Sven Müller verwies seine Junioren-Kollegen Mathieu Jaminet (F/Martinet by Almeras) und Matteo Cairoli (I/Fach Auto Tech) auf die Plätze zwei und drei. Wetterkapriolen mit plötzlich einsetzendem Regen sorgten für einen Krimi auf der Strecke. „Das war ein unglaubliches Rennen! Ich bin von Platz drei gestartet und die Bedingungen mit dem starken Regen waren alles andere als einfach. Ich hatte faire Zweikämpfe und zwischen uns Porsche-Junioren waren immer drei Meter Respektabstand. Mit Mathieu bin ich fast zwei Kilometer nebeneinander gefahren und hatte im Ende die Nase vorn“, sagte ein glücklicher Müller nach der Siegerehrung.
Das vierte Saisonrennen des Porsche Mobil 1 Supercup startete mit unerwarteten Turbulenzen: Als die 30 Porsche 911 GT3 Cup in den Vorstart fuhren, fielen die ersten Regentropfen. Dunkle Wolken schwebten über der 5,891 Kilometer langen Strecke und sie begannen sich komplett zu entleeren als die Fahrer in die Startaufstellung fuhren. In aller Schnelle wechselten die Teams bei allen Fahrern von Trocken- auf Regenreifen. Das Safety-Car rückte aus und alle Fahrzeuge absolvierten bei starkem Regen zwei Runden hinter dem ehemaligen Supercup-Fahrer Bernd Mayländer, der hinter dem Steuer des Safety-Cars saß.
Starkes Übersteuern
Als er die Lichter ausschaltete und in die Boxengasse abbog, bestimmte Pole-Setter Jaminet das Tempo. Dem 21 Jahre alten Franzosen gelang es zunächst, die Verfolger auf Abstand zu halten. Cairoli, der von Platz zwei gestartet war, und Müller folgten dem Junior-Kollegen. Müller gelang es in der fünften Runde an Cairoli vorbeizuziehen. „Ich habe mit starkem Übersteuern gekämpft und konnte das Tempo zwischenzeitlich nicht mitgehen. Ein Platz auf dem Podium ist allerdings immer ein gutes Ergebnis und ich bin zufrieden. In Budapest werde ich wieder angreifen und um den Sieg fahren“, erklärte Cairoli.
Im achten Umlauf lieferte sich Müller mit Jaminet ein spektakuläres Duell um die Spitze. Müller setzte sich durch und nachdem er in Führung lag, konnte er auf der langsam abtrocknenden Strecke immer mehr Vorsprung rausfahren. Jaminet musste sich am Ende mit dem zweiten Platz zufrieden geben: „Ich hatte einen guten Start mit zwei schnellen Runden. Der Fight zwischen Sven und mir über mehrere Runden war garantiert spannend für die Zuschauer, denn wir fuhren über weite Teile direkt nebeneinander. In der Gesamtwertung liege ich noch in Führung und das darf auch nach den nächsten Rennen gern so bleiben.“
Enge Tür-an-Tür-Duelle
Hinter Müller, Jaminet und Cairoli spielten sich auch auf den dahinter liegenden Positionen packende Überholmanöver und enge Tür-an-Tür-Duelle ab. Nach zwölf Runden überquerten die britischen Gaststarter Joshua Webster aus Mickfield und Nicholas Yelloly aus Solihull, die beide für das Rookie Team Deutsche Post by Project 1 aus dem deutschen Lohne antraten, die Ziellinie als Vierter und Fünfter. Robert Lukas (PL/Förch Racing by Lukas Motorsport) belegte im Rennen Platz sechs. Gaststarter Tom Sharp (GB/Team Parker Racing) aus Surrey wurde Siebter vor Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Middle East). Insgesamt waren an diesem Wochenende elf Piloten aus Großbritannien im Porsche Mobil 1 Supercup am Start.
Sowohl Müller als auch Cairoli haben zwei Siege auf ihrem Konto. Jaminet stand in vier Rennen drei Mal auf dem Podium, belegte einmal Platz vier und konnte damit am konstantesten im internationalen Markenpokal, der seit 1993 im Rahmen der Formel 1 ausgetragen wird, Punkte sammeln. In der Gesamtwertung führt deshalb Jaminet mit 66 Punkten vor Müller mit 63 Zählern. Cairoli liegt aktuell mit 56 Punkten auf Platz drei.
Fünfter Lauf auf dem Hungaroring in Budapest/Ungarn
Der fünfte Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup findet in zwei Wochen vom 22. bis 24. Juli auf dem Hungaroring in Budapest/Ungarn statt. Für das Team von Förch Racing by Lukas Motorsport wird Ungarn zum Heimspiel. Teamchef Wieslaw Lukas startet auf dieser Strecke jedes Jahr zwei Mal: mit der von ihm organisierten Porsche GT3 Cup Challenge Eastern Europe und mit dem Porsche Mobil 1 Supercup.
Rennergebnis
1. Sven Müller (D/Lechner MSG Racing Team)
2. Mathieu Jaminet (F/Martinet by Almeras)
3. Matteo Cairoli (I/Fach Auto Tech)
4. Joshua Webster (GB/Rookie Team Deutsche Post by Project 1)
5. Nicholas Yelloly (GB/Rookie Team Deutsche Post by Project 1)
6. Robert Lukas (PL/Förch Racing by Lukas Motorsport)
7. Tom Sharp (GB/Team Parker Racing)
8. Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Middle East)