Rennen
Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup auf dem Hungaroring waren für Harry King schon öfter ein gutes Pflaster. In der Saison 2023 sicherte er sich die Pole-Position und gewann. Jetzt fuhr der 23 Jahre alte Brite auf der Grand-Prix-Strecke in der Nähe von Budapest erneut einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg heraus. „In den ersten drei Runden habe ich voll attackiert, um einen Vorsprung aufzubauen. Nachdem mir dies gelungen war, konnte ich praktisch im Autopilot-Modus ins Ziel fahren“, scherzte King nach seinem ersten Supercup-Saisonsieg. „Ich musste die Chance nutzen, den Abstand zu Larry ten Voorde in der Gesamtwertung zu verkürzen.“
Tabellenführer Ten Voorde kam nach zuletzt vier Siegen in Folge in Ungarn nicht für eine Podiumsplatzierung in Frage: Nach Pech im Qualifying ging er nur vom elften Startplatz ins Rennen. Dort bewies der Niederländer aus dem Team Schumacher CLRT allerdings erneut seine Klasse: Innerhalb der 16 Runden kämpfte er sich auf den siebten Rang nach vorne. Damit bleibt er weiter an der Spitze der Fahrerwertung. Sein Vorsprung auf Harry King hat sich allerdings auf zehn Punkte reduziert.
Auch Marvin Klein zeigte eine starke Leistung. Der Franzose war Schnellster im Qualifying, musste aufgrund einer Strafe aber von der vierten Position losfahren. Im Rennen bewies Klein genau wie Teamkollege Ten Voorde, dass entgegen der allgemeinen Einschätzung Überholen auf dem Hungaroring doch möglich ist. Bis zur Halbzeit hatte er sich an Kas Haverkort und Huub van Eijndhoven vorbeigekämpft, die beide vor ihm gestartet waren. „Mein Auto lief heute super. Als ich den zweiten Rang erreicht hatte, war Harry King leider schon zu weit weg“, fasste Klein zusammen, der auch die schnellste Rennrunde drehte und weiterhin auf Platz drei der Gesamtwertung liegt. Auch er verkürzte seinen Rückstand auf Tabellenführer Ten Voorde.
Kas Haverkort trug die Niederlage gegen Klein mit Fassung. „Ich habe schnell gemerkt, dass Marvin heute deutlich schneller war als ich“, gab der aus dem Formel-Rennsport in den Porsche Mobil 1 Supercup gewechselte Niederländer zu. „Für mich hatte der Sieg in der Rookie-Wertung ohnehin Priorität.“ Dieses Vorhaben setzte der 20-Jährige perfekt in die Tat um. Er gewann dabei das Duell gegen Teamkollege Huub van Eijndhoven um den dritten Gesamtrang. Damit kletterte Haverkort erstmals aufs Supercup-Podium.
Hinter den beiden Fahrern von Uniserver by Team GP Elite kamen der Südafrikaner Keagan Masters (Ombra) und Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (Schumacher CLRT) aus Frankreich ins Ziel. Neben Haverkort komplettierten der Franzose Mathys Jaubert (Martinet by Alméras) und der Deutsche Alexander Tauscher (Proton Huber Competition) die Top-3 der Rookies.
„Herzlichen Glückwunsch an Harry King zu seinem ersten Saisonsieg. Bei drei noch ausstehenden Rennen trennen nur 23 Punkte die ersten Drei der Gesamtwertung – der Kampf um die Gesamtwertung bleibt also spannend. Besonders freut mich auch, dass mit Kas Haverkort erneut ein Rookie auf dem Podium stand. Die Supercup-Neulinge liefern dieses Jahr wirklich starke Vorstellungen ab“, kommentierte Oliver Schwab, Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercup.
Von Budapest reisen die Supercup-Teams direkt ins belgische Spa-Francorchamps. Auf der traditionsreichen Formel-1-Rennstrecke in den Ardennen bestreitet der Markenpokal vom 26. bis 28. Juli 2024 das sechste Saisonrennen.
Ergebnis 5. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Budapest (HU)
1. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), 16 Runden
2. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT), +6,176 Sekunden
3. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite), +7,413 Sekunden
4. Huub van Eijndhoven (NL/Uniserver by Team GP Elite), +8,068 Sekunden
5. Keagan Masters (I/Ombra), +14,703 Sekunden
6. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (F/Schumacher CLRT), +17,056 Sekunden
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup (nach 5 von 8 Rennen)
1. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), 109 Punkte
2. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), 99 Punkte
3. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT), 86 Punkte
Alle Ergebnisse und Tabellenstände auf dem Porsche Motorsport Hub:
https://motorsports.porsche.com/germany/de/category/mobil1supercup
Qualifying
Vor einem Jahr hatte Harry King das Supercup-Rennen auf dem Hungaroring gewonnen. In den fünften Lauf der aktuellen Saison am morgigen Sonntag (21. Juli 2024, 12:05 Uhr MESZ) startet der Brite aus der Pole-Position. Im Qualifying auf dem Formel-1-Kurs in der Nähe von Budapest setzte er sich im Porsche 911 GT3 Cup des Teams BWT Lechner gegen den Supercup-Neuling Kas Haverkort durch. Der Niederländer fährt für Uniserver by Team GP Elite.
Die schnellste Runde des Supercup-Qualifyings drehte Marvin Klein. Doch der Franzose aus dem Team Schumacher CLRT konnte sich nur kurz freuen: Eine Strafe der Sportkommissare versetzt ihn in der Startaufstellung um drei Positionen nach hinten. Die Offiziellen warfen Klein vor, einen Konkurrenten bei dessen Qualifying-Versuch behindert zu haben.
Dadurch ging die Pole-Position an Harry King, der in der zurückliegenden Saison das Supercup-Rennen auf dem Hungaroring gewonnen hatte. Neben dem aktuellen Gesamtzweiten startet Kas Haverkort, der Tabellenführer in der Rookie-Wertung des Porsche Mobil 1 Supercup. Der Niederländer feierte auf dem ungarischen Grand-Prix-Kurs vor vier Wochen einen Sieg im Porsche Carrera Cup Deutschland. Aus der zweiten Startreihe gehen der Niederländer Huub van Eijndhoven (Uniserver by Team GP Elite) und Klein in den Supercup-Lauf am Sonntag. Das Rennen startet direkt vor dem Großen Preis von Ungarn der Formel 1.
Große Enttäuschung herrschte dagegen bei Larry ten Voorde vor, mit vier Siegen in Folge bislang der dominierende Fahrer der Saison. Der Niederländer aus dem Team Schumacher CLRT startet nur aus der elften Position. Dem zweimaligen Supercup-Champion wurden seine schnellsten Qualifyingrunden gestrichen. Er war er mit seinem 911 GT3 Cup dabei zu oft neben die Streckenbegrenzung geraten, im Fachbegriff „Track Limits“ genannt.
Regelmäßige Bergungsübungen trainieren für den Notfall
Zum Pflichtprogramm jeder Runde des Porsche Mobil 1 Supercup zählt eine Bergungsübung. Sie macht die Rettungskräfte der jeweiligen Rennstrecke mit den Besonderheiten des Porsche 911 GT3 Cup vertraut. „Die Ersthelfer müssen mit den unterschiedlichsten Rennwagen zurechtkommen, vom Formel-1-Boliden bis zum GT3-Fahrzeug. Mit unseren Bergungsübungen stellen wir sicher, dass unsere Fahrer bei Bedarf optimal versorgt werden“, erklärt Supercup-Rennleiter Peter Roberts. Zusammen mit Prof. Dr. Frank Mayer, dem permanenten Arzt des Markenpokals, konfrontiert Roberts die lokalen „Extrication Teams“ jeweils mit zwei unterschiedlichen Szenarien.
Im ersten Fall geht es darum, einen bewusstlosen Piloten möglichst schnell aus dem Cockpit zu befreien. „Das ist lebenswichtig, wenn beispielsweise ein Feuer droht“, erklärt Prof. Dr. Mayer. In der zweiten Übung wird die Bergung ohne Zeitdruck, allerdings mit angenommener Rückenverletzung beim Fahrer simuliert. „Dabei gilt der Fixierung von Kopf und gesamter Wirbelsäule die größte Aufmerksamkeit, um Folgeschäden vorzubeugen“, führt Prof. Dr. Mayer weiter aus.
Der Porsche 911 GT3 Cup verfügt über mehrere technische Details, die im zweiten Szenario den Rettungskräften den Zugang zum Fahrer erleichtern. So ist im Dach eine 63x47 Zentimeter große Öffnung eingearbeitet, deren Abdeckung sich mit wenigen Handgriffen von außen entfernen lässt. Durch diese Luke kann von oben der Helm des Fahrers abgenommen werden, während gleichzeitig ein Helfer in der Fahrertür den Kopf stabilisiert und eine Halswirbelsäulenschiene anlegt. Anschließend wird das sogenannte Immobilisationskorsett zwischen Sitz und Fahrerrücken geschoben. Das Gurtsystem des Korsetts fixiert den Oberkörper des Fahrers vor dem Herausheben aus dem Cockpit.
Um den Rettungskräften mehr Bewegungsfreiheit zu bieten, lässt sich im Porsche 911 GT3 Cup die Lenksäule vertikal und horizontal verstellen sowie das Lenkrad komplett abnehmen. Zusätzlichen Raum schaffen der längs verschiebbare Sitz und das ebenfalls innerhalb von Sekunden entfernbare hintere Seitenfenster. Damit erhält das „Extrication Team“ eine zusätzliche Möglichkeit, an den Fahrer heranzukommen.
Um auch die Supercup-Piloten mental auf einen Notfall vorzubereiten, stellt sich an jedem Rennwochenende ein anderer Fahrer für die Bergungsübung zur Verfügung. Am Hungaroring war Porsche-Junior Alessandro Ghiretti an der Reihe. „Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass wir unabhängig von der Rennstrecke bei dem Bergeteam sehr gut aufgehoben sind“, kommentierte der 22 Jahre alte Franzose.
Startaufstellung, 5. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Budapest (HU)
1. Harry King (UK/BWT Lechner Racing)
2. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite)
3. Huub van Eijndhoven (NL/Uniserver by Team GP Elite)
4. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT)
5. Keagan Masters (ZAF/Ombra)
6. Mathys Jaubert (F/Martinet by Alméras)
Vorschau
Larry ten Voorde selbst gibt sich entspannt. „Ich schaue nicht so sehr auf Rekorde“, winkt der 27 Jahre alte Niederländer ab. „Für mich zählt die aktuelle Meisterschaft. Und aus diesem Blickwinkel wäre ein Sieg auf dem Hungaroring natürlich klasse.“ Der zweimalige Supercup-Champion führt die Gesamtwertung mit der Maximalpunktzahl von 100 souverän an. Im Porsche 911 GT3 Cup des französischen Teams Schumacher CLRT siegte er in Imola, Monaco, Spielberg und Silverstone. Alle Rennen der ersten Saisonhälfte gewonnen – zumindest das hat vor ten Voorde noch keiner geschafft.
Mit bisher drei zweiten Plätzen und einem vierten Rang ist Harry King aussichtsreichster Verfolger des Tabellenführers. „Auf dem Hungaroring habe ich in der Vergangenheit immer gut abgeschnitten, in der Saison 2023 konnte ich das Supercup-Rennen dort gewinnen. In Budapest will ich meine Meisterschaftschancen wiederbeleben“, schaut der 23 Jahre alte Brite voraus. Er fährt für das österreichische Team BWT Lechner Racing.
Unter Druck geriet King zuletzt von Routinier Marvin Klein, Teamkollege von Tabellenführer Ten Voorde bei Schumacher CLRT. Der 25 Jahre alte Südfranzose erreichte beim zurückliegenden Supercup-Rennen im britischen Silverstone den zweiten Rang. In der Gesamtwertung hat er nur noch acht Punkte Rückstand auf King. Ende Juni gewann Klein außerdem ein Rennen zum Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland auf dem Hungaroring. „Ich mag fahrerisch anspruchsvolle Strecken. Mein erster Saisonsieg im Porsche Mobil 1 Supercup ist ganz klar mein Ziel“, hat sich Klein vorgenommen.
Auch Kas Haverkort (Uniserver by Team GP Elite) feierte im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland vor wenigen Wochen einen Sieg auf dem Formel-1-Kurs in der Nähe von Budapest. Der 20 Jahre alte Niederländer führt im Supercup aktuell die Rookie-Wertung vor seinem Landsmann Robert de Haan und dem Deutschen Theo Oeverhaus an. Beide greifen für BWT Lechner Racing ins Lenkrad.
„Auf dem Hungaroring beginnt für uns die zweite Saisonhalbzeit. Nach der letzten Station im ungewöhnlich kalten und verregneten Silverstone warten dort hochsommerliche Temperaturen auf Fahrer und Teams. Ich bin gespannt, ob Larry ten Voorde den alten Rekord von Wolf Henzler einstellen kann oder ob ihn erstmals in diesem Jahr einer der Verfolger schlägt“, kommentiert Oliver Schwab, Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercup.
Leuchtturmprojekt im Supercup: eFuels mit Partner HIF Global
Der Porsche Mobil 1 Supercup fährt 2024 erstmals und exklusiv mit weitgehend vollsynthetisch erzeugten eFuels. Der Rohkraftstoff stammt aus der Pilotanlage Haru Oni in Chile, die HIF Global betreibt. Dieser Rohkraftstoff wird durch ein sogenanntes Blending einsatzfertig. Das finale Produkt ermöglicht einen potenziell nahezu CO₂-neutralen Betrieb der rund 375 kW (510 PS) starken 911 GT3 Cup-Fahrzeuge. Schon in den drei Vorjahren kam im Porsche Mobil 1 Supercup eine biobasierte, teilsynthetische Kraftstoffmischung der zweiten Generation zum Einsatz. Zusammen mit HIF Global setzt der Top-Markenpokal von Porsche nun konsequent den nächsten Schritt um.
Der Hungaroring
Auf der Rennstrecke rund 20 Kilometer im Nordosten der ungarischen Hauptstadt Budapest fand 1986 der erste Grand Prix hinter dem sogenannten „Eisernen Vorhang“ statt. Der heute 4,381 Kilometer lange Kurs ist von fast allen Zuschauerplätzen gut einsehbar. Der kurvenreiche Verlauf mit nur kurzen Geraden macht Überholen schwierig. Deswegen hat hier eine gute Startposition noch größere Bedeutung als auf anderen Strecken.
Zu den fünf Rennen, die Rekordhalter Wolf Henzler in der Supercup-Saison 2004 hintereinander gewann, zählte auch der Lauf auf dem Hungaroring.
Der Porsche Mobil 1 Supercup im TV und im Internet
Der fünfte Saisonlauf führt am Sonntag (21. Juli) ab 12:05 Uhr MESZ über 16 Runden. Im deutschsprachigen Raum zeigen die TV-Sender Eurosport und Sky Sport das Rennen live. Außerdem überträgt der Streaming-Dienst f1tv.formula1.com. Unabhängig von den Rennwochenenden können Fans und Medienvertreter dem Porsche Mobil 1 Supercup auch auf den sozialen Netzwerken Instagram (@PorscheSupercup) sowie Facebook (@PorscheSupercup) und X/Twitter (@PorscheSupercup und @PorscheRaces) folgen.
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup (nach 4 von 8 Rennen)
1. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), 100 Punkte
2. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), 74 Punkte
3. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT), 66 Punkte
4. Keagan Masters (ZA/Ombra), 49 Punkte
5. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite), 46 Punkte
Zeitplan Porsche Mobil 1 Supercup Budapest/Ungarn (alle Zeiten MESZ)
Freitag, 19. Juli
18:35 – 19:20 Uhr: Training
Samstag, 20. Juli
11:20 – 11:50 Uhr: Qualifikation
Sonntag, 21. Juli
12:05 Uhr: Rennen (16 Runden = 70,096 Kilometer)
Vollständige Nennliste und alle Informationen auf dem Porsche Motorsport Hub:
https://motorsports.porsche.com/international/en/category/mobil1supercup/
Kalender Porsche Mobil 1 Supercup 2024
17. – 19. Mai: GP Emilia-Romagna, Imola (Italien)
23. – 26. Mai: GP Monaco, Monte-Carlo
28. – 30. Juni: GP Österreich, Spielberg
5. – 7. Juli: GP Großbritannien, Silverstone
19. – 21. Juli: GP Ungarn, Budapest
26. – 28. Juli: GP Belgien, Spa-Francorchamps
23. – 25. August: GP Niederlande, Zandvoort
29. August – 1. September: GP Italien, Monza