Porsche-Werksteam sieht Podestplatz bei „Lone Star Le Mans“ in Reichweite

Porsche möchte den Kampf um die Herstellermeisterschaft in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC offenhalten. Der Sportwagenhersteller aus Stuttgart sieht beim kommenden Rennen in Austin am 7. September gute Chancen für Spitzenplatzierungen.

Porsche Penske Motorsport schickt zwei Porsche 963 in den intensiven Wettbewerb der Topklasse Hypercar. Das Kundenteam Proton Competition setzt einen weiteren Hybridprototypen aus Weissach ein. In der LMGT3-Kategorie will Manthey alles daran setzen, den doppelten Podestrang des Vorjahres mit seinen beiden Porsche 911 GT3 R zu wiederholen. Das sechsstündige Rennen auf der 5,513 Kilometer langen Formel-1-Strecke läuft unter dem Titel „Lone Star Le Mans“.

Die Vorschau

Die FIA WEC war 2024 nach dreijähriger Pause auf den Circuit of The Americas (CoTA) zurückgekehrt. In dieser Saison wollen die beiden Porsche 963 auf dem Podium landen, um den Kampf um den Herstellertitel weiterhin offenzuhalten. Am Steuer der Startnummer 5 wechseln sich drei ehemalige Porsche-Junioren ab: Julien Andlauer und Mathieu Jaminet aus Frankreich sowie Michael Christensen aus Dänemark. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 teilen sich die beiden amtierenden Langstrecken-Weltmeister Kévin Estre (Frankreich) und Laurens Vanthoor (Belgien) mit dem Australier Matt Campbell.

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„Mit Austin verbinden wir allerbeste Erinnerungen, denn zwischen 2015 und 2017 haben wir dort dreimal mit dem Porsche 919 Hybrid gewonnen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Nun wird es höchste Zeit, dass wir auch mit dem Porsche 963 in Texas Erfolge feiern. Wir waren in dieser Saison nicht so konkurrenzfähig, wie wir es uns erhofft hatten. Aber in Le Mans konnten wir das Blatt wenden und dank eines Podiumsplatzes in São Paulo unsere Meisterschaftshoffnungen in der Herstellerwertung am Leben erhalten. Unser Team ist perfekt vorbereitet und freut sich auf einen hoffentlich engen Wettbewerb auf dem Circuit of The Americas.“

„Wir erwarten ein heißes Rennen – und zwar im wahrsten Sinne“, blickt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh, dem sechsten Lauf des Jahres entgegen. „Anfang September liegen die Temperaturen in Austin oft deutlich über der 30-Grad-Marke. Der Asphalt heizt sich enorm auf und stellt alle Teams im Hinblick auf die Reifennutzung vor große Herausforderungen. Aufgrund der zu erwartenden Bedingungen haben wir uns dazu entschieden, die Arbeit in den Cockpits wieder auf die Schultern von jeweils drei Fahrern zu verteilen. Ich bin überzeugt, dass wir bestens auf diese Bedingungen vorbereitet sind.“

Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh, FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG
Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh

„Zuletzt in São Paulo wollten wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen und den Abstand zu den Führenden in der Herstellermeisterschaft verringern. Tatsächlich haben wir mit beiden Autos ein fehlerfreies, schnelles Rennen absolviert und kamen auf den Positionen drei und vier ins Ziel – mehr lag für unser Team nicht in Reichweite“, schildert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „In Austin treten wir mit dem gleichen Ziel an. Wir haben vollstes Vertrauen in unsere Performance sowie die operativen Abläufe und wollen den Rückstand in der Herstellerwertung weiter schrumpfen.“

Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport, FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG
Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport

Das deutsche Porsche-Kundenteam Proton Competition tritt auf der spektakulären Formel-1-Rennstrecke in Texas mit einem weiteren Porsche 963 an. Den Hybridprototyp mit der Nummer 99 teilen sich der Schweizer Neel Jani und Nico Pino aus Chile mit dem Argentinier Nico Varrone.

Porsche 963, Proton Competition (#99), Neel Jani (CHE), Nico Pino (CHL), Nico Varrone (ARG), FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG

Manthey 1st Phorm will weiteren Schritt in Richtung LMGT3-Titelgewinn machen

Das Kundenteam Manthey 1st Phorm reist als Tabellenführer in der FIA Endurance Trophy zum sechsten Saisonrennen: Die Mannschaft aus der Eifel geht mit einem Vorsprung von 13 Punkten ins drittletzte WEC-Rennen des Jahres. Am Steuer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 92 wechselt sich der Amerikaner Ryan Hardwick mit dem österreichischen Werksfahrer Richard Lietz und Riccardo Pera aus Italien ab. Im baugleichen, ebenfalls von Manthey eingesetzten Elfer stellen sich die Iron Dames der Konkurrenz in der LMGT3-Klasse: Rahel Frey aus der Schweiz, die Dänin Michelle Gatting und Célia Martin aus Frankreich kämpfen in der Klasse mit insgesamt 18 GT3-Rennwagen von neun verschiedenen Herstellern ebenfalls um den Sieg.

Porsche 911 GT3 R, Iron Dames (#85), Rahel Frey, FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG

Das Rennen

Das 6-Stunden-Rennen auf dem Circuit of The Americas (CoTA) trägt den Titel „Lone Star Le Mans“. Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gastierte bereits zwischen 2013 und 2017 sowie in den Saisons 2019/20 und 2024 auf dem Formel-1-Kurs. Mit drei Gesamtsiegen ist Porsche der bislang erfolgreichste Hersteller bei diesen WM-Läufen vor den Toren der texanischen Hauptstadt Austin. Zu Beginn des Septembers steigen die Temperaturen an der Strecke oftmals bis an die Marke von 40 Grad Celsius, der Asphalt heizt sich auf deutlich über 50 Grad auf. Dies stellt vor allem die Rennreifen vor große Herausforderungen: Deren Oberflächen heizen sich entsprechend stark auf.

Der 5,513 Kilometer lange Kurs umfasst 20 Kurven. Er diente seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 zwölfmal der Formel 1 als Schauplatz für einen Grand Prix. Der markante Zuschauer-Aussichtsturm, der enorme Anstieg vor der ersten Kurve und eine schnelle Kurvenkombination zu Beginn des zweiten Sektors bilden drei große Highlights der Anlage. Gleichzeitig zeichnet sich die Strecke durch einen äußerst welligen Asphalt aus. Das WEC-Gastspiel in den USA erfreut sich bei Teams, Fans und Fahrern großer Beliebtheit, da Austin als „Hauptstadt der Livemusik“ gilt, die mit zahlreichen Clubs und Bars einen hohen Freizeitwert bietet.

Porsche 963, Porsche Penske Motorsport (#6), Kévin Estre (FRA), Laurens Vanthoor (BEL), Matt Campbell (AUS), FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG

Fahrerstimmen vor der Rennen

Julien Andlauer (Porsche 963 #5): „Texas gehört für mich zu den coolsten Staaten der USA – ich freue mich sehr, endlich wieder dorthin reisen zu dürfen. Die Atmosphäre in Austin ist wunderschön und etwas verrückt zugleich. Die Strecke stellt uns vor einige große Herausforderungen. Vor allem die Hitze im Hochsommer macht uns ganz schön zu schaffen. Gut, dass wir Mathieu Jaminet wieder mit an Bord haben und die Lenkradarbeit auf drei Fahrer verteilen können.“

Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Die Reise nach Austin macht immer viel Freude. Die Stadt besitzt ein ganz besonderes Flair, das Wetter ist meist sehr gut. Auch die Strecke finde ich sehr cool. Im vergangenen Jahr waren wir in Texas nicht besonders stark. Nach intensiver Analyse haben wir allerdings verstanden, woran das gelegen hat. Hoffentlich können wir diese Erkenntnisse am kommenden Wochenende in eine verbesserte Performance umsetzen und ordentlich Punkte einfahren.“

Neel Jani (Porsche 963 #99): „Top 10 und der erste WM-Punkt – in Brasilien war bei uns ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Diesen positiven Weg möchten wir nun weitergehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie der Porsche 963 auf der Strecke in Austin liegen wird. Wir peilen eine einstellige Position in der Hypercar-Klasse an. In Texas ist es oft sehr warm und wir haben schon erlebt, dass es jederzeit heftige, kurze Regenschauer geben kann. Ich erwarte ein abwechslungsreiches und spannendes Rennen.“

Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R #85): „Nach einer starken Vorstellung in Brasilien und einem schönen Urlaub gehen wir nun voller Tatendrang an die Veranstaltung in Austin, einem großartigen Ort mit einer lebhaften Atmosphäre und gutem Barbecue. Im vergangenen Jahr waren wir auf dieser besonderen Strecke gut unterwegs. Texas, wir sind bereit und hoffen, das Podium zu erreichen.“

Ryan Hardwick (Porsche 911 GT3 R #92): „Auf dem Circuit of The Americas habe ich 2015 meine allerersten Runden in einem Rennwagen gedreht – das ist also schon eine ganze Weile her. Ich verbinde mit dem Kurs viele wunderschöne Erinnerungen. Schön, dass ich bald wieder zusammen mit meinen Teamkollegen den Porsche 911 GT3 R von Manthey 1st Phorm fahre. Hoffentlich werden wir bei meinem WEC-Heimrennen vor meinen Fans erfolgreich sein.“

Julien Andlauer (FRA), Porsche Penske Motorsport (#5), FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG
Julien Andlauer
Laurens Vanthoor (BEL), Porsche Penske Motorsport (#6), FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG
Laurens Vanthoor
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Neel Jani
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Rahel Frey
Ryan Hardwick (USA), Manthey 1st Phorm (#92), FIA WEC, Preview Austin, USA, 2025, Porsche AG
Ryan Hardwick

Die Porsche-Rennfahrzeuge und -Fahrer in Austin

Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport #5: Julien Andlauer (FRA), Michael Christensen (DNK), Mathieu Jaminet (FRA)
Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (FRA), Laurens Vanthoor (BEL), Matt Campbell (AUS)
Proton Competition #99: Neel Jani (CHE), Nico Pino (CHL), Nico Varrone (ARG)

LMGT3-Klasse (Porsche 911 GT3 R):
Iron Dames #85: Rahel Frey (CHE), Michelle Gatting (DNK), Célia Martin (FRA)
Manthey 1st Phorm #92: Ryan Hardwick (USA), Richard Lietz (AUT), Riccardo Pera (ITA)

Der Zeitplan (Ortszeit = MESZ -7 Stunden)

Freitag, 5. September
11:30 – 13:00 Uhr: Freies Training 1
16:00 – 17:30 Uhr: Freies Training 2

Samstag, 6. September
11:00 – 12:00 Uhr: Freies Training 3
15:00 – 15:12 Uhr: Qualifying LMGT3
15:20 – 15:30 Uhr: Hyperpole LMGT3
15:40 – 15:52 Uhr: Qualifying Hypercar
16:00 – 16:10 Uhr: Hyperpole Hypercar

Sonntag, 7. September
13:00 – 19:00 Uhr: Rennen „Lone Star Le Mans“

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