Im letzten Rennen der Saison siegte Porsche-Junior Matt Campbell (AUS/Fach Auto Tech) vor Ammermüller und Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Walter Lechner Racing Team). Ammermüller reichte Platz zwei, um mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung den Titel zu holen. „Vier Siege, fünfmal Platz zwei, einmal Platz drei – mit dieser konstanten Leistung konnte ich jetzt endlich den Supercup gewinnen. Darüber freue ich mich natürlich sehr und bin dankbar für eine großartige Lechner-Teamleistung“, sagte ein freudestrahlender Ammermüller.

Auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez sahen die Zuschauer einen spannenden elften Lauf mit 30 Porsche 911 GT3 Cup Fahrzeugen. Campbell konnte Startplatz eins direkt in eine Führung ummünzen und Ammermüller und Olsen mussten sich hinter dem Australier einordnen. Über acht Runden sah es nach einem souveränen Campbell-Sieg aus, doch Ammermüller war auf einer anderen Reifenstrategie unterwegs und setzte Campbell zur Rennmitte richtig unter Druck. Aber Spitzenreiter Campbell behielt die Nerven und sicherte sich nach seinem Sieg am Samstag erneut Platz eins am Sonntag. „Es ist toll, dass ich in Mexiko einen Doppelsieg einfahren konnte. Was für ein schönes Saisonende für mich und mein Team! Ich muss sagen, dass es das ganze Jahr über in jedem Rennen ein unglaublicher Wettbewerb war. Für mich als Australier waren alle Strecken Neuland und ich musste erst einmal Erfahrung sammeln. Platz drei in der Meisterschaft geht absolut in Ordnung“, fasste Campbell sein Jahr als Porsche-Junior im Supercup zusammen. Hinter Campbell und Ammermüller komplettierte Olsen das Podium. „Ich habe im Rennen alles gegeben. Am Ende hat es nicht für den Titel gereicht. Es ist mein erstes Jahr im Supercup und vor der Saison habe ich nicht damit gerechnet, dass ich so eng um die Meisterschaft mitkämpfen kann“, erklärte Olsen, der sich mit sieben Punkten Rückstand Platz zwei in der Gesamtwertung sicherte.

911 GT3 Cup, Porsche Mobil 1 Supercup, 11. Lauf, Mexiko, 2017, Porsche AG
Das Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko

Das Rennen beendete der Brite Josh Webster (Fach Auto Tech) auf Platz vier vor Porsche-Junior Thomas Preining (Walter Lechner Racing Team) aus Österreich. „Das war für mich ein aufregendes Rennen. Ich hatte unglaublich viele Zweikämpfe und habe immer wieder Positionen verloren, die ich mir dann aber zurückgeholt habe. In der Auslaufrunde habe ich auf die Tribünen voller Menschen geschaut. Es ist total beeindruckend wie motorsportbegeistert die Leute in Mexiko sind“, sagte Preining. Platz sechs ging an Zaid Ashkanani (MRS GT-Racing) aus Kuwait. Als Siebter sah Mattia Drudi (I/Dinamic Motorsport) die Zielflagge. Robert Lukas (PL/Olimp Racing) belegte Platz acht. Somit kamen die besten acht Fahrer aus acht verschiedenen Ländern.

Nach elf Läufen im Rahmenprogramm der Formel-1-Rennen sind die Meistertitel für die Saison 2017 vergeben. Ammermüller gewann den Titel mit 193 Punkten. Platz zwei mit 186 Zählern sicherte sich Olsen, der auch noch den Titel als bester Rookie mit nach Hause nahm. Dritter wurde Campbell mit 151 Punkten. In der B-Wertung für Amateurfahrer siegte der Franzose Roland Bervillé (Martinet by Almeras) mit 166 Punkten vor Egidio Perfetti (NL/MOMO-Megatron Team Partrax, 162 Punkte) und Roar Lindland (N/MRS Cup-Racing, 152 Punkte). Die Teammeisterschaft entschied das Lechner MSG Racing Team für sich. In der Nations League belegte Deutschland (195 Punkte) Platz eins vor Norwegen (188) und Australien (159).

Am Samstag setzte sich auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt Porsche-Junior Matt Campbell (AUS/Fach Auto Tech) gegen 29 Fahrer durch und verwies Michael Ammermüller (D/Lechner MSG Racing Team) und Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Walter Lechner Racing Team) auf die Plätze zwei und drei. „Vor der ersten Kurve konnte ich mich an die Spitze setzen. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Am Sonntag gehe ich von Startplatz eins ins Rennen und vielleicht kann ich nochmal gewinnen. Mein Ziel ist es, am Saisonende den dritten Platz in der Meisterschaftswertung mit nach Hause zu nehmen.“ Durch das enge Abschneiden an der Spitze ist die Meisterschaft bis zum letzten von elf Läufen offen. Ammermüller führt mit fünf Punkten vor Olsen, insgesamt werden noch 20 Zähler vergeben.

Olsen startete mit seinem Porsche 911 GT3 Cup von der Pole-Position auf die 4,304 Kilometer Strecke. Der Norweger verlor jedoch in der ersten Runde zwei Positionen und musste sich hinter Campbell und Ammermüller auf Platz drei einordnen. Campbell suchte sein Heil in der Flucht und erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung von 4,2 Sekunden. Als nach der sechsten Runde das Safety-Car wegen einer Fahrzeugbergung ausrücken musste, schmolz dieser Vorteil wieder zusammen. Der Australier präsentierte sich jedoch hellwach und konnte die Spitze verteidigen. Hinter ihm spielten sich spannende Positionskämpfe ab, doch selbst eine zweite Safety-Car-Phase konnte den 22-Jährigen nicht von seinem Siegkurs abbringen.

Olsen attackierte dahinter mehrfach Ammermüller, fand aber kein Mittel an dem Deutschen vorbei zu gehen. „Ich konnte meinen Meisterschaftsvorsprung auf Dennis mit diesem Rennen ausbauen. Das war gut. Am Sonntag werde ich alles geben, um vor ihm zu bleiben. Interessanterweise ist die Startreihenfolge so, wie wir jetzt im Rennen ins Ziel gekommen sind. Am Ende zählt für mich nur eins und das ist der Titel“, sagte Ammermüller. „Auch wenn es im Rennen nicht optimal gelaufen ist, bin ich kämpferisch für das Finale. Ich starte am Sonntag von Platz drei und werde sofort angreifen, um meine Chancen auf den Titel zu wahren“, erklärte Olsen.

911 GT3 Cup, Porsche Mobil 1 Supercup, Lauf 9, Monza, Italien, 2017, Porsche AG
Matt Campbell im 911 GT3 in Mexiko

Hinter dem Spitzen-Trio Campbell, Ammermüller und Olsen belegte Daniel Cammish (GB/Lechner MSG Racing Team) Platz vier. Einen Überraschungscoup landete der Franzose Julien Andlauer (Martinet by Almeras). Bei seinem Debütrennen im Porsche Mobil 1 Supercup belegte er auf Anhieb Platz fünf. „Dieses Rennen war eine totale Herausforderung für mich. Hier muss man vom ersten bis zum letzten Meter kämpfen, damit man sich gegen die anderen durchsetzen kann. Mit dem Ergebnis bin ich super happy und bin gespannt, wie der Sonntag wird.“ Der 18-Jährige ist der neue Porsche-Junior für die Supercup-Saison 2018, der von Porsche mit einer Summe von 225.000 Euro gefördert wird. Andlauer, der vor zwei Wochen den Porsche Carrera Cup France gewann, setzte sich bei einer internationalen Sichtung durch und sicherte sich das attraktive Förderpaket.

Als Sechster überquerte der 19 Jahre alte Porsche-Junior Thomas Preining die Ziellinie. „Bei einem Gerangel in der dritten oder vierten Runde habe ich meine Frontlippe verloren. Dadurch hatte ich wenig Grip. Trotzdem habe ich mich durchgekämpft und konnte im letzten Umlauf noch auf Platz sechs vorfahren. Das waren wichtige Punkte für die Teamwertung des Walter Lechner Racing Teams“, sagte der Österreicher, der in diesem Jahr seinen dritten Start im Porsche Mobil 1 Supercup absolvierte und ansonsten im Porsche Carrera Cup Deutschland fuhr. Siebter wurde der Brite Josh Webster (Fach Auto Tech) vor Mikkel Overgaard Pedersen (DK/MRS GT-Racing). Bester Amateur-Pilot war Mark Radcliffe (GB/IDL Racing).

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