Mit dem 996 betritt Porsche bei der Präsentation 1997 Neuland. Als erster Serien-911 erhält der Sportwagen eine Wasserkühlung. Nötig ist das, weil Porsche wegen neuer gesetzlicher Abgasvorschriften auf einen Vierventil-Zylinderkopf setzen muss – und der lässt sich zuverlässig in allen Betriebslagen nur mit Wasser kühlen. Dank Vierventiltechnik leistet der Sechszylinder-Boxer dafür in der Basis schon 300 PS und gilt in puncto Emission, Geräusch und Verbrauch als zukunftsweisend. Und auch sonst ist beim 996 alles neu: 18,5 Zentimeter längere und 3 Zentimeter breitere Karosserie, Design, Assistenzsysteme und Gleichteilstrategie mit dem Boxster. Trotzdem wiegt der 996 dank hochfester Stähle und neuer Produktionsverfahren rund 50 Kilogramm weniger als sein vergleichbarer Vorgänger.
Mit der Generation 996 findet Porsche den Weg in die Zukunft. Der 996 baut auf einer neuen Plattform auf, die eine parallele Entwicklung mit dem zuvor eingeführten Boxster ermöglicht. Mit dem Modellwechsel wächst das Auto und bietet nun deutlich mehr Platz und Komfort. Porsche übernimmt neben dem Namen und dem Motor-Layout nur das Wappen auf der Fronthaube, die Nabenabdeckungen der Felgen, das Lenkrad und die Airbags vom Vorgänger 993. Walter Röhrl, zweifacher Rallye-Weltmeister und seit 1993 als Berater bei Porsche, entwickelt mit dem Renningenieur Roland Kussmaul ein Traumauto: den ersten Porsche 911 GT3. Röhrl schwärmt noch heute: „Ein Meilenstein für mich. Ein Rennwagen für die Straße.“
Ab der Modellpflege 2002 erhält der 996 die nach unten abgerundeten Frontscheinwerfer des 911 Turbo, um ihn stärker vom Boxster unterscheiden zu können. Das 911 Carrera Coupé des Modelljahrs 1998 kostet mindestens 135.610 Mark. Zwischen 1998 und 2005 baute Porsche 175.262 Einheiten des 996.