LMP1-Training
Die 5,513 Kilometer lange Formel-1-Rennstrecke Circuit of The Americas (COTA) ist ein anspruchsvolles Kurvenband. Wie am Donnerstag werden auch für das Sechsstundenrennen Außentemperaturen um die 34 Grad Celsius erwartet. Porsche will einen weiteren Schritt in Richtung Titelverteidigung machen.
Weltmeister Neel Jani (CH), der sich den Porsche 919 Hybrid mit André Lotterer (DE) und Nick Tandy (GB) teilt, fuhr die Tagesbestzeit in 1.45,860 Minuten zu Beginn des zweiten Trainings am Nachmittag. Zweitschnellster war Earl Bamber (NZ) mit dem Schwesterauto in 1.46,401 Minuten. Bamber führt gemeinsam mit Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ) die Fahrer-Weltmeisterschaft an. Im ersten der beiden 90-Minuten-Trainings am Vormittag waren ebenfalls die beiden Porsche 919 die Schnellsten, allerdings in umgekehrter Reihenfolge: Bamber setzte in 1.48,124 Minuten die Bestzeit vor Tandy (1.48,269 Minuten).
Stimmen der Fahrer finden Sie in der Pressemitteilung (siehe Downloads).
LMP-Team
Nach dem Doppelsieg des Porsche LMP Teams in Mexiko-Stadt werden die Karten für den sechsten Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft neu gemischt.
Das Porsche LMP1 Team will in der vierten und letzten Saison des innovativen Prototyps Porsche 919 Hybrid den jeweils dritten Hersteller- und Fahrerweltmeistertitel in Folge holen. In der Hersteller-WM führt Porsche mit 198 Punkten vor Toyota 141,5. In der Fahrerwertung liegen Earl Bamber (NZ), Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ) nach Siegen in Le Mans, auf dem Nürburgring und in Mexiko mit 134 Zählern an der Spitze. Ihr Polster auf das bestplatzierte Toyota-Trio beträgt 41 Punkte. Neel Jani (CH), André Lotterer (DE) und Nick Tandy (GB) sind Tabellendritte (64 Punkte).
Rückblick:
Im Qualifying 2016 belegten Timo Bernhard/Brendon Hartley Platz drei. Der Durchschnitt ihrer beiden schnellsten Runden im Porsche 919 Hybrid betrug 1.46,560 Minuten. Romain Dumas/Neel Jani qualifizierten das Schwesterauto für den fünften Startplatz (Durchschnitt 1.47,331 Minuten). André Lotterer startete im Audi von der Poleposition und fuhr die absolut schnellste Zeit des Qualifyings in 1.45,703 Minuten. Die Durchschnittszeit für die Poleposition war 1.45,750 Minuten. Obwohl das Sechsstundenrennen 2016 erst um 17:00 Uhr gestartet wurde, herrschten noch Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Je mehr die Hitze nachließ, desto stärker wurde der 919. Zur Halbzeit übernahm das Trio Bernhard, Hartley und Mark Webber die Führung und verteidigte sie bis ins Ziel. Dumas, Jani und Marc Lieb wurden durch zwei zusätzliche Stopps wegen nachlassenden Reifendrucks eingebremst. Die späteren Weltmeister kamen als Vierte ins Ziel.
GT-Team
Das Porsche GT Team setzt zwei neu entwickelte 911 RSR ein. Mit den Rennwagen aus Weissach will das Team in Texas nicht nur den ersten Saisonsieg in der WEC holen, sondern als aktueller Zweiter auch die Führung in der Fahrer- und Teamwertung erobern. Wegen der Anpassungsregel „Balance of Performance“, die Fahrzeuge mit verschiedenen Konzepten auf dasselbe Performanceniveau bringen und dadurch für Chancengleichheit unter den Startern sorgen soll, wird die Klasse GTE-Pro auch in Austin wieder besonders hart umkämpft sein. In der Klasse GTE-Am ist das Porsche-Kundenteam Dempsey Proton Racing als Spitzenreiter der FIA Endurance Trophy mit einem 911 RSR des Modelljahres 2015 am Start.
Die Porsche-Fahrer
Auch in Austin sind für das Porsche GT Team vier Werksfahrer im Einsatz. Richard Lietz (Österreich) und Frédéric Makowiecki (Frankreich), die zuletzt in Mexiko-Stadt Dritter wurden und sich in der GT-Weltmeisterschaft dadurch auf den zweiten Platz verbessert haben, wechseln sich im Cockpit des 911 RSR mit der Startnummer 91 ab. Ihre Teamkollegen Michael Christensen (Dänemark) und Kévin Estre (Frankreich) teilen sich in der Klasse GTE-Pro den zweiten neuen 911 RSR mit Startnummer 92. In der Klasse GTE-Am bringen erfolgreiche Porsche-Kundenteams zwei 911 RSR des Modelljahres 2015 an den Start: Dempsey Proton Racing setzt die Startnummer 77 für Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) sowie Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim) ein. Das Trio hat in dieser Saison auf dem Nürburgring und in Mexiko-Stadt gewonnen und führt aktuell das Gesamtklassement der FIA Endurance Trophy an. Mit der Startnummer 86 gehen die Briten Ben Barker und Michael Wainwright sowie Nick Foster (Australien), die Drittplatzierten von Mexiko, für Gulf Racing ins Rennen.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „In Mexiko-Stadt sind wir mit einem dritten Platz erfolgreich in die zweite Saisonhälfte der WEC gestartet. Darauf wollen wir in Austin aufbauen und über die Zuverlässigkeit unseres neuen 911 RSR sowie eine perfekte Fahrer- und Teamleistung ein weiteres Topergebnis holen. Damit würden wir auch den Titelkampf in der Weltmeisterschaft weiter offen und spannend halten. Auf dem anspruchsvollen Circuit of the Americas war Porsche in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Diese Tradition wollen wir fortsetzen.“
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Der Circuit of the Americas ist eine sehr abwechslungsreiche Rennstrecke. Da gibt es langsame Kurven und schnelle Kurven, was die Suche nach dem perfekten Setup entsprechend schwierig macht. Bei den zu erwartenden hohen Temperaturen spielen auch die Reifen eine wichtige Rolle. Ich hoffe, dass wir das freie Training optimal nutzen können und dann mit einem perfekt vorbereiteten und abgestimmten 911 RSR am Start stehen.“
Stimmen der Fahrer finden Sie in der Pressemitteilung (siehe Downloads).
Fahrzeuge
Der Porsche 919 Hybrid
Der Le-Mans-Prototyp der Klasse 1 (LMP1) entwickelt rund 900 PS (662 kW) Sys- temleistung aus einem kompakten Zweiliter-V4-Turbobenziner (knapp 500 PS/368 kW) in Kombination mit zwei verschiedenen Rückgewinnungssystemen – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie. Während der Verbrenner die Hinterachse antreibt, wirkt beim Boosten ein E-Motor mit über 400 PS (294 kW) an der Vorderachse. Als Zwischenspeicher für den aus Brems- und Abgasenergie gewonnenen elektrischen Strom dient eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie.
Der Porsche 911 RSR
Der Porsche 911 RSR ist eine komplette Neuentwicklung von Porsche Motorsport auf Basis des Hochleistungssportwagens 911 GT3 RS: Fahrwerk, Karosseriestruktur, Aerodynamikkonzept, Motor und Getriebe wurden in Weissach für diese Saison von Grund auf neu konstruiert. Der vor die Hinterachse gerückte Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Dank des großen Heckdiffusors in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel konnten das Abtriebsniveau und die aerodynamische Effizienz signifikant verbessert werden. Seinen ersten Sieg holte der neue RSR am 22. Juli beim Rennen der amerikanischen IMSA SportsCar Championship in Lime Rock.
Die Balance of Performance (BoP)
Die Anpassungsregel „Balance of Performance“ wird in der Klasse GTE-Pro der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC angewendet. Sie wurde von der FIA mit dem Ziel eingeführt, die verschiedenen Fahrzeugkonzepte auf dasselbe Performanceniveau zu bringen und dadurch für ausgeglichene und faire Rennen zu sorgen. Es sollte keinen grundsätzlichen Unterschied machen, ob ein Fahrzeug von einem Turbo- oder Saugmotor angetrieben wird, ob der Motor auf der Vorderachse verbaut ist oder vor der Hinterachse. Auch die aerodynamische Grundform der Fahrzeuge sollte keine rennentscheidende Rolle spielen. Nachdem die FIA zuvor schon eine erste Einstufung vorgenommen hat, werden zur Anpassung der „Balance of Performance“ bei den Rennen über die Telemetrie die Performancedaten der Fahrzeuge erfasst – nicht nur Rundenzeiten, sondern beispielsweise auch Beschleunigungsprofile und Motoreinstellungen. Diese Daten werden analysiert und fließen automatisch in die „Balance of Performance“ ein. Das am häufigsten eingesetzte Mittel zur Anpassung des Performanceniveaus ist die Zu- oder Ausladung von Gewicht. Entscheidend für den Erfolg auf der Rennstrecke soll nach dem Willen der Reglementverantwortlichen nicht mehr das individuelle Potenzial eines Fahrzeugs sein, sondern Faktoren wie etwa die Leistung der Fahrer, die Rennstrategie, ein perfektes Setup oder die Arbeit des Teams bei den Boxenstopps.
Das Rennen
In Austin dreht sich vieles um Autorennen – und noch mehr um Musik: In keiner anderen Stadt der USA findet sich eine so große Dichte an Clubs und Bars mit Livemusik. Die am Colorado River gelegenen Hauptstadt von Texas ist jung, dynamisch und durch seine Studenten geprägt – allein an der University of Texas sind es über 50.000. Der Circuit of the Americas wurde für die Formel 1 gebaut und 2012 eröffnet. In den vergangenen zwei Jahren holte Porsche auf dieser abwechslungsreichen und anspruchsvollen Strecke zwei GT-Doppelsiege: 2015 in der WEC, 2016 in der amerikanischen IMSA SportsCar Championship.
Zeitplan
Alle Angaben sind in Ortszeit:
Donnerstag, 14. September 2017
12:00-13:30 Uhr 1. Freies Training
16:30-18:00 Uhr 2. Freies Training
Freitag, 15. September 2017
10:00-11:00 Uhr 3. Freies Training
15:35-15:55 Uhr Qualifying LMP1 & LMP2
Samstag, 16. September 2017
12:00-18:00 Uhr Rennen
TV und Livestream
Alle Angaben sind in MESZ:
Kostenloser Livestream unter www.sport1.de: Samstag, 18:30-01:30 Uhr
Sport 1, Free TV: Samstag, Rennen live ab ca. 21:30 Uhr
Motorsport.TV, Pay TV, live mit deutschem Kommentar, 18:45-01:15 Uhr
Eurosport 1, Free TV: Samstag, Rennen live von 18:50-22:55 Uhr und von 23:30-01:15 Uhr.
Die offizielle FIA WEC App ist in der Basis kostenlos und bietet gegen Gebühr eine erweiterte Version inklusive Livestream des kompletten Rennens und Zeitnahme. Der Livestream wird betreut und kommentiert vom FIA WEC TV- Team inklusive der Live-Interviews aus den Boxen.
Zahlen und Fakten
Das Effizienzreglement der WEC begrenzt die Energiemenge, die der Porsche 919 Hybrid pro Runde einsetzen darf. Auf dem 5,513 Kilometer langen Circuit of The Americas sind es 5,02 Megajoule elektrische Energie aus den Rückgewinnungssystemen und 1,94 Liter (1,41 Kilogramm) Benzin.
Bei normalem Rennbetrieb muss der 919 spätestens alle 31 Runden tanken.
Betankung und Reifenwechsel dürfen nur nacheinander durchgeführt werden. Beim Radwechsel dürfen nur vier Mechaniker gleichzeitig arbeiten. Es darf auch nur ein Schlagschrauber zur Zeit eingesetzt werden. Der Boxenstopp dauert also viel länger als etwa in der Formel 1.
Fahrerwechsel erfolgen normalerweise, wenn neue Reifen gebraucht werden.
Die Reifenauswahl umfasst drei unterschiedlich harte Mischungen Slicks für trockene Strecke, einen ebenfalls profillosen Hybrid-Reifen mit weicherer Lauffläche für gemischte Bedingungen sowie Regenreifen. Es stehen vier Sätze Trockenreifen pro Fahrzeug für Qualifying und Rennen zur Verfügung. Das sind zwei Sätze weniger als 2016.
Eine Runde auf dem COTA hat neun Rechts- und elf Linkskurven. Es wird entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren.
Weltmeisterschaft
In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1 (z.B. Porsche 919 Hybrid), LMP2, LMGTE-Pro (z.B. 911 RSR) und LMGTE-Am (z.B. 911 RSR Modelljahr 2015). Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, werden aber getrennt gewertet.
Info
Alle Punktestände: http://www.fiawec.com/courses/classification.html
Alle Ergebnisse: http://fiawec.alkamelsystems.com
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,7 l/100 km; CO2-Emission 296 g/km