„Mit Singapur habe ich noch eine Rechnung offen“, sagt die Porsche-Markenbotschafterin und freut sich auf die Herausforderung in der asiatischen Metropole: „Die WTA Finals sind die ultimative Herausforderung in unserem Sport.“
Es war ein tolles Comeback für Angelique Kerber. Nach vielen Rückschlägen und Enttäuschungen in der Saison 2017 kehrte die 30-jährige Kielerin mit neuem Selbstvertrauen auf die WTA Tour zurück. Im Januar gewann sie das WTA-Turnier in Sydney, im Juli feierte sie mit dem Sieg in Wimbledon den größten Erfolg ihrer Karriere. Vor den WTA Finals sagt sie über...
...die Faszination von Singapur:
„Eine tolle Stadt, in der es sehr viel zu entdecken gibt. Obwohl der Fokus natürlich auf der konzentrierten Vorbereitung auf die WTA Finals liegt, gehe ich natürlich ab und zu auch vor die Tür. Singapur ist keine Stadt, in der man in seiner Freizeit im Hotelzimmer vor dem Fernseher sitzt.“
...den Stellenwert der WTA Finals:
„Die WTA Finals sind neben den Grand-Slam-Turnieren ein absolutes Saison-Highlight – mit dem Unterschied, dass man direkt in der ersten Runde auf eine Top-8-Spielerin trifft. Es gibt keine leichten Gegnerinnen, man wird direkt von Anfang an gefordert. Da muss man vom ersten Match an voll da sein und seine beste Leistung abliefern. Dieses Turnier am Ende einer langen Saison ist die ultimative Herausforderung in unserem Sport.“
...ihre Ziele und Chancen:
„Mit Singapur habe ich noch eine Rechnung offen. Doch jede Spielerin, die es mit starken Leistungen über das ganze Jahr in die WTA Finals geschafft hat, kann auch den Titel gewinnen. Es gibt keine Favoritin und keine Außenseiterin. Das ist der Reiz dieses Turniers. Für uns Spielerinnen, aber auch für die Fans. Dieser Sieg fehlt mir noch in meiner Karriere, und es wäre der perfekte Abschluss nach einer starken Saison.“
...die Zeit zwischen Euphorie und Enttäuschungen:
„Ich werde oft gefragt, ob ich nach meinem Seuchenjahr 2017 damit gerechnet habe, jetzt als Wimbledonsiegerin zu den WTA Finals zu fahren. Dazu kann ich nur sagen: Mit solchen Gedanken habe ich mich damals nicht beschäftigt. Dazu war diese Zeit zu schwierig, gingen mir zu viele Dinge durch den Kopf. Da war einmal die Erinnerung an 2016. Das war ein tolles Jahr für mich, in dem ich den Sprung an die Spitze der Weltrangliste geschafft und die Grand-Slams in Melbourne und New York gewonnen habe. Auf den Trubel, der auf solche Höhepunkte folgt, kann man sich nicht vorbereiten. 2017 war ein schwieriges Jahr, aber auch eine wichtige Erfahrung. Ich habe daraus gelernt. Inzwischen könnte ich, glaube ich, mit so einer Situation besser umgehen.“
...die Erfahrungen von 2017:
„Ich bin als Spielerin und als Mensch reifer geworden, das auf jeden Fall. Ich bin auch überzeugt: Wenn ich diese schwierige Phase nicht erlebt hätte, wäre ich jetzt nicht Wimbledonsiegerin.“
...ihren Weg zum erfolgreichen Comeback:
„Ich habe 2017 nicht gut gespielt, keine Frage. Ich war aber nicht so weit weg von meiner Form, wie das auf dem Platz vielleicht ausgesehen hat. Ich hatte ja nicht plötzlich das Tennisspielen verlernt. Ich wusste, dass ich es immer noch kann, habe es auch im Training gezeigt. Doch in einem Match entscheiden oft ein, zwei Punkte über Sieg oder Niederlage. Normalerweise weiß ich, was ich in kritischen Momenten zu tun habe. Doch damals hat mir dieses Gespür gefehlt. 2018 habe ich mich wieder auf meine Stärken konzentriert und den Spaß am Tennis wiedergefunden. Das war für mich schon immer der Schlüssel zum Erfolg.“
...ihren Sieg in Wimbledon:
„Dieser Sieg war das pure Glücksgefühl. Selbst jetzt, mit etwas Abstand, kommen diese Emotionen immer wieder hoch. Ich habe einige Zeit gebraucht, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Diesen Sieg wollte ich unbedingt haben. Ich stand ja schon 2016 im Finale und bin auch jetzt noch überglücklich, dass ich meine zweite Chance nutzten konnte. Als ich die Silberschale hochgehalten habe, war das der Moment, von dem ich schon immer geträumt habe. Dafür gibt es keine Worte.“
...ihre Ambitionen, noch einmal die Nummer 1 zu werden:
„Daran denke ich nicht so sehr. Ich habe dieses schöne Gefühl ja schon einmal erlebt. Natürlich hätte ich nichts dagegen, irgendwann noch einmal ganz oben zu stehen. In Wimbledon ist mir das wieder bewusst geworden, dass es in unserem Sport eigentlich nicht um die Weltrangliste geht. In einem großen Finale zu stehen, gegen die besten Spielerinnen der Welt auf den großen Bühnen anzutreten wie jetzt bei den WTA Finals, das sind die Momente, für die man morgens aufsteht, trainiert und kämpft - auch wenn’s manchmal wehtut.“
Info
Die WTA Finals sind das Jahresabschlussturnier der WTA Tour. Teilnahmeberechtigt sind die acht erfolgreichsten Spielerinnen der Saison, die sich über die offizielle Qualifikationsrangliste „Porsche Race to Singapore“ qualifiziert haben. Nach dem verletzungsbedingten Startverzicht von Simona Halep (Rumänien) sind dies: Angelique Kerber (Deutschland), Titelverteidigerin Caroline Wozniacki (Dänemark), Naomi Osaka (Japan), Petra Kvitova (Tschechien), Sloane Stephens (USA), Karolina Pliskova (Tschechien), Gewinnerin des Porsche Tennis Grand Prix, Elina Svitolina (Ukraine) und Kiki Bertens (Niederlande). Ebenfalls am Start sind die acht punktbesten Doppel des „Porsche Race to Singapore“. Das Gesamtpreisgeld beträgt sieben Millionen Dollar. Ab 2019 werden die WTA Finals im chinesischen Shenzhen ausgetragen.
Verbrauchsangaben
718 Boxster GTS: Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,0 – 8,5 l/100 km; CO2-Emission 205 – 195 g/km