Rennen
Auf der Rennstrecke Road America im US-Bundesstaat Wisconsin belegten der Neuseeländer Earl Bamber und Laurens Vanthoor aus Belgien im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 in einem turbulenten Rennen den vierten Rang. Das Schwesterauto mit der Fahrerbesetzung Nick Tandy (Großbritannien) und Patrick Pilet (Frankreich) sah als Fünfter die Zielflagge. In der GTD-Klasse jubelten Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (DK, beide Wright Motorsports) über ihren ersten gemeinsamen Sieg im Porsche 911 GT3 R.
Das Rennen in Elkhart Lake entwickelte sich für Porsche-Fans zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit den Qualifying-Positionen vier und acht herrschten zunächst gedämpfte Erwartungen. Doch durch eine optimale Strategie zu Beginn des Rennens konnte sich Startfahrer Tandy an die Spitze des GTLM-Feldes setzen. Der Brite führte bis eine Stunde vor Rennende das Feld an. Nach einem engen Duell mit einem nachfolgenden Fahrzeug bekam die Startnummer 911 eine Durchfahrtstrafe. Am Ende bedeutete dies nach zwei Stunden und 40 Minuten Platz fünf beim Überqueren der Ziellinie.
Auch Vanthoor und Bamber boten den Zuschauern ein spannendes Rennen. Nachdem Vanthoor von Platz vier gestartet war, fiel das Fahrzeug mit der Startnummer 912 im Rennverlauf zwischenzeitlich bis auf den achten Rang zurück. Doch kontinuierlich kämpfte sich die Fahrerpaarung trotz zahlreicher Gelbphasen wieder nach vorn und schrammte am Ende am Podium vorbei.
Eine fehlerlose Leistung zeigten Long und Nielsen im Porsche 911 GT3 R. Auf der 6,515 Kilometer langen Strecke sicherten sie sich bereits im Qualifying am Samstag die Pole-Position. Am Sonntag gelang ihnen mit einer perfekten fahrerischen Leistung ihr Debütsieg in der Klasse der GTD-Fahrzeuge. Somit fuhren sie in der 49-jährigen Geschichte der IMSA zum 542. Porsche-Sieg. Patrick Lindsey und Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister, die für das Team Park Place Motorsports an den Start gingen, konnten das Rennen nach dem Touchieren einer Streckenbegrenzung nicht beenden.
Der neunte Lauf der IMSA SportsCar Championship wird auf dem Virginia Raceway ausgetragen. Das Rennwochenende findet vom 17. bis 19. August statt.
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 66 Runden
2. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, 66 Runden
3. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, 66 Runden
4. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 66 Runden
5. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 66 Runden
6. Sims/De Phillippi (GB/USA), BMW M8 GTE, 64 Runden
7. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 63 Runden
8. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE, 52 Runden
Klasse GTD
1. Long/Nielsen (USA/DK), Porsche 911 GT3 R, 66 Runden
2. Sellers/Snow (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 66 Runden
3. MacNeil/Pier Guidi (USA/I), Ferrari 488 GT3, 66 Runden
11. Lindsey/Bergmeister (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 39 Runden
Alle Ergebnisse finden Sie unter: http://results.imsa.com
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport: „Das war ein hartes Rennen für das Team. Wir wussten, dass es hier wegen der Streckencharakteristik mit den langen Geraden schwierig für uns werden würde. Im Qualifying haben wir uns sehr schwer getan. Im Rennen haben wir das mit einer perfekten Strategie und optimalen Pit-Stopps beim Fahrzeug mit der Startnummer 911 wieder wett gemacht. Doch dann kam die Sache mit der Durchfahrtstrafe. Ab da ging es nur noch rückwärts. In zwei Wochen sind wir in Virginia. Da greifen wir wieder an. Glückwunsch an unser Kundenteam Wright Motorsports zum Gewinn der GTD-Klasse.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Am Ende sind wir Vierter geworden. Mehr ging einfach nicht. Ehrlich gesagt, hatten wir auch etwas Glück, da die anderen Probleme hatten. Als wir hierher gekommen sind, waren die Erwartungen nicht allzu hoch, da es für unser Auto und die Reifen eine schwierige Strecke ist. Wir hatten schon einige sehr starke Rennen, die wir leider nicht in Siege umwandeln konnten. Jetzt schauen wir mal, wie es in Virginia läuft.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Alles in allem war es ein schwieriges Rennen. Auf der Strecke kam es zu einigen kritischen Situationen mit anderen Fahrzeugen. Ich nenne das hartes Racing. Platz vier im Qualifying war okay, aber im Rennen hat uns leider die Geschwindigkeit gefehlt.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Strategiemäßig waren wir sehr gut aufgestellt. Und das hat auch alles hervorragend funktioniert. Ich war etwas überrascht von der Strafe der Rennleitung. Natürlich muss man so eine Durchfahrtstrafe akzeptieren. Das haben wir dann auch getan und damit war unser Rennen um die vorderen Podiumsplätze vorbei.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Das Team hat einen großartigen Job gemacht. Die Strategie war auf jeden Fall die richtige. Und auch die Pit-Stopps waren heute extrem gut. Dann haben wir aus dem Nichts heraus eine Strafe für den Kontakt mit einem anderen Fahrzeug bekommen. Das ist frustrierend. Wir hoffen, dass es beim nächsten Rennen in Virginia besser wird.“
Qualifying
Im 15-minütigen Zeittraining der IMSA SportsCar Championship fuhr der Belgier Laurens Vanthoor mit 2:03,114 Minuten seine schnellste Runde. Auf der 6,515 Kilometer langen Strecke beendete Nick Tandy aus Großbritannien im Schwesterauto mit der Startnummer 911 das hart umkämpfte Zeittraining in der Klasse GTLM auf dem achten Rang. In der bedeutendsten Sportwagenserie Nordamerikas teilen sich Vanthoor und der Neuseeländer Earl Bamber im Rennen am Sonntag das Cockpit. Tandy wird nach dem Start zum achten Lauf das Lenkrad an seinen Teamkollegen Patrick Pilet (Frankreich) übergeben.
In der Klasse GTD freute sich Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) gemeinsam mit Teamkollegin und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (DK) über seine zweite Pole-Position in dieser Saison für Wright Motorsports. Der zweite Porsche 911 GT3 R wird vom Team Park Place Motorsports eingesetzt: Patrick Lindsey und Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister qualifizierten sich für Startplatz sechs.
Ergebnis Qualifying
Klasse GTLM
1. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 2:02.479 Minuten
2. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 2:02.650 Minuten
3. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette C7.R, 2:02.746 Minuten
4. Vanthoor/Bamber (B/NZ), Porsche 911 RSR, 2:03.114 Minuten
5. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette C7.R, 2:03.170 Minuten
6. Krohn/Edwards (FIN/USA), BMW M8 GTE, 2:03.331 Minuten
7. Sims/De Phillippi (GB/USA), BMW M8 GTE, 2:03.645 Minuten
8. Tandy/Pilet (GB/F), Porsche 911 RSR, 2:03.673 Minuten
Klasse GTD
1. Long/Nielsen (USA/DK), Porsche 911 GT3 R, 2:06.593 Minuten
2. Marcelli/Baumann (CAN/A), Lexus RC F GT3, 2:06.850 Minuten
3. Sellers/Snow (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 2:07.226 Minuten
4. MacNeil/Jeannette (USA/USA), Ferrari 488 GT3, 2:07.317 Minuten
5. Keating/Bleekemolen (USA/NL), Mercedes-AMG GT3, 2:07.561 Minuten
6. Lindsey/Bergmeister (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 2:07.944 Minuten
7. Legge/Parente (GB/P), Acura NSX GT3, 2:08.280 Minuten
8. Foley/Auberlen (USA/USA), BMW M6 GT3, 2:08.402 Minuten
9. Potter/Lally (USA/USA), Audi R8 LMS GT3, 2:08.947 Minuten
10. Marks/Aschenbach (USA/USA), Acura NSX GT3, 2:12.272 Minuten
11. Hawksworth/Heinemeier Hansson (GB/DK), Lexus RC F GT3
12. Piovanetti/Negri (USA/BR), Ferrari 488 GT3
Alle Ergebnisse finden Sie unter: http://results.imsa.com
Vorbericht
Mit dem Rennen auf der Road America macht die IMSA SportsCar Championship am 5. August einen Abstecher in die Vergangenheit. Der 6,515 Kilometer lange Traditionskurs in der Nähe von Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin gilt als die Wiege der amerikanischen Sportwagenrennen. Das Porsche GT Team tritt mit zwei Porsche 911 RSR in der Klasse GTLM gegen die starke Konkurrenz von BMW, Ford und Chevrolet an. Der 510 PS starke 911 RSR hat in seiner zweiten Saison in der bedeutendsten Sportwagenrennserie Nordamerikas bisher den Zwölfstundenklassiker in Sebring sowie das Rennen in Mid-Ohio gewonnen. In der Klasse GTD sind die Porsche-Kundenteams Wright Motorsports und Park Place Motorsports mit dem 911 GT3 R am Start.
Die 1955 eröffnete Road America ist die längste Rennstrecke im Kalender der IMSA SportsCar Championship und eine der wenigen, deren Konfiguration in all den Jahren nicht verändert wurde. Sportwagenfans betrachten den Traditionskurs, auf dem Porsche zuletzt 2015 einen Doppelsieg in der Klasse GTLM feierte, als „America’s National Park of Speed“. Sie machen sich aus allen Landesteilen auf den Weg nach Elkhart Lake. Der geschichtsträchtige Ort liegt zwei Autostunden nördlich von Chicago am Highway 67.
#IMSA - Perfect pitstops will be one of the keys to success at the @roadamerica round of the #WeatherTechChampionship on Sunday. The #PorscheGTTeam is ready to tackle the storied 6.515-kilometre circuit in the US state of #Wisconsin with the #911RSR. @Porsche pic.twitter.com/kYcNPeWXfo
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) 2. August 2018
Die Porsche-Fahrer
Im 911 RSR mit der Startnummer 911 wechseln sich Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) ab, die Road-America-Sieger von 2015. In dieser Saison haben sie mit dem Porsche GT Team das Zwölfstundenrennen in Sebring gewonnen. Die Mid-Ohio-Sieger Laurens Vanthoor (Belgien) und Earl Bamber (Neuseeland), zuletzt als Dritte in Lime Rock auf dem Podium, teilen sich den 911 RSR mit der Startnummer 912. In der Klasse GTD setzt das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports einen 911 GT3 R ein. Werksfahrer Patrick Long (USA) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (Dänemark) treten mit der Startnummer 58 an. Park Place Motorsports (73) ist mit Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Lindsey (USA) am Start.
Die Porsche-Fahrzeuge
Beim 911 RSR wurden für seine zweite Rennsaison vor allem Optimierungen am Setup vorgenommen. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der über 368 kW (500 PS) starke 911 GT3 R wurde für die weltweiten GT3-Serien konstruiert. Eingesetzt wird er von Kundenteams, denen Porsche für 2018 ein Evolutionspaket zur Verfügung stellt.
Die Zeiten
Das Rennen startet am Sonntag, 5. August, um 13.35 Uhr Ortszeit (20.35 Uhr MESZ) und dauert 2:40 Stunden. Live übertragen wird es außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in drei verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) und P (Prototype). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.