„Für mich war der Fußball, neben Schule, immer das Wichtigste. Man darf sich durch nichts ablenken lassen. Vor allem als Jugendlicher fällt das nicht so leicht“, erinnert sich Finn Hetzsch. Seine Motivation, immer alles zu geben, hat ihn dem Traum vom Profifußball ein Stück nähergebracht. Im Interview blickt er auf seine Zeit mit der Porsche Jugendförderung „Turbo für Talente“ zurück und erzählt von seinen Plänen für die Zukunft. 

Finn, Du wurdest 2022 mit dem Porsche Turbo Award für die beste sportliche Entwicklung ausgezeichnet. Was bedeutet dir diese Trophäe? 

Finn: Für mich war es definitiv etwas Besonderes, ausgewählt zu werden und an den Hockenheimring fahren zu dürfen. Der Award ist eine große Wertschätzung des Vereins und aufgrund der bestehenden Kooperation natürlich auch seitens Porsche. 

Auch wenn die Ehrung nun schon eine Weile zurückliegt – was ist dir besonders in Erinnerung geblieben? 

Finn: Mein Highlight war definitiv die Renntaxifahrt auf der Strecke. Aber auch das gesamte Drumherum hat Spaß gemacht: die Rennsimulatoren, die Preisverleihung und die Videobotschaft von Sami Khedira, der leider nicht vor Ort sein konnte. 

Finn Hetzsch, FC Erzgebirge Aue, 2023, Porsche AG

Hättest du damals schon damit gerechnet, dass du nicht einmal ein Jahr später deinen ersten Profivertrag beim FC Erzgebirge Aue unterschreiben würdest? 

Finn: Zum Zeitpunkt des Porsche Turbo Awards war ein Profivertrag für mich noch nicht in Aussicht. Natürlich habe ich darauf gehofft, aber dass es dann tatsächlich funktioniert hat, war für mich sehr erfreulich. 

Der FC Erzgebirge Aue ist seit Juli 2021 Partnerverein der Porsche Jugendförderung „Turbo für Talente“. Welche Gedanken hattest du, als du von dem Engagement erfahren hast? 

Finn: Dass ein so großer Sponsor einen kleinen Verein wie Aue unterstützt, ist etwas Besonderes. Auch dass Porsche für die U15-Teams jedes Jahr den Fußball Cup ausrichtet, ist eine großartige Sache.  

Finn Hetzsch, FC Erzgebirge Aue, 2023, Porsche AG
Finn Hetzsch

Du bist für deinen Traum vom Fußball-Profi früh von zu Hause ausgezogen. Wie schwer ist dir dieser Schritt gefallen? 

Finn: Die Anfangszeit in Aue im Internat war für mich natürlich schwer. Mit 13 Jahren weg von den Eltern zu sein, war definitiv eine Herausforderung. Ich hatte das Glück, dass ich jedes Wochenende nach Hause fahren konnte. Ich glaube jedoch, dass mir die Zeit im Internat für mein späteres Leben – unabhängig davon, ob es mit der Profikarriere funktionieren sollte oder nicht – enorm weitergeholfen hat. Ich habe gelernt, selbständig zu sein. 

Du hast vergangenen Sommer dein Abitur gemacht. Wie geht es nun weiter?  

Finn: Ich habe zunächst alles auf die Karte „Fußball“ gesetzt. Diese Saison war mein letztes und damit enorm richtungsweisendes Jahr in der U19 – entweder klappt es mit dem Profifußball oder eben nicht. Daher habe ich alles investiert. Dieses Jahr im Herbst beginne ich ein Fernstudium in Sportmanagement, um am Ende einen Plan B in der Tasche zu haben. 

Aufgrund deiner überzeugenden sportlichen Leistungen hast du in dieser Saison regelmäßig mit der ersten Mannschaft trainiert und nun deinen Profivertrag unterschrieben. Was war das für ein Gefühl? 

Finn: Die Vertragsunterzeichnung war für mich völlig surreal. Ich spiele nun schon einige Jahre bei Aue und verbinde natürlich viel mit dem Verein. Ich habe schon als Jugendspieler darauf gehofft, vielleicht irgendwann mal in die erste Mannschaft zu kommen. Als dann aber die Vertragsgespräche begonnen haben, war das für mich schon außergewöhnlich. Einer derjenigen zu sein, die es wirklich geschafft haben, ist unglaublich. 

Finn Hetzsch, FC Erzgebirge Aue, 2023, Porsche AG

Neben dem Training bist du sogar dreimal mit der ersten Mannschaft aufgelaufen. Was konntest du aus dieser Zeit für dich mitnehmen?  

Finn: Das Niveau im Männerfußball ist deutlich höher und körperlicher als im Jugendbereich. Wenn man gemeinsam auf dem Trainingsplatz steht, spielen die erfahreneren Spieler beispielswiese manchmal Pässe, die für mich oftmals wirklich überraschend kommen. Von den alten Hasen mit viel Erfahrung zu lernen, ist ein absolutes Privileg. Persönlich muss ich vermutlich noch ein wenig an der Körperlichkeit arbeiten, um 100 Prozent mithalten zu können. 

Leider hast du dir kürzlich einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Wie gehst du mit einem solchen Rückschlag um und wie lange wird es dauern, bis du wieder ins Training einsteigen kannst? 

Finn: Natürlich ist es unglücklich, dass so etwas gerade jetzt passiert, wo ich richtig durchstarten wollte. Aber jeder Spieler verletzt sich mal. Meine Verletzung ist leider ein bisschen schlimmer und ich bin gezwungen relativ lange auszusetzen. Persönlich gehe ich jedoch recht gut damit – in Selbstmitleid bin ich aktuell noch nicht versunken. Eine Verletzung ist auch eine Erfahrung, die man machen muss und die Auszeit gibt mir die Möglichkeit, mich zu 100% auf den Profifußball vorzubereiten. Ich möchte gerne körperlich noch ein paar Kilo zulegen – durch die Verletzungspause habe ich nun Zeit dafür. Wenn ich wieder laufen kann, kann ich natürlich auch an meiner Ausdauer arbeiten. Und dann werde ich irgendwann wieder auf dem Platz stehen und hoffentlich noch besser Fußballspielen als vor meiner Verletzung. 

Finn Hetzsch, FC Erzgebirge Aue, 2023, Porsche AG

Wie würdest du dich selbst beschreiben? 

Finn: Ich bin ein sehr aufgeschlossener Mensch. Ich mag es, mit Leuten zu kommunizieren. Ich bin sehr lebensfreudig und ein Familienmensch. Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden und meiner Freundin. Fußball ist aber definitiv der Hauptpunkt in meinem Leben. Jedes Spiel, das ich anschauen kann, verfolge ich. 

Welche Ziele hast du – sportlich und privat? 

Finn: Aus sportlicher Sicht ist es mein Ziel, so lange wie möglich Profifußballer zu sein, meinen Traum zu leben und mit meiner Mannschaft erfolgreich zu sein. Wie weit nach oben es noch geht, wird die Zeit zeigen – ich bin ja erst 18. Mit Fußball sein Geld verdienen zu können, ist ein Privileg. 
Mein persönliches Ziel ist es, stabil im Leben zu stehen, um es auch als Profifußballer ein wenig einfacher zu haben. In einigen Jahren möchte ich eine Familie gründen. Zusammenfassend ist es einfach mein Ziel, ein glückliches Leben zu führen und Spaß an dem zu haben, was ich tue. 

Turbo für Talente – die Porsche Jugendförderung

Unter dem Motto „Turbo für Talente“ engagiert sich Porsche für den Nachwuchs in verschiedenen Sportarten. Im Fußball bestehen Partnerschaften mit RB Leipzig, den Stuttgarter Kickers, der Red Bull Fußball Akademie, Borussia Mönchengladbach und FC Erzgebirge Aue. Im Bereich Eishockey tritt Porsche als Nachwuchsförderer der Bietigheim Steelers auf. Im Basketball ist Porsche Namensgeber der Ludwigsburger Porsche Basketball-Akademie (BBA) – der Kaderschmiede der MHP RIESEN Ludwigsburg. Bei den Engagements geht es nicht nur um die Unterstützung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung im Sport, sondern auch um die soziale und persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Prominenter Pate des Förderprogramms ist Fußballweltmeister Sami Khedira. Informationen zur breit gefächerten Jugendförderung von Porsche finden Sie hier.

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