Porsche Carrera Cup Deutschland, 13. Lauf, Lausitzring/Deutschland

Dichte Nebelschwaden über dem Lausitzring – da der Rettungshubschrauber im Notfall nicht hätte starten können, wurde das für den Samstagmorgen geplante Qualifying abgesagt. Um 15 Uhr ging es dann bei regnerischen Bedingungen endlich doch zum Zeittraining auf die Strecke. Viermal musste die Session von einer roten Flagge unterbrochen werden, da sich Fahrzeuge von der Strecke gedreht hatten. Am Ende sicherte sich Michael Ammermüller die Pole-Position für das Samstagsrennen, Clemens Schmid (A/Lechner Racing Academy ME) erkämpfte sich den vordersten Startplatz für den Lauf am Sonntag.

Als am Samstagabend um 18.05 Uhr die Startampeln erloschen, setzte sich Ammermüller vor Nicki Thiim (DK/QPOD Walter Lechner Racing) und Philipp Eng (A/Team Deutsche Post by Project 1) an die Spitze des Feldes. In der ersten Kurve kam es im nachfolgenden Feld auf der feuchten Strecke jedoch zu einer Kollision, nach der Robert Lukas (PL/Förch Racing by Lukas Motorsport) sein Fahrzeug abstellen musste. Das Safety-Car rückte aus. Der Re-Start nach zwei Runden erfolgte problemlos. Im sechsten Umlauf wurde die Reihenfolge durcheinander gewirbelt, da Thiim für einen Frühstart von der Rennleitung eine Durchfahrtstrafe erhielt, die ihn von Position zwei auf Platz 21 zurückwarf.

Damit lautete die Reihenfolge Ammermüller, Eng und Porsche-Junior Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1). Müller versuchte Eng unter Druck zu setzen und von diesem Zweikampf profitierte Ammermüller. Der 28-jährige Lechner-Pilot setzte sich ab und fuhr mit acht Sekunden einen überlegenen Vorsprung heraus. Müller zog im Zweikampf den Kürzeren und fiel von Platz drei zurück. „Mir ist ein Mini-Fehler unterlaufen, aber Engelhart sah die Lücke sofort und hat es mit Schmid genutzt, um mich zu überholen. Zum Glück gelang mir bei Schmid gleich der Konter“, erläuterte Sven.

Connor de Phillippi: „ Im Cockpit leuchteten alle Alarmlampen“

Clemens Schmid (A/Lechner Racing Academy ME) fuhr als Fünfter über die Ziellinie, Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Academy ME) wurde Sechster und Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport) Siebter. Porsche-Junior Alex Riberas (E/Attempto Racing by Häring) belegte Rang acht. „Ich bin von zwölf gestartet und Platz acht geht in Ordnung. Leider hatte ich einen ziemlich schlechten Start. Daran muss ich in Zukunft arbeiten“, sagte Riberas.

Porsche-Junior Connor de Phillippi (USA/Förch Racing by Lukas Motorsport) kam hinter Riberas ins Ziel und war zufrieden mit seinem Rennen: „Ich konnte von Platz 15 auf Platz neun vorfahren, obwohl ich mir bei dem Crash in der ersten Runde mein Fahrzeug beschädigt hatte. Im Cockpit leuchteten alle Alarmlampen und ich hatte im Rennen weniger Abtrieb als sonst. Dafür war alles ganz okay.“ Porsche-Junior Klaus Bachler (A/Team 75 Bernhard) erhielt eine 30-Sekunden-Strafe wegen zu schnellen Fahrens unter gelber Flagge und wurde auf Platz 22 gewertet.

Eine beeindruckende Aufholjagd mit seinem Porsche 911 GT3 Cup gelang Engelhart. Der Köschinger startete von Platz elf und sicherte sich am Ende mit Platz drei wichtige Meisterschaftspunkte. Gesamtstand nach dem 13. Lauf: Engelhart mit 145 Zählern und damit einem Punkt Vorsprung vor Ammermüller auf Platz eins. Eng mit 132 Punkten auf Platz drei vor Müller (130 Punkte).
 

Porsche Carrera Cup Deutschland, 14. Lauf, Lausitzring/Deutschland

Zunächst sah es vor dem Lauf am Sonntag so aus, als ob die 3,478 Kilometer lange regennasse Strecke langsam abtrocknen würde. So starteten am Sonntag 35 Piloten mit ihren 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup auf Trockenreifen. Am Start kämpften einige Fahrer mit der feuchten Fahrbahn, unter anderem Schmid, der von der Pole-Position ins Rennen ging. Der Österreicher verlor gleich zu Beginn die Führung an Michael Ammermüller. Auch Philipp Eng erwischte einen nassen Startplatz und fiel von Platz zwei auf Position sechs zurück.

Ammermüller fuhr mit Schmid an der Spitze und erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung. Allerdings kam es dann in Runde 15 zu einem Ausrutscher von Robert Renauer (D/Team GT3 Kasko), sein Fahrzeug musste aus dem Kies geborgen werden und das Safety-Car rückte aus. Eng hatte sich mittlerweile wieder auf Position drei vorgearbeitet und durch das Safety-Car schrumpfte der Abstand zur Spitzengruppe auf ein Minimum. Kurz nach dem Re-Start begann es plötzlich stark zu regnen und das Rennen wurde per roter Flagge abgebrochen.

„Zwei Rennsiege am Wochenende sind natürlich perfekt. Die Umstände mit trockener, feuchter und nasser Strecke waren recht schwierig und ich bin glücklich, jetzt in der Meisterschaft vorn zu sein“, fasste der 28-jährige Ammermüller seinen Renneinsatz zusammen. Hinter ihm, Schmid und Eng belegte der Österreicher Norbert Siedler (ZaWotec Racing) den vierten Platz. Danach kam Nicki Thiim (DK/QPOD Walter Lechner Racing) vor Pieter Schothorst (NL/Attempto Racing by Häring) ins Ziel.

Cup-Neueinsteiger Lukas Schreier (D/ZaWotec Racing) fuhr mit Position sieben sein bestes Saisonergebnis ein. „In der Vorbereitung habe ich mich nochmal voll der Datenanalyse gewidmet, um zu schauen, wo ich mich verbessern kann. Das hat total was gebracht. Im Rennen hatte ich einen tollen Positionskampf mit Nicki Thiim und bin jetzt sehr zufrieden mit meinem Resultat.“

Sven Müller sicherte sich vorzeitig den Titel des Rookie-Champions

Porsche-Junior Connor de Phillippi (USA/Förch Racing by Lukas Motorsport) belegte Platz zehn: „Im Rennen herrschten schwierige Bedingungen und ich bin froh, dass ich drei Positionen gut machen konnte.“ Porsche-Junior Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1) sicherte sich an diesem Wochenende vorzeitig den Titel des Rookie-Champions. Der 22-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Bingen liegt mit 134 Punkten vor Schreier (32 Punkte). „Im Rennen am Sonntag erwischte ich am Start die nasse Seite. Auf der Strecke kämpfte ich mich nach vorn, verlor Plätze und kam zum Schluss als Zwölfter ins Ziel. In der Meisterschaft bin ich Vierter und wir liegen noch recht eng zusammen. Ich bin gespannt, was in den vier verbleibenden Rennen noch geht“, sagte Müller.

Porsche-Junior Alex Riberas (E/Attempto Racing by Häring) kam von Startplatz 16 und sah als Dreizehnter die Zielflagge. „Leider stand ich auf einem extrem nassen Startplatz und verlor gleich zu Beginn drei Plätze. Dann war ich in einer Gruppe eingekeilt, in der ich ziemlich kämpfen musste. Kurz vor der Safety-Car-Phase lief es dann und ich fuhr schnellere Zeiten als der Führende.“ Porsche-Junior Klaus Bachler (A/Team 75 Bernhard) konnte des Rennen aufgrund eines Ausfalls nicht beenden: „Hinter mir liegt ein bescheidenes Wochenende ohne Punkte. Jetzt muss ich nach vorne schauen. Für die nächsten Rennen bin ich trotzdem optimistisch.“

Für die Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland bleibt keine Zeit zum Verschnaufen. Schon in einer Woche steht das nächste Rennwochenende auf dem Programm – dann auf dem Sachsenring in der Nähe von Chemnitz. Die Meisterschaft startet vom 19. bis 21. September im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters und kehrt nach zwölf Jahren zurück auf die Berg- und Talbahn in Sachsen. Das letzte Mal startete der Porsche Carrera Cup 2002 auf dem 3,645 Kilometer langen Traditionskurs.

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