Vier Rennen, ein Sieg, drei weitere Podiumsplatzierungen – mit dieser Startbilanz verabschiedet sich der Porsche 911 RSR in die Sommerpause der IMSA SportsCar Championship. Im kalifornischen Laguna Seca belegten Le-Mans-Gesamtsieger Earl Bamber (Neuseeland) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) am Sonntag mit dem Erfolgsrenner aus Weissach nach einer starken Aufholjagd den dritten Platz. Mit dem zweiten von Porsche North America eingesetzten 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, kamen der amtierende IMSA-GT-Meister Patrick Pilet (Frankreich) und Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy (Großbritannien) als Neunte ins Ziel. Sie hatten vor zwei Wochen das prestigeträchtige Rennen auf dem Stadtkurs in Long Beach gewonnen. In der Herstellerwertung ist Porsche mit jetzt nur noch drei Punkten Rückstand Zweiter.
Beim Zweistundenrennen auf dem anspruchsvollen Dünenkurs in der Nähe von Monterey starteten die Porsche 911 RSR nach einem schwierigen Qualifying vom Ende des Feldes. Für das erste Ausrufezeichen sorgten die Boxencrews von Porsche North America, als sie die Elfer beim Stopp während der ersten Safety-Car-Phase in Rekordzeit abfertigten. Patrick Pilet machte dadurch vier Plätze gut und ging als Dritter zurück auf die Strecke, gefolgt von Frédéric Makowiecki. Nach einer guten Stunde verbesserte er sich auf den zweiten Platz, bevor er kurz darauf von einer Corvette von der Strecke gedrängt wurde und weit zurückfiel. Dafür wurde sein Landsmann in der Schlussphase des Rennens immer schneller, profitierte von einer ausgeklügelten Rennstrategie und einem weiteren perfekten Boxenstopp. Dadurch konnte er in den letzten Runden sowohl eine Corvette als auch einen Ferrari überholen und Porsche den dritten Platz sichern.
So lief das Rennen in der GTD-Klasse
Der neue Porsche 911 GT3 R hat in Laguna Seca sein erstes Rennen in der IMSA SportsCar Championship gewonnen. Auf dem Dünenkurs in der Nähe von Monterey siegten der ehemalige Porsche-Junior Alex Riberas (Spanien) und Mario Farnbacher (Ansbach) für die Porsche-Kundenmannschaft Team Seattle/Alex Job Racing in der Klasse GTD. Sie waren nach ihrer Bestzeit im Qualifying von der Pole-Position gestartet und lagen über die gesamte Zweistundendistanz an der Spitze. Der 911 GT3 R, der im Januar in Daytona seine Rennpremiere mit dem neuen hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung feierte, wurde von Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert.
Im zuvor ausgetragenen Rennen der Klasse GTLM belegten Le-Mans-Gesamtsieger Earl Bamber (Neuseeland) und Frèdéric Makowiecki (Frankreich) mit dem Porsche 911 RSR des Werksteams Porsche North America den dritten Platz.
Die nächsten Rennen
Bevor die Werksfahrer des Teams Porsche North America zum fünften Lauf der IMSA SportsCar Championship am 3. Juli in Watkins Glen in die USA zurückkehren, sind sie in Europa bei zwei der berühmtesten 24-Stunden-Rennen am Start: Nürburgring und Le Mans.
Auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings wird am 28./29. Mai die 44. Auflage des Langstreckenklassikers ausgetragen. Bei der größten Motorsportveranstaltung in Deutschland, zu der alle Jahre wieder mehr als 200.000 Fans in die Eifel kommen und eine riesige Motorsport-Party feiern, setzt Manthey Racing zwei der neuen 911 GT3 R ein. Das Team, das mit Porsche auf seiner Hausstrecke bereits fünf Gesamtsiege feierte, ist nur einen Steinwurf vom Nürburgring entfernt in Meuspath zu Hause. Insgesamt wagen über 600 Piloten mit rund 160 Rennfahrzeugen das „Abenteuer in der Grünen Hölle“, wie der Nordschleifenklassiker auch genannt wird.
Nur drei Wochen später, am 18./19. Juni, steht das berühmteste Langstreckenrennen der Welt auf dem Einsatzplan der Porsche-Piloten: Bei den 24 Stunden von Le Mans, dem Saisonhöhepunkt der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC in der französischen Provinz La Sarthe, ist Porsche mit einem großen GT-Aufgebot am Start. Neben den zwei 911 RSR, die das Werksteam Porsche Motorsport in der Klasse GTE-Pro einsetzt, sind unter der Regie von Kundenteams noch weitere fünf der 470 PS starken Erfolgsrenner aus Weissach dabei – einer in der Klasse GTE-Pro und vier in der GTE-Am-Kategorie. Zu den Porsche-Werksfahrern am Nürburgring und in Le Mans gehören mit Earl Bamber und Nick Tandy zwei Le-Mans-Gesamtsieger aus dem Vorjahr sowie mit Richard Lietz der Gewinner des FIA World Endurance Cup als bester WEC-GT-Pilot 2015. Der Österreicher hat in Le Mans bereits drei GT-Siege mit Porsche geholt.
Das Sechsstundenrennen in Watkins Glen, mit dem die IMSA SportsCar Championship nach der Le-Mans-Pause wieder Fahrt aufnimmt, ist ein amerikanischer Sportwagenklassiker. Porsche startet auf dem anspruchsvollen Kurs im US-Bundesstaat New York als Spitzenreiter im North American Endurance Cup, für den neben Watkins Glen noch Daytona, Sebring und das Petit Le Mans gewertet werden. Im vergangenen Jahr hat der Porsche 911 RSR in Watkins Glen seinen ersten Saisonsieg geholt. Dieser Erfolg war der Auftakt einer eindrucksvollen Siegesserie, die mit dem Gewinn aller drei GTLM-Meistertitel endete.
Stimmen zum Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Das war ein absoluter Thriller. Boxenstopps, Reifenstrategie, Spritpoker – heute haben wir alles richtig gemacht. Auch die höheren Temperaturen haben uns geholfen. In der Meisterschaft haben wir dadurch wichtige Punkte geholt. Das war ein Bombenjob vom ganzen Team. Die Fahrer haben die Strategie sensationell umgesetzt. Angesichts der Startbedingungen, die wir hier hatten, ist das ein perfektes Ergebnis.
„Der erste Sieg des neuen 911 GT3 R hier in der IMSA SportsCar Championship wurde durch eine sensationelle Leistung der Fahrer in einem extrem engen Rennen errungen. Unser Glückwunsch geht an die erfolgreiche Mannschaft vom Team Seattle/Alex Job Racing und die beiden Fahrer.“
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Wir haben aus diesem Rennen das Optimum herausgeholt. Im vierten Rennen das vierte Podium – dieser Saisonstart kann sich sehen lassen. Die Vorbereitung von den freien Trainings über das Qualifying bis hin zum Rennen war nicht einfach. Doch wir haben uns eine gute Strategie erarbeitet, und die hat zumindest für einen 911 RSR bestens funktioniert.“
Weitere Stimmen zum Rennen finden Sie in der Pressemitteilung unter „Downloads“.
Rennergebnis
Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 79 Runden
2. Pier Guidi/Serra (I/BRA), Ferrari 488 GTE, 79
3. Bamber/Makowiecki (NZ/F), Porsche 911 RSR, 78
4. Garcia/Magnussen (E/DK) Chevrolet Corvette, 78
5. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 78
6. Fisichella/Vilander (I/SF), Ferrari 488 GTE, 78
7. Gavin/Milner (GB/USA) Chevrolet Corvette, 78
8. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 78
9. Edwards/Luhr (USA/D), BMW M6, 78
10. Auberlen/Werner (USA/D), BMW M6, 78
Punktestand Klasse GTLM nach 4 von 11 Rennen
Fahrer
1. Millner, Gavin, Corvette, 130 Punkte
2. Bamber, Makowiecki, Porsche, 118
3. Briscoe, Westbrook, Ford, 115
4. Serra, Ferrari, 113
5. Fisichella, Vilander, Ferrari, 112
6. Auberlen, Werner, BMW, 109
7. Garcia, Magnussen, Chevrolet, 108
8. Pilet, Tandy, Porsche, 106
9. Hand, Müller, Ford, 100
10. Edwards, Luhr, BMW, 92
Rennergebnis Klasse GTD
1. Riberas/Farnbacher (E/D), Porsche 911 GT3 R, 79 Runden
2. Nielsen/Balzan (DK/I), Ferrari 488 GT3, 79
3. Davis/Davison (USA/AUS), Aston Martin GT3, 79
8. MacNeil/Keen (USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 79
11. Lindsey/Bergmeister (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 79
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch/Emissionen* kombiniert 12,7 l/100 km; CO₂-Emission: 296 g/km