsche Wolf Henzler das Rennen in Kanada.
Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth, Porsche Programmmanager IMSA SportsCar Championship: „Das Resultat ist natürlich sehr enttäuschend. Wir hatten das schnellste Auto im Feld und haben das Rennen am Anfang kontrolliert. Unsere Gegner sind beim Boxenstopp ein hohes Risiko bei der Strategie eingegangen und haben nicht vollgetankt, um so Positionen gut zu machen. Zudem hat uns ein Reifenschaden der Startnummer 912 zurückgeworfen. Wir wussten, dass wir beim letzten Stopp unter normalen Umständen die kürzeste Standzeit haben würden. Leider haben unsere Gegner dann bei den nachfolgenden Safetycar-Phasen mehr Glück als wir, so dass unsere Strategie heute nicht aufgegangen ist.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Ich bin schon ein wenig enttäuscht, da es am Anfang des Rennens sehr gut für uns aussah. Nick konnte sogar einen Vorsprung herausfahren. Das Auto war sehr schnell und es hat sich gut angefühlt. Leider ging unser Plan heute nicht auf. Wir müssen das genau analysieren und daraus lernen. Jetzt geht es nach Lime Rock, die Strecke liegt dem 911 sehr. Da die Prototypen nicht am Start sind, geht es für uns dort um den Gesamtsieg.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Wenn man so ein gut abgestimmtes Auto hat und von der Pole startet, dann ist Platz vier natürlich extrem enttäuschend. Ford hatte bei der Rennstrategie heute sehr viel Glück. Weil wir am Ende auf den am stärksten gebrauchten Reifen unterwegs waren, konnten wir bei den Restarts praktisch nicht mehr attackieren.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Ich bin natürlich enttäuscht von dem Ergebnis, da wir zwischenzeitlich auf eins und zwei lagen. Leider hatten wir ein technisches Problem beim Boxenstopp und der Reifenschaden danach hat zusätzlich Zeit gekostet. Mein Stint war eigentlich sehr gut, ich konnte einige Autos überholen. Wir haben dann noch alles versucht, aber es ging nicht mehr weiter nach vorn. Unsere Strategie ist leider nicht aufgegangen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Laurens ist einen tollen ersten Stint gefahren. Der erste Stopp war klasse. Zwischenzeitlich lagen wir auf Position zwei. Leider hat uns ein technisches Problem und ein Reifenschaden auf Platz acht zurückgeworfen. Ich habe gekämpft, alle Register beim Benzinsparen gezogen, konnte aber am Ende keine Plätze mehr gutmachen.“
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 112 Runden
2. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, 112 Runden
3. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, 112 Runden
4. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 112 Runden
5. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 112 Runden
6. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 112 Runden
7. Sims/De Phillippi (GB/USA), BMW M8 GTE, 112 Runden
8. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE, 61 Runden
Klasse GTD
1. Keating/Bleekemolen (USA/NL), Mercedes-AMG GT3, 107 Runden
2. Marcelli/Baumann (CAN/A), Lexus RC F GT3, 107 Runden
3. Potter/Lally (USA/USA), Audi R8 LMS GT3, 107 Runden
9. Long/Nielsen (USA/DK), Porsche 911 GT3 R, 106 Runden
10. Schein/Henzler (USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 73 Runden
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
Qualifying
Nick Tandy aus Großbritannien benötigte im engen 15-minütigen Qualifying für seine schnellste Runde auf dem 3,957 Kilometer langen Canadian Tire Motorsport Park 1:13.517 Minuten. Vor genau einem Jahr gelang es Dirk Werner (Würzburg), die erste Pole-Position für den neuen Porsche 911 RSR an gleicher Stelle zu sichern. Im Rennen am Sonntag teilt sich Tandy das Cockpit des 510 PS starken Rennwagens aus Weissach mit dem Franzosen Patrick Pilet.
Bei strahlend blauem Himmel und 25 Grad Celsius fuhr der Belgier Laurens Vanthoor im Schwesterauto mit der Startnummer 912 die viertschnellste Zeit des Qualifyings. Sein Teamkollege im Rennen auf der schnellen und anspruchsvollen Strecke nahe der Metropole Toronto ist Earl Bamber aus Neuseeland. Den letzten IMSA-Sieg für Porsche in Kanada feierten Pilet und Tandy mit dem 911 RSR im Jahr 2015. In der mit vier Automobilherstellern stark besetzten GTLM Klasse liegt Porsche in der Herstellerwertung nach fünf Rennen mit zwei Siegen auf Platz zwei.
In der Klasse GTD starten zwei von Wright Motorsports eingesetzte Porsche 911 GT3 R. Der 500 PS starke Rennwagen mit der Startnummer 16 geht von Position fünf und die Nummer 58 von Platz acht in das Rennen über 2 Stunden und 40 Minuten.
Ergebnis Qualifying
Klasse GTLM
1. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 1:13.517 Minuten
2. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, + 0,314 Sekunden
3. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, + 0,417 Sekunden
4. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, + 0,438 Sekunden
5. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, + 0,563 Sekunden
6. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE, + 0,583 Sekunden
7. Sims/De Phillippi (GB/USA), BMW M8 GTE, + 0,696 Sekunden
8. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, + 0,711 Sekunden
Klasse GTD
1. Hawksworth/Heinemeier Hansson (GB/DK), Lexus RC F GT3, 1:15.581 Minuten
2. Marcelli/Baumann (CAN/A), Lexus RC F GT3, + 0,439 Sekunden
3. Sellers/Snow (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, + 0,805 Sekunden
5. Schein/Henzler (USA/USA), Porsche 911 GT3 R, + 0,964 Sekunden
8. Long/Nielsen (USA/DK), Porsche 911 GT3 R, + 1,306 Sekunden
Vorschau
In der IMSA SportsCar Championship jagen sich die Höhepunkte: Nur eine Woche nach dem Sechsstundenklassiker in Watkins Glen macht die bedeutendste Sportwagenrennserie Nordamerikas ihren traditionellen Abstecher über die Grenze und trägt am 8. Juli im Canadian Tire Motorsport Park ihr einziges Saisonrennen in Kanada aus. Das Porsche GT Team ist auf der sehr schnellen und anspruchsvollen Strecke in der Nähe von Bowmanville mit zwei 911 RSR in der Klasse GTLM am Start. In dieser Kategorie mit vier Automobilherstellern sind die Rennen traditionell besonders hart umkämpft und spannend vom Start bis ins Ziel. Das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports setzt in der Klasse GTD zwei 911 GT3 R ein.
Das Rennen
Der 3,957 Kilometer lange Traditionskurs im Canadian Tire Motorsport Park ist die älteste Rennstrecke Kanadas. Das erste Sportwagenrennen auf dem früheren Mosport International Raceway wurde 1961 ausgetragen und von Stirling Moss gewonnen. Von 1967 bis 1977 fand auf der sehr superschnellen Mutstrecke, zwei Autostunden entfernt von Toronto, der Grand Prix von Kanada statt. Den letzten Sieg für Porsche holten 2015 Patrick Pilet und Nick Tandy mit dem 911 RSR.
Die Porsche-Fahrer
Im 911 RSR mit der Startnummer 911 wechseln sich Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) ab, die Gewinner des Zwölfstundenrennens in Sebring. Laurens Vanthoor (Belgien) und Earl Bamber (Neuseeland) sind die Fahrer des zweiten vom Porsche GT Team in der Klasse GTLM eingesetzten 911 RSR mit der Startnummer 912. Sie haben in den USA zuletzt das Rennen in Mid-Ohio gewonnen. In der Klasse GTD tritt das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports mit zwei 911 GT3 R an. Die Startnummer 58 pilotieren Werksfahrer Patrick Long (USA) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (Dänemark), mit der 16 gehen Wolf Henzler (Nürtingen) und Michael Schein (USA) ins Rennen.
Die Porsche-Fahrzeuge
Beim 911 RSR wurden für seine zweite Rennsaison vor allem Setup-Optimierungen vorgenommen. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der 911 GT3 R wurde für die weltweiten GT3-Serien konstruiert Für 2018 stellt Porsche seinen Kundenteams ein Evolutionspaket zur Verfügung.
Info
Der siebte Lauf der IMSA SportsCar Championship findet am 21. Juli im Lime Rock Park in Lakeville/USA statt.
IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in drei verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) und P (Prototype). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.