Back to Tape (2/7)

Musikjournalist Niko Hüls hat sich mit dem Porsche Panamera auf eine Reise zu den Wurzeln von Hip-Hop in Deutschland begeben – und dabei die prägendsten Einflüsse, Disziplinen sowie Persönlichkeiten der urbanen Jugendkultur getroffen. Nach dem ersten Tour-Stopp in München geht es weiter nach Heidelberg.

Sechs Städte, zehn Künstler, ein Auto und jede Menge Rap. In einer mehrteiligen Gastbeitragsreihe im Porsche Newsroom erzählt Niko Hüls, Macher des deutschen Hip Hop-Magazins Backspin, von seinem Roadtrip quer durch Deutschland. Weitere Eindrücke gibt es bei Instagram oder Twitter unter dem Hashtag #porschexbackspin sowie auf dem YouTube-Kanal von Backspin TV.

„Advanced Chemistry“ lautet der vielbeachtete Titel des vierten Studioalbums der Hamburger Rap-Crew Beginner um Jan Delay, Denyo und DJ Mad, das im Sommer 2016 erschienen ist. Auf der überaus erfolgreichen Platte der Jungs aus Hamburg huldigt das Trio den Deutschrap der Neunziger – und gezielt die gleichnamige Formation um Toni-L, Torch, Linguist, Gee-One und DJ Mike MD. In den Geburtsjahren von Hip-Hop in Deutschland waren „AC“ das Sprachrohr der gewachsenen Jugendkultur und der Grund für nachfolgende Generationen, diese Kultur als Ausdrucksform zu wählen – und darauf eine Karriere aufzubauen. Stets im Mittelpunkt: das ganzheitliche Hip-Hop-Verständnis aus Rap, DJing, Breakdance und Graffiti.

Advanced Chemistry: Mehr als die Summe einzelner Teile

Advanced Chemistry aus Heidelberg waren also nicht primär eine reine Rap-Crew, sondern so etwas wie ein Zusammenschluss unterschiedlicher Elemente der Kultur, quasi die Blaupause für das richtige Verständnis für Hip-Hop. Das Zusammenkommen unterschiedlicher Moleküle, die mehr ausmacht, als die Summe der einzelnen Teile – daher auch der Bandname, der aus Großbritannien stammte und unter dessen Firmierung 1992 mit der Single „Fremd im eigenen Land“ der erste richtige Hit für Untergrund-Deutschrap gelang. Ehrensache, dass auf meiner Hip-Hop-Reise durch Deutschland Heidelberg und Toni-L aka „Der Pate“ nicht fehlen durften.

„Ich habe einen grünen Pass mit 'nem goldenen Adler drauf…“ – mit dieser Tagline prägten der Deutsch-Italiener Toni-L sowie der Deutsch-Haitianer Torch zusammen mit dem Rest der Crew nicht nur die frühe deutsche Rap-Geschichte, sondern setzten gemeinsam auch ein politisches Zeichen für ein freies Europa. Fest verwurzelt in Heidelberg, das dank der zur AC-Posse zählenden Stieber Twins und Boulevard Bou bis heute zu den Hochburgen deutscher Hip-Hop-Kultur gehört.

Frühe Jahre, Alte Schule

Für unseren Roadtrip mit dem Porsche Panamera stand deshalb schnell fest, dass die Stadt am Neckar Teil unserer Route sein musste. Wir wollten eben jene Orte besuchen, an denen Hip-Hop verwurzelt ist. Orte wie den kleinen Plattenladen in der Altstadt, der die wohl wichtigsten deutschen Rap-Alben auf Vinyl liebevoll kuratiert. Orte wie die Karl-Theodor-Brücke, auf der das Video zu „Fremd im eigenen Land“ gedreht wurde oder die Gasse, in der das Cover-Foto zu eben jener Single entstand.


Passend dazu hatte Toni-L gemeinsam mit seinem Vater für uns eine eigene kleine Tour in Heidelberg organisiert, von der malerischen Altstadt mit der Schlossruine bis hin zur renommierten Universität, vorbei am ehemaligen Wohnhaus von Toni-L, dem Theater, in dem er heute immer mal wieder auf der Bühne steht, oder hin zur Cocktailbar seines Schwagers.

Es ist zu spüren, die Stadt in Baden-Württemberg atmet Kulturgut an jeder Ecke. Das, was in Heidelberg Ende der 1980er Jahre aus der Taufe gehoben wurde, ist nicht nur „frühe Jahre Hip-Hop“ und gleichzeitig heute „Alte Schule“, sondern hat mehr als nur eine Generation deutscher Musikgeschichte geprägt. Was Toni-L, Torch & der Rest der Combo auf den Straßen der Altstadt zelebrierten, ist der Ursprung einer Jugendbewegung, die heute größer ist, als je zuvor.

Back to Tape (2/7)

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Taycan GTS (2023)

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  • 23,3 – 20,4 kWh/100 km
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