Eine ehemalige Formel-1-Rennstrecke, vier 911 GT3 Cup und ein Dutzend besonders begabter Nachwuchspiloten aus der globalen Porsche Markenpokal-Welt: Die Porsche-Junior-Sichtung für die Saison 2026 hat erneut ein außergewöhnlich hohes Maß an fahrerischer Qualität zutage gefördert. An zwei Tagen auf dem 4,182 Kilometer langen Kurs von Estoril spulten die Kandidaten insgesamt 750 Runden ab und legten dabei eine Gesamtdistanz von 3.136,5 Kilometern zurück. Trotz zuweilen sehr wechselhafter Witterung leisteten sich die zwischen 18 und 23 Jahre jungen Fahrer mit den Porsche 911 GT3 Cup keinen nennenswerten Ausrutscher.
Auf der portugiesischen Strecke unweit von Lissabon simulierten die Junior-Anwärter in etwa das Programm eines Carrera Cup-Wochenendes mit Trainingssitzungen, einer Qualifying-Session und einer Renndistanz. Alle Teilnehmer gingen mit identischem Material und unter weitgehend ähnlichen Bedingungen auf die Strecke.
„Für uns stand größtmögliche Chancengleichheit im Mittelpunkt: Nicht die äußeren Bedingungen, sondern die Kandidaten sollen den Unterschied machen“, betont Sascha Maassen. Der ehemalige Porsche-Werksfahrer gehört der Auswahljury an und steht dem Porsche-Junior an den Rennwochenenden als Coach zur Seite. „Dieser Verantwortung kommen wir mit großer Sorgfalt nach und gleichen zum Beispiel Gewichtsvor- und -nachteile weitestgehend aus. Schnelle Rundenzeiten und eine möglichst fehlerfreie Performance mit dem 911 GT3 Cup auf der Strecke spielen natürlich eine bedeutende Rolle. Für uns kommt es aber auch darauf an, wie die Teilnehmer mit den Ingenieuren arbeiten, welches Feedback zum Fahrzeug sie geben, wie lernfähig sie sind und wie sehr sie ein Team motivieren können.“
Grünes Licht für die Teilnahme an der Sichtung hatten die Kandidaten zuvor im Porsche Esport Performance Center (PEPC) in Köln erhalten, dem Sitz des Porsche Coanda Esports Racing Werksteams. Hier standen medizinische Checks zu ihrer physischen Fitness, Reaktionsschnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit auf dem Programm. Mit umfassenden Interviews, die zum Teil vor laufender Kamera stattfanden, machten sich die Juroren auch von der charakterlichen Grundeinstellung der Teilnehmer ein Bild. Ausführliche Simracing-Sessions rundeten den Tag ab – die Vorbereitung im Simulator gehört für Profirennfahrer längst zum Tagesgeschäft.
Neuer Porsche-Junior wird am 29. November vorgestellt
In den kommenden Tagen entscheidet ein Expertengremium von Porsche Motorsport über die Vergabe des umfangreichen Förderpakets für die Saison 2026. Den neuen Porsche-Junior will der Sportwagenhersteller am 29. November im Rahmen der Night of Champions bekanntgeben. Ihn erwartet ein Zuschuss in Höhe von bis zu 225.000 Euro für die Teilnahme an den acht Rennen des nächstjährigen Porsche Mobil 1 Supercup. Zugleich soll der neue Junior auch in einem der zwölf Carrera Cups an den Start gehen, die der Sportwagenhersteller auf der ganzen Welt von Asien über Australien bis nach Brasilien und Nordamerika ausrichtet.
Eine noch wichtigere Rolle als der finanzielle Beitrag spielt für die Laufbahn des auserwählten Kandidaten die umfassende Schulung und Weiterbildung, die er bei Porsche Motorsport erhält. Sie betrachtet alle relevanten Aspekte einer Profikarriere: vom technischen Verständnis bis zur effizienten Arbeit mit den Renningenieuren über Mentaltrainings und Medienseminare bis hin zu PR-Terminen und Marketing-Aktivitäten. Sportmediziner begleiten ganzheitlich alle Aspekte ihrer körperlichen Gesundheit.
„Mit dem Junior-Programm fördert Porsche bereits seit 1997 aufstrebende Rennfahrertalente auf ihrem Weg zum Profi“, erläutert Jasmin Steidle-Faas, Organisation Porsche-Junior-Programm. „Auch 2026 geht unser Junior-Fahrer wieder im Porsche Mobil 1 Supercup an den Start, der Speerspitze unserer 35 Markenpokalserien weltweit. Parallel dazu erhält er eine ganz individuelle und auf ihn zugeschnittene Unterstützung. Gemeinsam wollen wir seine Verbesserungspotenziale entdecken und ausschöpfen – am Ende des Tages soll der Porsche-Junior sein Talent bestmöglich nutzen können.“
Intensive Juniorenförderung beginnt auf nationaler Ebene
Die umfangreiche Förderung und Ausbildung talentierter junger Fahrer setzt bei Porsche schon auf nationaler und regionaler Ebene ein. Zahlreiche Markenpokale der Sportwagenmarke haben in den vergangenen Jahren erfolgreiche Nachwuchsprogramme etabliert. Sie bilden die Basis, auf der die Porsche-Junior-Förderung aufsetzt.
Die Porsche-Junior-Kandidaten in der Übersicht
Marcus Amand (Finnland, 19 Jahre) – PCC France
Matheus de Barros Comparatto (Brasilien, 18 Jahre) – PCC Brasil
Paul Cauhaupé (Frankreich, 20 Jahre) – Wildcard (PCC France)
Bayley Hall (Australien, 22 Jahre) – PCC Australia
Sam Jongejan (Niederlande, 20 Jahre) – PCC Benelux
William Martin (Großbritannien, 22 Jahre) – PCC Great Britain
Flynt Schuring (Niederlande, 19 Jahre) – PCC Deutschland
William Siverholm (Schweden, 20 Jahre) – PCC Scandinavia
Janne Stiak (Deutschland, 18 Jahre) – PCC Middle East
Alexander Tauscher (Deutschland, 23 Jahre) – PCC Italia
Enzo Trulli (Italien, 20 Jahre) – PCC Asia
Zachary Vanier (Kanada, 23 Jahre) – PCC North America
PCC = Porsche Carrera Cup