Mit der Poleposition startet zum 16. Mal seit 2014 ein 919 Hybrid vom ersten Startplatz. Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ) nehmen am Samstag den zweiten Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC hinter drei Toyota von Platz fünf auf.
In der WEC zählt der Durchschnitt der jeweils schnellsten Runde von zwei Fahrern für die Startaufstellung. Jani(CH)/Lotterer(DE) erzielten mit der Startnummer 1 ein Mittel von 1.54,097 Minuten. Für Bernhard/Hartley mit der Startnummer 2 betrug die Durchschnittszeit 1.55,440 Minuten. Ihre jeweiligen Partner Nick Tandy (GB) beziehungsweise Earl Bamber (NZ) setzten turnusgemäß im Abschlusstraining aus. Das nur 25-minütige Qualifying war gleich zu Beginn durch eine Rote Flagge unterbrochen worden. Danach kam der 919 Hybrid mit der Nummer 2 von Hartley im Überholverkehr aus dem Rhythmus. In der Folge führte dies zu Problemen beim Abrufen der vollen elektrischen Energie.
Im dritten freien Training am Vormittag hatten die beiden Porsche die Positionen vier (Startnummer 1, 1.56,404 Minuten) und fünf (Startnummer 2, 1.58,096 Minuten) belegt. Sowohl Training als auch Qualifying fanden bei kühler, aber trockener Witterung statt. Für das Sechsstundenrennen am Samstag sind steigende Temperaturen und Sonnenschein angekündigt.
So lief das Qualifying in den GT-Klassen
Das 25-minütige Qualifying am Freitag nutzte das Porsche GT Team als Vorbereitung für das Sechs-Stunden-Rennen. Beide neu entwickelten Porsche 911 RSR absolvierten auf dem Traditionskurs lediglich ein kurzes Zeittraining, um sich Reifen für das Rennen aufzusparen. In der Klasse GTE-Pro belegte das Fahrzeug mit der Startnummer 91 mit Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) am Steuer im Qualifikationstraining den fünften Platz. Im Schwesterauto mit der Startnummer 92 sicherten sich Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) Startplatz sechs.
In der GTE-Am-Klasse sind die Kundenteams Dempsey Proton Racing und Gulf Racing mit jeweils einem Porsche 911 RSR (Modelljahr 2015) unterwegs. Mit Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien), Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim) belegte Dempsey Proton Racing im Qualifying Platz zwei. Gulf Racing mit den beiden Briten Michael Wainwright und Ben Barker sowie dem Australier Nick Foster gehen von Platz fünf ins Rennen.
Stimmen zum Qualifying
Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Unerwartet und unglaublich – Poleposition in Spa! Wir wussten, dass unsere Porsche 919 Hybrid über längere Distanzen sehr schnell sind, doch dieses Qualifying-Ergebnis kam für uns überraschend. Aber es zeigt, wie gut das Team in Weissach über den Winter gearbeitet hat. Vom ersten Startplatz aus können wir uns jetzt berechtigte Hoffnungen auf ein extrem spannendes Rennen machen.“
Andreas Seidl, Teamchef: „Glückwunsch an unsere Crew mit der Nummer 1 zur verdienten Poleposition. Neel und André fuhren hervorragende Runden. Es fühlt sich gut an, seit dem Shanghai-Rennen Anfang November vergangenen Jahres wieder ganz vorne zu stehen. Timo und Brendon hatten ebenfalls den Speed, leider konnten wir aber nicht alles auf den Punkt bringen. Mit Platz eins und fünf in der Startaufstellung besitzen wir sehr gute Ausgangspositionen für das Rennen und sind gut vorbereitet, nachdem wir in den Trainings konsequent auf die lange Distanz hingearbeitet haben. Es wird auf jeden Fall eng. Das Rundenzeiten-Niveau der beiden Hersteller in der LMP1-Klasse ist sensationell.“
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Die Platzierungen im Qualifying kamen für uns nicht überraschend, denn wir wenden hier die gleiche Strategie wie in Silverstone an. Wir haben in den Trainings konsequent auf das Rennen hin gearbeitet und werden spätestens nach der ersten Rennstunde wissen, wie gut wir im Vergleich zur Konkurrenz mit dem neuen 911 RSR sind.“
Mehr Stimmen zum Qualifying in den Pressemitteilungen unter Downloads.
Ergebnis Qualifying
Klasse GTE-Pro
1. Rigon/Bird (I/GB), Ferrari 488 GTE, 2:15,017 Minuten
2. Mücke/Pla/Johnson (D/F/USA), Ford GT, + 0,401 Sekunden
3. Priaulx/Tincknell/Derani (GB/GB/BRA), Ford GT, + 0,548
4. Calado/Pier Guidi (I/I), Ferrari 488 GTE, + 0,748
5. Lietz/Makowiecki (A/F), Porsche 911 RSR, + 1,845
6. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, + 1,993
7. Thiim/Soerensen/Stanaway (DK/DK/NZ), Aston Martin, + 2,139
8. Turner/Adam/Serra (GB/GB/BRA), Aston Martin, + 2,623
Klasse GTE-Am
1. Dalla Lana/Lamy/Lauda (CAN/P/A), Aston Martin, 2:18,659 Minuten
2. Ried/Cairoli/Dienst (D/I/D), Porsche 911 RSR, + 0,406 Sekunden
3. Flohr/Castellacci/Molina (CZE/I/E), Ferrari 488 GTE, + 0,999
4. Mok/Sawa/Griffin (MYS/J/IRL), Ferrari 488 GTE, + 2,256
5. Wainwright/Barker/Foster (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR, + 3,461
Das Rennen
Mit 7,004 Kilometern ist der Grand-Prix-Kurs in der Hügellandschaft der Ardennen die zweitlängste Strecke im WEC-Kalender nach Le Mans. Die schwierige Berg- und Talbahn verlangt den Fahrern alles ab und lässt die Herzen der Fans höher schlagen. Ihre Kurven haben klangvolle Namen: La Source, Blanchimont und Stavelot zum Beispiel, aber vor allem natürlich Eau Rouge. Diese Mutkurve hat den Circuit de Spa-Francorchamps so berühmt gemacht wie die leckeren Waffeln, die an den Buden rund um die Strecke verkauft werden.
Zahlen und Fakten
Das in vier Klassen eingeteilte WEC-Feld aus Prototypen und GT-Sportwagen zählt in Spa 30 Fahrzeuge.
Das Effizienzreglement der WEC begrenzt die Energiemenge, die der Porsche 919 Hybrid pro Runde einsetzen darf. Auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs von Spa-Francorchamps sind es 6,37 Megajoule elektrische Energie aus den Rückgewinnungssystemen und 1,784 Kilogramm/2,464 Liter Benzin.
Bei normalem Rennbetrieb muss der 919 spätestens alle 24 Runden tanken.
Betankung und Reifenwechsel dürfen nur nacheinander durchgeführt werden. Beim Radwechsel dürfen nur vier Mechaniker gleichzeitig arbeiten. Es darf auch nur ein Schlagschrauber zur Zeit eingesetzt werden. Der Boxenstopp dauert also viel länger als etwa in der Formel 1.
Fahrerwechsel erfolgen normalerweise, wenn neue Reifen gebraucht werden.
Die Reifenauswahl umfasst drei unterschiedlich harte Mischungen Slicks für trockene Strecke, einen ebenfalls profillosen Hybrid-Reifen mit weicherer Lauffläche für gemischte Bedingungen sowie Regenreifen. Es stehen vier Sätze Trockenreifen pro Fahrzeug für Qualifying und Rennen zur Verfügung. Das sind zwei Sätze weniger als 2016.
Der Circuit de Spa-Francorchamps ist für eine permanente Rennstrecke ausgesprochen lang und gespickt mit 19 teilweise spektakulären Kurven. Direkt nach dem Start folgt die Rechts-Haarnadelkurve „La Source“. Danach rauscht das Feld in die Senke „Eau Rouge“ mit einer Links-Rechts-Kurvenkombination in der Kompression. Die „Kemmel“-Gerade führt in den kleinteiligeren hinteren Streckenabschnitt. Nach dem Geschlängel durch „Malmedy“, „Rivage“, „Pouhon“ und „Fagnes“ wird ab der Rechtskurve „Stavelot“ wieder Vollgas gegeben bis zur extrem engen „Bus-Stop“-Schikane kurz vor Start-und-Ziel.
Der Kurs im Dreieck zwischen den Orten Stavelot, Spa und Malmedy liegt nur 20 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und zieht viele Fans aus dem Nachbarland an.
Zeitplan
Das Sechs-Stunden-Rennen startet am Samstag, 6. Mai, um 14.30 Uhr Ortszeit.
Live im TV
Angaben in CEST:
Kostenloser Livestream www.sport1.de:
Samstag, Rennen, 14:00-21:00 Uhr
Sport 1, Free TV:
Samstag, Rennen – live, 14:00-15:00 Uhr und 18:30-19:00 Uhr
60 Minuten Highlights sonntags ab 00:00 Uhr
Sport 1+, Pay TV:
Samstag, Rennen – live, 15:25-16:45 Uhr und 19:00-21:00 Uhr
Eurosport 1:
Samstag, Rennen und Siegerehrung – live, 19:30-20:40 Uhr
n-tv:
PS Spezial WEC, 42 Minuten Dokumentation
Dienstag, 02.05.2017 – 16:10 Uhr
RTL: 10 Minuten Zusammenfassung am 13.05.2017 vor dem Formel-1-Qualifying zum Großen Preis von Spanien
Die offizielle FIA WEC App ist in der Basis kostenlos und bietet gegen Gebühr eine erweiterte Version inklusive Livestream des kompletten Rennens und Zeitnahme. Der Livestream wird betreut und kommentiert vom FIA WEC TV-Team inklusive der Live-Interviews aus den Boxen.
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1 (z.B. Porsche 919 Hybrid), LMP2, LMGTE-Pro (z.B. 911 RSR) und LMGTE-Am (z.B. 911 RSR Modelljahr 2015). Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet.
Ergebnisse
Alle Punktestände: http://www.fiawec.com/courses/classification.html
Alle Ergebnisse: http://fiawec.alkamelsystems.com