Regen, Nebel, Abbruch: Porsche 919 Hybrid auf den Plätzen drei und vier

Das Porsche LMP Team musste sich beim siebten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft mit den Plätzen drei und vier begnügen. Das GT Team hat mit seinen Porsche 911 RSR unter schwierigsten Witterungsbedingungen ein doppeltes Podium geholt.

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Der 911 RSR

Es regnete in Strömen auf dem Fuji Speedway und der Heilige Berg versteckte sich hinter dunklen Wolken, als Patrick Dempsey die 26 Starter mit der grünen Flagge ins Rennen schickte. Der Hollywoodstar hatte 2015 mit seinem Porsche 911 RSR in Fuji sein erstes Weltmeisterschaftsrennen gewonnen. Diesmal drückte der Porsche-Markenbotschafter als Teilhaber von Dempsey Proton Racing seinem Team die Daumen. Mit Erfolg: Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien), Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim), die in dieser Saison bereits zwei Siege am Nürburgring und in Mexiko feiern konnten, sicherten sich als Dritte in der Klasse GTEAm eine weitere Podiumsplatzierung. Damit holten sie sich die Führung in der Gesamtwertung der FIA Endurance Trophy zurück.

Wegen des starken Regens startete das Rennen hinter dem Safety Car. Erst nach fünf Runden hatte das Feld erstmals freie Fahrt. In der Klasse GTE-Pro erwischte Richard Lietz von der Pole-Position den besten Start, aber auch Michael Christensen kam im zweiten 911 RSR gut weg: Nach sieben Runden hatte er bereits zwei Plätze gut gemacht und war Dritter. Als sich die Witterungsbedingungen weiter verschlechterten, ging nach etwas über einer Stunde erneut das Safety Car auf die Strecke, bevor das Rennen wegen der schlechten Sicht mit der roten Flagge unterbrochen wurde. Die Fahrer parkten ihre Autos auf der Start-Ziel-Geraden. Der Neustart erfolgte nach 32 Minuten, und nach gut zwei Stunden, als Spitzenreiter Richard Lietz seinen ersten Boxenstopp einlegte, eroberte Michael Christensen die Spitze.

Die Rennstrategie spielte eine entscheidende Rolle

Nach 2:20 Stunden entschied die Rennleitung wegen der schlechten Sichtverhältnisse, das Safety Car erneut auf den regennassen Fuji Speedway zu schicken. Beide 911 RSR fuhren an die Box, tankten aber nur kurz, um möglichst schnell wieder zurück auf die Strecke zu kommen. Schon da war klar, dass die Rennstrategie an diesem Tag eine entscheidende Rolle spielen würde. Diesmal blieb das Safety Car 26 Minuten draußen. Nach der Hälfte der Distanz war Michael Christensen Vierter, Richard Lietz Fünfter. Der Däne hatte sich gerade wieder auf den dritten Platz vorgekämpft, als er in seinem Tatendrang erneut durch das Safety Car eingebremst wurde. Die Strategen des Porsche GT Teams holten beide 911 RSR zum Fahrerwechsel an die Box. Bei der Startnummer 92 löste Kévin Estre Michael Christensen ab, im zweiten 911 RSR (Nummer 91) stieg Richard Lietz aus und Frédéric Makowiecki ein. Kurz nachdem die Rennleitung die Regenschlacht wieder freigegeben hatte, setzte sich Kévin Estre an die Spitze, Frédéric Makowiecki war Dritter.

Die vierte Safety-Car-Phase dieses unberechenbarsten Rennens der Saison war die erste, die durch einen Unfall ausgelöst wurde. Entsprechend schnell ging es weiter, zumal auch der Regen etwas nachließ. Dafür zog Nebel auf. Der war jedoch keine Entschuldigung für den Rammstoß eines bereits überrundeten Ford-Piloten, der dem führenden Kévin Estre nahezu ungebremst ins Heck fuhr und in einen Dreher zwang. Entsprechend beschädigt war der 911 RSR des Franzosen: Die Aerodynamik an der Front sowie der Diffusor am Heck waren durch die Kollision beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Das hatte zur Folge, dass er nicht nur auf den dritten Platz zurückfiel, sondern fortan auch noch rund eine Sekunde pro Runde auf die Spitze verlor. Dass die Führung an seinen Teamkollegen und Landsmann Frédéric Makowiecki fiel, war da nur ein schwacher Trost. Zumal der später bei einem engen Überholmanöver eines Ferrari zurückstecken musste und die Führung verlor. Von da an fuhren er auf dem zweiten und Kévin Estre auf dem dritten Platz.

Neben: Rennen wurde abgebrochen

Als der Nebel am Fuji Speedway immer dichter wurde und die Piloten zunehmend die schlechte Sicht beklagten, löste die Rennleitung nach 4:19 Stunden eine erneute Safety-Car-Phase aus. 13 Minuten später wurde dem Feld mit der roten Flagge eine weitere Zwangspause verordnet. Es war die letzte dieses ereignisreichen siebten Saisonrennensder Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC: Da keine Besserung in Sicht war, wurde das Rennen nicht mehr neu gestartet.

Stimmen zum Rennen

Alex Stehlig, Projektmanager WEC: „Das waren heute sehr schwierige Bedingungen. Die vielen Safety-Car-Phasen und roten Flaggen machten es den Ingenieuren sehr schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch das Team hat hervorragend gearbeitet, hat jede dieser Unterbrechungen richtig interpretiert. Es war bitter, dass unsere führende Nummer 92 durch einen bereits überrundeten Konkurrenten um den möglichen Sieg gebracht wurde. Die Nummer 91 fuhr ein solides Rennen, hatte aber direkt nach dem Re-Start kurzzeitig nicht die Pace, um vor dem Ferrari bleiben zu können. Die Plätze zwei und drei sind trotz allem ein gutes Ergebnis. Wir waren das ganze Wochenende über unter den Schnellsten. Schade, dass es nicht zum ersten Sieg in der Weltmeisterschaft gereicht hat.“

Stimmen der Fahrer finden Sie in der Pressemitteilung (Downloads).

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