Auf dem Frühstücksteller liegt ein Croissant, daneben ein Körnerbrötchen. Was für eine deutsche Morgenmahlzeit nicht ungewöhnlich erscheint, ist für einen Chinesen schon die Ausnahme. Doch Andrew Tang und Zhang Da Sheng lassen es sich schmecken. „Ich habe im vergangenen Jahr für den Motorsport in Italien gelebt“, erklärt der 23-jährige Da Sheng. „Ich bin in Europa bereits eine Saison in einer Formel-Serie gefahren“, sagt der zwei Jahre jüngere Tang. Trotzdem sind beide, die normalerweise im Porsche Carrera Cup Asia im Porsche 911 GT3 Cup sitzen, nach Hockenheim gekommen, um Neues zu lernen. „Der Porsche Mobil 1 Supercup ist aus meiner Sicht der leistungsstärkste Markenpokal der Welt. Hier wird anders gearbeitet als bei uns in Asien“, erklärt Tang, der dort in der Meisterschaft aktuell auf Platz drei liegt.

Im Supercup hat jedes Team mindestens einen Renningenieur, der sich mit den Fahrern zum Thema Fahrzeugabstimmung austauscht. Das ist für beide Gaststarter zunächst ungewohnt, denn nach jeder Session auf der Strecke wird ein Feedback des Fahrers eingefordert. Aber Tang und Da Sheng zeigen sich begeistert. „Das Level ist hoch, aber es macht Spaß hier zu fahren“, sagt Tang. „Das ist der Vorteil unserer internationalen Porsche Markenpokal-Pyramide. Fahrer aus den nationalen Cups können jederzeit bei uns starten und sich mit den besten Porschepiloten messen. Wir freuen uns auch über die Gelegenheit, dass sich die Porsche-Junioren untereinander austauschen können“, erläutert Oliver Schwab, Manager Porsche Mobil 1 Supercup.

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Earl Bamber (r) coacht Andrew Tang (l) und Zhang Da Sheng

Dabei steht den Asiaten ein prominenter Coach zur Seite: Earl Bamber, der 2013 und 2014 den Porsche Carrera Cup Asien gewann, 2014 darüber hinaus als Porsche-Junior im Porsche Mobil 1 Supercup siegte und 2015 als Porsche-Werksfahrer zum Le-Mans-Gewinner wurde. „Wenn ich mit Fahrern arbeite, versuche ich immer individuell auf sie einzugehen und lasse nebenbei etwas von meiner Erfahrung einfließen. Meine Supercup-Saison ist erst zwei Jahre her. Da kenne ich mich noch ganz gut aus“, erklärt Bamber und lacht.

„Für unsere beiden Fahrer war es eine großartige Chance, sich im Supercup den nächsten Karriereschritt anzuschauen. Das Niveau ist extrem hoch, aber mit Andrew Tangs Platz 13 und Zhang Da Shengs Platz 18 (beide Porsche China Junior Team) konnten sie gut mithalten. Ich bin gespannt, wie sie die neuen Erkenntnisse in Asien umsetzen. Viel gelernt haben die beiden auf jeden Fall“, fasst Alexandre Gibot, Manager Motorsport Porsche China, das Wochenende zusammen.  

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