Insgesamt 1,5 Millionen Honigbienen finden auf der 40 Hektar großen naturbelassenen Ökofläche eine neue Heimat. Bienen sind stark gefährdet. Die Hälfte der 560 in Deutschland lebenden Bienenarten ist vom Aussterben bedroht. Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes ist die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen.
„Die Ansiedlung der Bienenvölker leistet einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz und setzt ein klares Zeichen für den Erhalt der biologischen Vielfalt", betont Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Bienen gelten nach dem Rind und dem Schwein als wichtigstes Nutztier in Deutschland. Durch die Weitergabe der Pollen von Blüte zu Blüte bestäuben sie einen Großteil der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Schmidt: „80 Prozent der heimischen Pflanzenarten sind abhängig von der Bestäubung durch Insekten.“ Umwelteinflüsse wie Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, Bakterien, Viren und Parasiten gefährden seit Jahrzehnten die Bienenbestände. Daneben fehlt es den Tieren mehr und mehr an Lebensräumen. Aufgrund ihrer Bedeutung für die biologische Vielfalt sind Bienen durch das Bundesnaturschutzgesetz und die Bundesartenschutzverordnung geschützt.
„Mit der Ansiedlung der Honigbienen möchten wir einen weiteren Beitrag zum Schutz heimischer Tiere und Pflanzen leisten", betont Siegfried Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Leipzig GmbH. Neben zahlreichen Wildpflanzen sind es vor allem Weißdornbüsche, Robinien und Linden, die künftig für die Honigherstellung von den Bienen angeflogen werden. Rund 55 Kilogramm Honig produziert ein Bienenvolk durchschnittlich pro Jahr. Die erste Ernte kann voraussichtlich schon in wenigen Wochen erfolgen. Der Honig wird dann für die Mitarbeiter-Verpflegung im Porsche Werk Leipzig verarbeitet. Außerdem ist geplant, den Honig von Herbst 2017 an im Kundenzentrum von Porsche Leipzig zu verkaufen.
Seit dem Jahr 2000 ist Porsche in Leipzig aktiv. Von Beginn an nimmt der Sportwagenhersteller seine ökologische Verantwortung ernst. Parallel zu einer nachhaltigen Fahrzeugproduktion entstand ein einmaliges Beweidungskonzept. Das ehemalige Militärgelände wurde vollständig renaturiert. Eigens angelegte Bachläufe, Feuchtbiotope und Weideflächen schufen wieder einen natürlichen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Neben einer vielfältigen Flora und den neu angesiedelten Bienen sind heute auf den 99 Hektar großen Beweidungsflächen des Werksgeländes zahlreiche Vogelarten, Insekten, Frösche, Feldhasen und Fledermäuse sowie 27 Exmoor-Ponys und 75 Auerochsen beheimatet.