Der Jugend nachhaltige Chancen zu bieten und frühzeitig synergetische Vernetzungen zwischen Wirtschaft und Schule zu schaffen ist eines der erklärten Ziele der Strahlemann-Stiftung aus Heppenheim/Südhessen. Während in deutschen Schulen beispielsweise Fachräume für die naturwissenschaftlichen Bereiche Usus sind, sucht man diese für die Berufsorientierung meist vergebens.
Das wird sich zumindest an der Rilke-Realschule in Stuttgart-Rot bald ändern. Mit Unterstützung der Porsche AG errichtet die Stiftung dort eine sogenannte Talent Company. Gemeinsam wird die Berufsorientierung in einem bestens ausgestatteten Fachraum gebündelt, um für Jugendliche und Wirtschaft neue Möglichkeiten zu schaffen und deren berufliche Zukunft einen noch höheren Stellenwert zu geben. Es gilt, junge Talente frühzeitig zu entdecken und zu fördern.
Die Talent Company, die sich im früheren Medienraum der Schule befinden wird, wird mit einem modernen Lounge-Bereich, zeitgemäßer Präsentationstechnik und internetfähigen PCs ausgestattet sein. In Workshops können sich dort Unternehmen und Schüler auf einer anderen Ebene begegnen. Die Erfahrungen an mittlerweile 25 Talent Company Standorten bundesweit zeigen, dass das Zusammenbringen der Schülerinnen und Schüler und der regionalen Unternehmen schon viele Praktika oder Ausbildungsplätze ermöglicht hat, da hier weniger die Noten und vielmehr die Stärken und Talente der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen.
„Upgrade der Berufsorientierung“
Über eine „Job Wall“ haben interessierte Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ausbildungsplatzangebote vorzustellen. „Heutzutage haben Unternehmen mit zunehmenden Fachkräftemangel zu kämpfen. Über die Talent Company bieten sich gute Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, indem man bereit ist, neue Wege zu gehen“, berichtet Annabel Lies, Projektverantwortliche für die Talent Company in Stuttgart. „Wir möchten mit der Talent Company Jugendliche bei dem wichtigen Übergang von der Schule in den Beruf eine bestmögliche Begleitung und Chancen-Vielfalt ermöglichen.“ Franz-Josef Fischer, Geschäftsführender Vorstandvorsitzender und Mitgründer der Strahlemann-Stiftung, der 2016 für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde, ergänzt: „Die Strahlemann-Stiftung möchte Unternehmen dafür begeistern, die eigene Nachwuchs-Gewinnung proaktiv mitzugestalten und sich am gesellschaftlichen Auftrag zu beteiligen.“
Schulleiter Matthias Wurm freut sich auf das „Upgrade der Berufsorientierung“ an seiner Schule. Die Vermittlung von reinem Faktenwissen sei nicht mehr ausreichend, um die junge Generation auf die Zukunft vorzubereiten. Vielfältige Kompetenzen und Fähigkeiten seien stattdessen nötig, zu deren Gewinnung das Konzept Talent Company beitrage.
Porsche-Personalvorstand vom Konzept begeistert
Begeistert vom Konzept Talent Company zeigt sich auch Porsche-Personalvorstand Andreas Haffner: „Jungen Menschen bei der beruflichen Orientierung zu helfen, ihnen vielfältige Perspektiven aufzuzeigen, ihre Begeisterung zu wecken und ihr Können nachhaltig zu fördern, ist eine lohnenswerte Investition in die Zukunft.“ Deshalb habe Porsche die Strahlemann-Stiftung beim Aufbau einer Talent Company an der Stuttgarter Rilke-Realschule gerne unterstützt. „So tragen wir dazu bei, den Kindern und Jugendlichen an unserem Standort neue Chancen zu eröffnen, soziale Gräben zu überwinden und das Fachkräfte-Angebot von morgen abzusichern. Zugleich stellt sich unser Unternehmen damit seiner Verantwortung für die Gesellschaft.“
Die Schirmherrin der Talent Company an der Rilke-Realschule Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, sagt: „Es gehört zu den wesentlichen Aufgaben von Schule, den Jugendlichen passende Berufsperspektiven aufzuzeigen und den Übergang in eine Ausbildung oder ein Studium möglichst reibungslos zu gestalten. Das unterstützen wir unter anderem mit einem eigenen Unterrichtsfach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung. Mit der Talent Company bekommt die Berufsorientierung an der Rilke-Realschule nun einen festen Ort, an dem sich Jugendliche und mögliche Ausbildungsbetriebe begegnen können. Das Thema ist dadurch nicht nur im Unterricht verankert, sondern auch im Schulalltag präsent.“