Nach 157 Runden auf dem 5,472 Kilometer langen Kurs im US-Bundesstaat New York gewannen Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) und sein amerikanischer Teamkollege Bryan Sellers im 470 PS starken 911 RSR des Kundenteams Falken Tire das fünfte Saisonrennen der populären US-Sportwagenmeisterschaft. Auf dem zweiten Platz kamen für Porsche North America der frisch gebackene Le-Mans-Sieger Earl Bamber (Neuseeland) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) ins Ziel.

Auch der Sieg in der Umweltwertung DEKRA Green Challenge Award ging an Porsche: Der von Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) gefahrene 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, wurde als das GT-Auto mit der besten Gesamteffizienz ausgezeichnet. Der Porsche 911 RSR geht mit dem kleinsten Hubraum aller GT-Autos an den Start. Auch sein Straßenpendant 911 GT3 wird von den Kunden in aller Welt für sein hervorragendes Verhältnis aus Performance und Kraftstoffverbrauch geschätzt.

Zahlreiche Unfälle und Safety-Car-Phasen

Das erste Ausrufezeichen beim traditionsreichen Sechsstundenrennen setzte Patrick Pilet. Der Porsche-Werksfahrer aus Frankreich startete als Fünfter seiner Klasse und setzte sich auf der regennassen Strecke gleich in der ersten Runde mit sensationellen Überholmanövern an die Spitze. Mit profillosen Slicks fuhr er in der ersten Rennstunde einen Vorsprung von fast einer Minute heraus. Ebenfalls in der Auftaktrunde musste Earl Bamber den ersten Rückschlag einstecken: Als sich ein Konkurrent unmittelbar vor ihm drehte, konnte er die Berührung nicht vermeiden und beschädigte seinen Frontsplitter, der später ausgetauscht werden musste.

Mit einer Runde Rückstand machte er sich auf die Verfolgung der Spitze. So ereignisreich ging es weiter. Mal hörte der Regen auf, um dann, nachdem die Strecke schon wieder abgetrocknet war, umso heftiger wieder einzusetzen. Die Folgen waren zahlreiche Unfälle und daraus resultierende Safety-Car-Phasen. Einmal musste das Feld aus Sicherheitsgründen mit der roten Flagge in die Boxengasse geholt werden, weil die Strecke teilweise unter Wasser stand.

Unplanmäßiger Boxenstopp für Patrick Pilet

Die Entscheidung fiel in der letzten Rennstunde. Da ging Wolf Henzler in Führung, weil er im Gegensatz zu seinen Konkurrenten nach der Wiederaufnahme des Rennens keinen Boxenstopp einlegte. Patrick Pilet lauerte auf dem zweiten Platz. Doch noch vor der nächsten Gelbphase musste der Franzose seinen 911 RSR an Nick Tandy abgeben, weil er sonst die erlaubte Fahrzeit überschritten hätte und bestraft worden wäre.

Nach diesem unplanmäßigen Boxenstopp war ein Platz auf dem Podium außer Reichweite. Dafür sprang Earl Bamber in die Bresche. Auf nasser Strecke überholte er in einem tollen Manöver genau den Konkurrenten, der ihm in der ersten Runde in die Quere gekommen war und krönte seinen ersten Start in Watkins Glen mit dem zweiten Platz.

Zweiter Platz in der GTD-Klasse

In der Klasse GTD belegten die Amerikaner Andy Lally und John Potter zusammen mit Marco Seefried (Wildschönau) den zweiten Platz. Sie waren für das Kundenteam Magnus Racing im eigens für den Einsatz in der Tudor United SportsCar Championship entwickelten Porsche 911 GT America am Start.

Der 6. Lauf der Tudor United SportsCar Championship wird am 12. Juli im Canadian Tire Motorsport Park in Bowmanville/Kanada ausgetragen.

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