Die junge Plattform, gegründet von der ehemaligen Fußballspielerin Lena Schrum und Kim Fischer, Expertin für Brand Experience und Events, versteht sich als inspirativer Ort für Themen rund um Nachhaltigkeit, Design und Innovation. „Wir wollen eine Vernetzung über Industrien hinweg ermöglichen – und erfolgreiche Beispiele für nachhaltiges Nutzerverhalten austauschen”, erklärt Schrum den Ansatz der Konferenz.
Ein Sportwagen, nachhaltig neu gedacht
Porsche engagiert sich bei der aware-Konferenz nicht nur als Partner, sondern auch als Teilnehmer. Sebastian Rudolph, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Nachhaltigkeit und Politik, hielt am Montag auf dem TEC Event Campus in Berlin eine Keynote. „Wir verfolgen die Vision, die nachhaltigste Marke für exklusive und sportliche Mobilität zu werden”, betonte Rudolph dabei. „Porsche investiert massiv in die Elektrifizierung, digitale Geschäftsmodelle und eine nachhaltige Produktion – allein bis 2025 rund 15 Milliarden Euro.”
Einen handfesten Beweis für die Transformation der Traditionsmarke hatte er mit nach Berlin gebracht: den Taycan. Der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche verbindet die Zukunft der nachhaltigen Mobilität mit den eigenen Wurzeln. In seiner Keynote erinnert Rudolph an die Anfänge des Unternehmens: Ferdinand Porsche legte 1900 den Grundstein, als er das Lohner-Porsche-Elektromobil mit elektrischem Radnabenmotor entwickelte. „Im Jahr 2020 wird der Motor des Taycan von einer 800-Volt-Technologie angetrieben, die es ermöglicht, in nur fünf Minuten bis zu 100 Kilometer Reichweite nachzuladen”, so Rudolph. Produziert wird das Fahrzeug CO2-neutral im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen.
Ganzheitlicher Ansatz: Porsche arbeitet an Nachhaltigkeit über Mobilität hinaus
Der Taycan ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt der Transformation des Unternehmens: „Nachhaltigkeit ist eine wesentliche Säule der Porsche-Strategie“, erklärte auch Daniela Rathe, Leiterin Politik und Außenbeziehungen. „Wir verstehen das Thema ganzheitlich, über das Feld Mobilität hinaus und setzen verstärkt auf die Integration von Stakeholdern aus Politik und Wirtschaft.” Dabei kommt es auch darauf an, neue Partner kennenzulernen, im Austausch zu bleiben und neue Inspirationen zu finden – ein zentraler Bestandteil der Diskussionen, Panels und Workshops auf der zweitägigen aware_Conference.
Offener Dialog: Einbindung von Stakeholdern aus Politik und Wirtschaft
In ihrer Masterclass vermittelte Daniela Rathe, worauf es ankommt, um ein Unternehmen in allen Bereichen erfolgreich zu transformieren – und welche Rolle die Zusammenarbeit mit Stakeholdern sowie dem Porsche-Nachhaltigkeitsbeirat dabei spielt. „Als wir unseren Nachhaltigkeitsbeirat 2016 ins Leben gerufen haben, wollten wir vor allem eines: wieder genau zuhören“, betonte Rathe.
Das Gremium setzt sich aus unabhängigen Experten zusammen, liefert Ideen, Impulse und stärkt den Austausch mit Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Das Ergebnis: Mit seinem Nachhaltigkeitsindex bis 2025 hat sich Porsche ehrgeizige, aber vor allem verbindliche Ziele gesetzt. Ziele, die der ökologischen und sozialen Verantwortung eines Unternehmens wie Porsche vor dem Hintergrund des Klimawandels und der fortschreitenden Digitalisierung gerecht werden.
„Wir verfolgen die Vision, die nachhaltigste Marke für exklusive und sportliche Mobilität zu werden.” Sebastian Rudolph
Warum stetige Neuerfindung die wichtigste Fähigkeit im 21. Jahrhundert ist
Aber wie schaffen es Unternehmen, die Unsicherheiten der Zukunft und die radikale Transformation durch technischen Fortschritt im kommenden Jahrhundert zu bewältigen? Christian Knörle, Head of Company Building bei Porsche Digital, erklärte in seinem Workshop – in Anlehnung an den Historiker und Bestseller-Autoren Yuval Harari – die Kunst der Veränderung. „Die Menschheit steht vor beispiellosen Umwälzungen durch disruptive Technologien. Für ein Kind, das heute auf die Welt kommt, wird vieles von dem, was es heute lernt, bis 2050 wahrscheinlich irrelevant sein.“
Gemeinsam mit Psychologin Eva Kaczor zeigte der Innovationsexperte was entdeckt werden kann, wenn man über den Tellerrand hinausschaut – und was seine Arbeit bei Porsche Digital und dem Company Builder Forward31 mit der Titanic zu tun hat: dass Größe nämlich nicht vor dem Untergang bewahrt.