Beim Petit Le Mans auf der Traditionsrennstrecke Road Atlanta endet am 1. Oktober nicht nur eine spannende Rennsaison. Das Finale der IMSA SportsCar Championship markiert auch das Ende einer Ära: Der Porsche 911 RSR in seiner aktuellen Konfiguration bestreitet in Braselton im US-Bundesstaat Georgia seinen letzten Werkseinsatz. Sein Nachfolger soll bei den 24 Stunden von Daytona im Januar 2017 sein Renndebüt geben. Mit einem historischen Gesamtsieg auf dieser Strecke gegen die leistungsstärkeren Sportprototypen sicherte der erfolgreichste GT-Rennwagen der letzten Jahre Porsche 2015 alle drei Meistertitel in der Klasse GTLM der wichtigsten Sportwagenmeisterschaft Nordamerikas.
Auch bei seiner Abschiedsvorstellung kann der 911 RSR, der auf Basis der siebten Generation der Sportwagenikone 911 entwickelt wurde, einen Titel gewinnen: Im prestigeträchtigen North American Endurance Cup, zu dem die Langstreckenklassiker Daytona, Sebring, Watkins Glen und Petit Le Mans zählen, liegt Porsche punktgleich mit Chevrolet an der Spitze. Das Werksteam Porsche North America setzt nach dem Doppelsieg in Austin auch beim Saisonfinale zwei 911 RSR mit den Startnummern 911 und 912 ein.
Das Rennen
Das Petit Le Mans wurde erstmals 1998 auf der 4,087 Kilometer langen Rennstrecke ausgetragen. Mit insgesamt 24 Siegen ist Porsche der erfolgreichste Hersteller beim Zehnstundenklassiker auf dem Traditionskurs, der mit seinen zwölf Kurven als eine der anspruchsvollsten Rennstrecken in den USA gilt.
Die Porsche-Fahrer
Der amtierende IMSA-GT-Meister Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien), die sensationellen Gesamtsieger des Vorjahres, fahren zusammen mit Richard Lietz (Österreich) den 911 RSR mit der Startnummer 911 in der Klasse GTLM. In dieser Saison haben sie das Rennen in Long Beach gewonnen. Ihre Teamkollegen im zweiten 911 RSR mit der Nummer 912 sind Earl Bamber (Neuseeland) und Frédéric Makowiecki (Frankreich), die in Austin ihren ersten Sieg in der IMSA SportsCar Championship feierten. Unterstützt werden sie im Finale von Michael Christensen (Dänemark). In der Klasse GTD starten amerikanische Kundenteams mit dem neuen Porsche 911 GT3 R. Jörg Bergmeister (Langenfeld) ist dabei für Park Place Motorsports im Einsatz. Der ehemalige Porsche-Junior Alex Riberas (Spanien) und Mario Farnbacher (Lichtenau), die Sieger von Laguna Seca, starten für das Team Seattle/Alex Job Racing.
Die Porsche-Fahrzeuge
Der 911 RSR hat neben dem Petit Le Mans weitere große Langstreckenklassiker wie Le Mans, Daytona und Sebring sowie zahlreiche Meistertitel gewonnen. Er wurde in Weissach auf Basis der siebten Generation der Sportwagenikone 911 entwickelt. Den 911 GT3 R hat Porsche für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert. Der neue Kundensportrenner holte in Laguna Seca seinen ersten Sieg in der IMSA SportsCar Championship.
Die Zeiten
Das Rennen startet am 1. Oktober um 11:10 Uhr Ortszeit (17:10 Uhr MESZ) und dauert zehn Stunden. Außerhalb der USA wird es auf www.imsa.com live übertragen.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Das Petit Le Mans ist ein würdiger Rahmen für das Finale einer Saison, die den Fans spannende und hart umkämpfte Rennen geboten hat. Für Fahrer und Teams ist diese traditionsreiche und sehr anspruchsvolle Strecke immer wieder eine reizvolle Herausforderung. In diesem Jahr gehen wir mit etwas Wehmut an den Start, denn dieses Petit Le Mans ist der letzte Werkseinsatz unseres aktuellen 911 RSR. Mit 21 Siegen und acht Meistertiteln unserer Werks- und Kundenteams ist er der erfolgreichste GT-Rennwagen der letzten Jahre. 2015 haben wir auf der Road Atlanta unter schwierigsten Bedingungen bei heftigem Regen einen sensationellen Gesamtsieg gefeiert. Wenn es wieder zu einem solchen Erfolg reichen würde, hätten wir auch diesmal gegen schlechtes Wetter nichts einzuwenden.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Es ist ein sehr spezielles Gefühl, ein Jahr nach unserem tollen Gesamtsieg auf diese Strecke zurückzukehren. Die Erinnerung an diesen Erfolg ist immer noch präsent, er war einer der schönsten Momente meiner Karriere. Das Petit Le Mans ist einer der großen Klassiker des Langstreckensports, und am Ende einer harten Saison auf dieser Strecke noch einmal ein Zehnstundenrennen zu fahren, ist für jeden Fahrer eine große Herausforderung. Das Wetter ist um diese Zeit unberechenbar. Wenn es regnet, dann regnet es lange und stark. Insgesamt freue ich mich darauf. Für uns war das eine harte Saison, und es wäre schön, wenn wir sie mit einem Sieg beenden könnten.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Das Petit Le Mans ist das erste große Rennen, das ich als Porsche-Werksfahrer gewonnen habe. Das war 2013. Für mich wird das deshalb immer ein sehr spezielles Rennen bleiben, nicht zuletzt auch nach unserem sensationellen Gesamtsieg im vergangenen Jahr. Wir hatten in dieser Saison eine harte Zeit, es ist vieles nicht ganz so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Es war aber immer unser Ziel, in Road Atlanta noch einmal eine starke Performance zu zeigen. Ich hoffe, dass uns das gelingt.“
Richard Lietz (911 RSR #911): „Road Atlanta wird sicherlich wieder ein spannendes Rennen werden. Ich freue mich, dass ich als dritter Fahrer Patrick und Nick unterstützen kann. Die haben mich schon in der Vergangenheit immer mit offenen Armen empfangen.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Road Atlanta eine Strecke ist, die dem 911 RSR entgegenkommt. Nach all den Erfolgen hoffen wir natürlich auch diesmal auf ein gutes Resultat. Unser Ziel ist klar: Wir wollen den vierten Sieg in Serie für Porsche und damit auch den North American Endurance Cup gewinnen.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Das Petit Le Mans ist eines der größten Rennen in den USA. Der Gesamtsieg von Porsche im vergangenen Jahr war ein echtes Highlight. Wir haben in dieser Saison nie aufgegeben und wurden in Austin mit dem Sieg belohnt. Jetzt sind wir für das Petit Le Mans natürlich noch motivierter. Wir wollen diese schwierige Saison gut zu Ende bringen. Wenn alles passt, mit einem Sieg.“
Michael Christensen (911 RSR #912): „Ich freue mich auf ein weiteres Rennen in den USA. Das Petit Le Mans ist immer spektakulär. Es ist das letzte Rennen der Saison, da will jeder noch mal zeigen, wie gut er ist. Dazu kommt das Wetter, das immer wieder für eine Überraschung gut ist. Insgesamt ist das ein sehr intensives Rennen auf einer tollen Strecke.“
Jörg Bergmeister (911 GT3 R #73): „Das Petit Le Mans ist unsere letzte Chance, in diesem Jahr noch einen Sieg zu feiern. Wir haben dort getestet, der Test war wirklich gut, und wir werden alles dafür tun, um die Premierensaison des 911 GT3 R erfolgreich abzuschließen. Road Atlanta ist eine tolle Strecke, sehr anspruchsvoll, und ein würdiger Schauplatz für ein Saisonfinale.“
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,7 l/100 km; innerorts 19,2 l/100 km; außerorts 8,9 l/100 km; CO₂-Emission 296 g/km; Effizienzklasse (Deutschland): G