Auf dem 1970 eröffneten Parcours im Süden Frankreichs simuliert das Porsche GT Team mit zwei Porsche 911 RSR ein komplettes Rennwochenende, um optimal vorbereitet in die 15-monatige Super Season zu gehen. Porsche-Werksfahrer Gianmaria Bruni feiert sein Comeback in der weltweit bedeutendsten Rennserie für Sportwagen.
Der Prolog
Erstmals in diesem Jahr treffen Teams und Fahrer im französischen Le Castellet nahe der Hafenstadt Marseille aufeinander. Auf dem 5,861 Kilometer langen Circuit Paul Ricard proben die Teams die Abläufe der WEC-Rennwochenenden. An dem erstmals ausgetragenen 30-Stunden-Dauertest, bei dem auch nachts gefahren wird, nimmt das Porsche GT Team allerdings nicht teil, da bereits vielfältige Erfahrungswerte mit dem Porsche 911 RSR aus 2017 vorliegen. Insgesamt testen 35 Autos beim Prolog.
Die Super Season
Die 15-monatige Super Season bildet den Übergang hin zu einem neuen Format der FIA WEC. Je zweimal starten die Teilnehmer bei den 24 Stunden von Le Mans sowie auf der anspruchsvollen Strecke in Spa-Francorchamps. Dazu stehen Läufe in Silverstone, Fuji, Shanghai und Sebring an. Mit Porsche, Ferrari, Ford, BMW und Aston Martin kämpfen fünf Hersteller in der Klasse GTE-Pro um Siege und Punkte in der Fahrer- und Herstellerwertung. Ab 2019 beginnt die Saison dann jeweils nach den 24 Stunden von Le Mans und endet ein Jahr später mit dem Langstreckenklassiker an der Sarthe.
Die Porsche-Fahrer
Das Porsche GT Team tritt wie im Vorjahr mit zwei Porsche 911 RSR an. Den GT-Renner mit der Startnummer 91 teilt sich eine neue Fahrerpaarung: Richard Lietz (A), der Meisterschaftszweite der vergangenen Saison, wechselt sich mit Gianmaria Bruni (I) im Cockpit ab. Der gebürtige Römer geht als Porsche-Werksfahrer in seine erste WEC-Saison, kann aber bereits zwei Titel in der renommierten Serie vorweisen. Lietz konnte 2015 in der GTE-Pro-Kategorie die Meisterschaft für sich verbuchen. Mit der Startnummer 92 gehen unverändert Kévin Estre (F) und Michael Christensen (DK) an den Start. Bei dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans staret Porsche in diesem Jahr mit vier Werksautos.
Die Teams
Porsche GT Team #91
Eine neue Fahrerpaarung startet gemeinsam im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91: Richard Lietz (A) und Gianmaria Bruni (I) teilen sich den 510 PS starken GT-Rennwagen. Beide Fahrer blicken bereits auf Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft zurück. Während der 34 Jahre alte Lietz 2015 in der GTE-Pro-Klasse den Titel gewann, beendete sein 36-jähriger Werksfahrer-Kollege 2012 und 2014 die Saison an der Spitze des Punkte-Tableaus.
Porsche GT Team #92
Mit dem 29-jährigen Kévin Estre (F) und dem 27 Jahre alten Michael Christensen (DK) bleibt die Fahrerpaarung mit der Startnummer 92 unverändert. In der Debütsaison des 911 RSR in 2017 erreichten die Werksfahrer drei Podiumsplatzierungen am Nürburgring (Deutschland), in Austin (USA) sowie in Fuji (Japan). Beide Fahrer sammelten in den Porsche-Markenpokalen erste Erfahrungen im GT-Rennsport.
Team Project 1 #56
Das Team Project 1 startet nach 25 Jahren in den Porsche-Markenpokalen erstmals in der WEC. Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (D) unterstützt das deutsche Team bei der 15 Monate andauernden Super Season, in der das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Frankreich) genau wie die 6 Stunden von Spa-Francorchamps (Belgien) zweimal stattfinden. Der 42 Jahre alte Rennfahrer wechselt sich mit dem 35-jährigen Patrick Lindsey (USA) und dem 42 Jahre alten Egidio Perfetti (N) ab.
Dempsey Proton Racing #77
Auch in dieser Saison unterstützt der Hollywood-Star Patrick Dempsey die Nachwuchsarbeit des Teams. Porsche Young Professional Matt Campbell (AUS) und Porsche-Junior Julien Andlauer (F) starten gemeinsam mit dem Teameigner Christian Ried (D) in der WEC. Der 23-jährige Campbell empfahl sich 2017 mit vier Siegen im Porsche Mobil 1 Supercup für das WEC-Cockpit. Julien Andlauer setzte sich im Sichtungsprogramm der Junioren im vergangenen Jahr durch. Der 39 Jahre alte Ried erhielt 2017 den Porsche Cup, die Trophäe für den weltweit erfolgreichsten Porsche-Privatfahrer.
Dempsey Proton Racing #88
Im zweiten von Dempsey Proton Racing eingesetzten Porsche 911 RSR teilen sich Porsche Young Professional Matteo Cairoli (I), Khaled Al Qubaisi (UAE) und Giorgio Roda (I) das Cockpit. Der 21-jährige Cairoli fuhr 2017 neben zwei Siegen vier weitere Podiumserfolge für das Porsche-Kundenteam ein. Seit 2014 trat der 42 Jahre alte Al Qubaisi mit dem Team beim Langstreckenklassiker in Le Mans an, während der 24 Jahre alte Roda bereits Erfahrungen in der European Le Mans Series sammelte.
Gulf Racing #86
Michael Wainwright (GB), Ben Barker (GB) und Alex Davison (AUS) gehen mit der Startnummer 86 für Gulf Racing in die neue Saison. Der 44-jährige Wainwright ist der Inhaber des Rennstalls Gulf Racing und fuhr bereits unter anderem bei den Langstreckenrennen in Le Mans und Sebring. Sein 26 Jahre alter Landsmann Barker geht in die zweite Saison mit dem Rennstall, nachdem er im Vorjahr zweimal den Sprung auf das Podest schaffte. Der 38-jährige Davison kann auf einen Gesamtsieg im Porsche Carrera Cup Australia zurückblicken.
Der Porsche 911 RSR
Nach seiner Premierensaison 2017 greift Porsche mit dem 911 RSR in der Super Season erneut nach den Weltmeistertiteln in der Fahrer- und Herstellerwertung der GTE-Kategorie. Je nach Restriktor leistet der wassergekühlte Sechszylinder-Boxermotor vor der Hinterachse des Sportwagens rund 510 PS. Mit Dempsey Proton Racing, Gulf Racing und Project 1 setzen drei Kundenteams insgesamt vier weitere Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am ein.
Stimmen vor dem Prolog
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „Die Super Season ist eine ganze besondere Herausforderung für unser GT-Team. Wir müssen die Spannung über 15 Monate halten und die Aufgabe meistern, zweimal in einer Saison in Le Mans zu fahren. Durch die Neuausrichtung unseres Motorsportengagements sind besonders viele Augen auf das Porsche GT Team gerichtet und wir sind uns dieser Verantwortung bewusst. Dazu kommen noch drei starke Kundenteams in die WEC, die erstmals mit einem neuen RSR antreten. Insgesamt haben wir nur den Prolog in Le Castellet und ein Rennen in Spa-Francorchamps und dann stehen wir bereits mit zehn 911 RSR in Le Mans. Das wird ein ganz besonderer Leckerbissen, und ich freue mich sehr darauf.“
Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport: „Der Prolog ist die beste Vorbereitung für das erste Rennen in Spa-Francorchamps. Wir haben mit Gianmaria Bruni, der seine Rückkehr in die WEC feiert, eine Veränderung in der Besetzung unserer Fahrzeuge. Logischerweise wollen wir uns in Le Castellet die Bestätigung holen, dass wir für die Saison bereit sind. Wir werden ein komplettes Rennwochenende simulieren und die Abläufe einstudieren.“
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC
In der seit 2012 ausgetragenen Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) starten Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie fahren gemeinsam in einem Rennen, die Wertung erfolgt getrennt. Das Porsche-Werksteam startet in der Klasse GTE-Pro, während die Kundenteams in der Kategorie GTE-Am um Siege fahren.
Der Rennkalender
6 Stunden von Spa-Francorchamps: 3.-5. Mai 2018
24 Stunden von Le Mans: 13.-17. Juni 2018
6 Stunden von Silverstone: 17.-19. August 2018
6 Stunden von Fuji: 12.-14. Oktober 2018
6 Stunden von Shanghai: 16.-18. November 2018
1500 Meilen von Sebring: 14.-16. März 2019
6 Stunden von Spa-Francorchamps: 2.-4. Mai 2019
24 Stunden von Le Mans: 12.-16. Juni 2019