Larry ten Voorde feiert als erster Supercup-Fahrer drei Siege in Monaco

Larry ten Voorde hat für das Team Schumacher CLRT auch das zweite Saisonrennen des Porsche Mobil 1 Supercup gewonnen. Der Niederländer behauptete sich auf dem Formel-1-Kurs in den Straßen von Monte-Carlo gegen den Briten Harry King, der für BWT Lechner Racing fährt. Der Südafrikaner Keagan Masters holte den dritten Rang für das Team Ombra. Der Sieg in der Rookie-Wertung ging an den Niederländer Kas Haverkort, der für Uniserver by Team GP Elite antritt.

Rennen

Mit einem überlegenen Start-Ziel-Sieg in Monaco setzte Larry ten Voorde (Schumacher CLRT) eine weitere Rekordmarke: Der 27 Jahre alte Niederländer ist der erste Fahrer in 32 Jahren Porsche Supercup, der drei Mal im Fürstentum gewinnen konnte. Ten Voorde ließ sich am Start, anders als im Vorjahr, nicht von dem neben ihm losfahrenden Harry King (BWT Lechner Racing) ausbeschleunigen. Er bog an der Spitze des 24 Porsche 911 GT3 Cup starken Feldes in die erste Kurve ein und fuhr nach 17 Runden mit einem Vorsprung von mehr als einer Sekunde vor King über die Ziellinie. Auf dem dritten Rang kam Keagan Masters (Ombra) ins Ziel und kletterte damit als erster Südafrikaner aufs Supercup-Podium.

„Unfassbar, mein dritter Monaco-Sieg! Es sah vielleicht einfach aus, war es aber auf keinen Fall – ich musste wirklich hart dafür arbeiten“, erklärte Larry ten Voorde. Der zweimalige Supercup-Champion hatte auch den Saisonauftakt in Imola gewonnen. An der Tabellenspitze der Fahrerwertung besitzt er nun zehn Punkte Vorsprung auf Verfolger Harry King.

Larry ten Voorde (NL), Schumacher CLRT (#12), Porsche Mobil 1 Supercup 2024, Monte-Carlo, Monaco, 2024, Porsche AG
Larry ten Voorde (NL), Schumacher CLRT (#12)

Der Brite war mit dem zweiten Rang nicht ganz zufrieden. „Mein Start lief perfekt, leider kam aber auch Larry dieses Mal ohne Probleme von der Linie weg. Überholen ist in Monaco sehr schwierig. Deswegen habe ich mich für den Rest des Rennens darauf konzentriert, keine Fehler zu machen und zumindest in Schlagdistanz zu Larry zu bleiben“, berichtete der Vorjahressieger. „Aber auf dieser einzigartigen Rennstrecke ist jede Podiumsposition ein Riesenerfolg.“

Zum ersten Mal auf dem Supercup-Siegertreppchen stand Keagan Masters. Der 24 Jahre alte Südafrikaner hatte sich mit einer starken Vorstellung im Qualifying die dritte Startposition gesichert. „Nachdem ich am Start meinen Rang halten konnte, verlief mein Rennen eigentlich sehr ruhig. Ich habe versucht, die schnellste Runde zu fahren. Das ist mir leider nicht gelungen, die hat sich auch Larry geschnappt. Herzlichen Glückwunsch an ihn, er war heute einfach unschlagbar.“

Ombra (#18), Keagan Masters (ZA), Porsche Mobil 1 Supercup 2024, Monte-Carlo (MC), 2024, Porsche AG
Keagan Masters (ZA), Ombra (#18)

Auf dem vierten Rang kam Kas Haverkort (Uniserver by Team GP Elite) ins Ziel. Damit sicherte sich der 20 Jahre alte Niederländer zum ersten Mal den Sieg in der Rookie-Wertung des Porsche Mobil 1 Supercup. „Für mein erstes Rennen mit dem Porsche 911 GT3 Cup in Monaco ist das ein tolles Ergebnis. Ich glaube, ich hätte auch vorne mitfahren können“, analysierte der frühere Formel-Pilot. „Aber ich war 17 Runden lang in ein Duell mit Marvin Klein verwickelt, das hat meine ganze Aufmerksamkeit gefordert.“

Im Ziel betrug Haverkorts Vorsprung auf Klein (Schumacher CLRT) weniger als eine Sekunde. Der Franzose verteidigte mit diesem Ergebnis den dritten Rang in der Gesamtwertung. Auf dem sechsten Platz landete mit Jaap van Lagen (Dinamic Motorsport) ein weiterer Routinier am Lenkrad des 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup.

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Während die Positionen an der Spitze früh bezogen waren, lieferten sich im Mittelfeld zwei Nachwuchsfahrer über die komplette Renndistanz einen mitreißenden Zweikampf. Porsche-Junior Alessandro Ghiretti (Schumacher CLRT) ließ am Start Robert de Haan (BWT Lechner Racing) keine Chance. Sofort danach versuchte de Haan in beinahe jeder Kurve ein Überholmanöver. Einmal kam der mit 17 Jahren jüngste Fahrer im Porsche Mobil 1 Supercup tatsächlich am fünf Jahre älteren Porsche-Junior vorbei. Weil er dabei aber nach Einschätzung der Rennleitung zu stürmisch vorging, musste er die Position wieder an Ghiretti zurückgeben. „Ich musste es einfach probieren, ich war schneller als Alessandro. Aber die Entscheidung der Rennleitung ist absolut ok“, zeigte sich de Haan einsichtig. Am Ende wurde Ghiretti Achter, de Haan musste sich mit Rang neun zufrieden geben.

„Dass Larry ten Voorde auch in seinem 201. Supercup-Rennen einen unglaublichen Siegeswillen zeigte, ringt mir höchsten Respekt ab. Gratulation an ihn zum Monaco-Rekordsieg. Beeindruckt bin ich auch vom vierten Rang durch Kas Haverkort, ein erneuter Beweis für die Stärke der diesjährigen Rookies. Ein Kompliment muss ich dem gesamten Starterfeld aussprechen: Unser Rennen ging ohne Safety-Car-Phase über die Runden – so viel Disziplin zeigen in Monaco nicht alle“, lobte Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup.

Oliver Schwab (D), Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup, 2024, Porsche AG
Oliver Schwab (D)

Nächste Station für die Teams des Porsche Mobil 1 Supercup ist Spielberg in der Steiermark. Auf dem Red-Bull-Ring treten die Porsche 911 GT3 Cup am 30. Juni 2024 zum dritten Saisonrennen an, direkt vor dem Großen Preis von Österreich.

Ergebnisse im Qualifying

Ergebnis 2. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup in Monte-Carlo (MC)
1. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), 17 Runden
2. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), +1,246 Sekunden
3. Keagan Masters (ZA/Ombra), +7,043 Sekunden
4. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite), +9,365 Sekunden
5. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT), +10,232 Sekunden
6. Jaap van Lagen (NL/Dinamic Motorsport), +15,709 Sekunden

Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup (nach 2 von 8 Rennen)
1. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), 50 Punkte
2. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), 40 Punkte
3. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT), 29 Punkte
4. Keagan Masters (ZA/Ombra), 25 Punkte
5. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite), 24 Punkte
6. Robert de Haan (NL/BWT Lechner Racing), 21 Punkte

Alle Ergebnisse und Tabellenstände auf dem Porsche Motorsport Hub:
https://motorsports.porsche.com/germany/de/category/mobil1supercup

Qualifying

Noch ein Rekord für Larry ten Voorde: Als Erster war er vier Mal hintereinander Schnellster im Qualifying für das Supercup-Rennen in Monte-Carlo. Der Niederländer verwies wie schon im Vorjahr den Briten Harry King auf den zweiten Rang. Als Drittschnellster umrundete der Südafrikaner Keagan Masters den 3,337 Kilometer langen Formel-1-Kurs in den Straßen des Fürstentums. Vom vierten Rang geht der Niederländer Kas Haverkort am Sonntag (26. Mai, 12:00 Uhr MESZ) in das zweite Saisonrennen des Porsche Mobil 1 Supercup.

Larry ten Voorde dominierte das 30-minütige Qualifying. Der zweimalige Supercup-Champion, der im Winter zum französischen Team Schumacher CLRT gewechselt war, distanzierte schon auf dem ersten Reifensatz die 23 Konkurrenten deutlich. Mit frischen Reifen verbesserte sich der 27-Jährige noch einmal um mehr als eine halbe Sekunde. Am Ende verbesserte er mit der Zeit von 1:32.846 Minuten den bisherigen Qualifying-Rekord für den Porsche 911 GT3 Cup um rund zwei Zehntelsekunden. „In Monaco ist der Grat zwischen Sieg und Niederlage schmaler als auf jeder anderen Rennstrecke. Heute hat alles gepasst. Ich bin sehr stolz darauf, meinem Team Schumacher CLRT diese Pole-Position zu schenken“, freute er sich.

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Larry ten Voorde (NL), Schumacher CLRT (#12)

Wie im Vorjahr teilt sich ten Voorde die erste Startreihe mit Harry King. „Ich musste meinen letzten Angriff auf die Pole-Position aufgrund einer roten Flagge abbrechen“, haderte King mit dem mit dem unfallbedingt vorzeitigen Ende des Qualifyings. „Aber die Hauptsache ist, dass ich aus der ersten Reihe starte. Die Vergangenheit hat gezeigt, was von der zweiten Position aus alles möglich ist.“ Der für BWT Lechner Racing fahrende Brite, dem 0,191 Sekunden zur Bestzeit fehlten, spielte damit auf das Monaco-Rennen im vergangenen Jahr an. 2023 überholte er Larry ten Voorde schon im Sprint zur ersten Kurve und feierte 17 Runden später seinen ersten Supercup-Sieg.

Sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis im Porsche Mobil 1 Supercup erzielte Keagan Masters. Der Südafrikaner, der im 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup erst zum zweiten Mal in Monaco startet, war Drittschnellster. Der 24-Jährige fährt für das italienische Team Ombra auch im Porsche Carrera Cup Italia und hat dort bereits Siege gefeiert. „Natürlich will ich mehr als den dritten Rang“, blickte er auf das Rennen am Sonntag voraus. „Aber mir ist auch klar, dass es sehr, sehr schwer wird, an den beiden vor mir vorbeizukommen.“

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Keagan Masters (ZA), Ombra (#18)

Den Platz in der Startaufstellung neben Keagan Masters sicherte sich Kas Haverkort (Uniserver by Team GP Elite), der Schnellste unter den Supercup-Einsteigern. „Bester Rookie ist natürlich klasse“, strahlte der 24 Jahre alte Niederländer. „Aber da wäre sogar noch mehr drin gewesen. Auf dem ersten Satz Reifen bin ich auf Nummer sicher gegangen. Auf dem zweiten war ich schneller. Aber ich habe die Reifen wohl zu hart rangenommen und der Luftdruck ging zu hoch.“

Simulator und Videos – die Vorbereitung auf eine unbekannte Rennstrecke

Der Circuit de Monaco ist der einzige Kurs im Kalender des Porsche Mobil 1 Supercup, auf dem Testfahrten unmöglich sind. Als Resultat umrundete rund die Hälfte des Starterfeldes im – teilweise verregneten – Training zum ersten Mal den 3,337 Kilometer langen Stadtkurs im Porsche 911 GT3 Cup. Diese Herausforderung gingen die Supercup-Neulinge unterschiedlich an.

„Ich habe mich ausführlich im Simulator vorbereitet. Aber das Training auf nasser Strecke war schon nervenaufreibend. Denn der Computer kann nicht das Überfahren der Randsteine und die vielen Bodenwellen simulieren“, beschrieb der deutsche Monaco-Neuling Alexander Tauscher (Proton Huber Competition). 

Alexander Tauscher (D), Proton Huber Competition (#4), Porsche 911 GT3 Cup, Porsche Mobil 1 Supercup 2024, Monte-Carlo, Monaco, 2024, Porsche AG
Alexander Tauscher (D), Proton Huber Competition (#4)

Aus diesem Grund verzichtete Robert de Haan (BWT Lechner Racing) von vorneherein auf den Simulator. „Ich habe mich auf Onboard-Videos aus früheren Jahren konzentriert, um den Streckenverlauf zu lernen. Den Rest habe ich dann im Training erledigt“, erzählte der Niederländer, mit 17 Jahren der Jüngste im Teilnehmerfeld. „Dabei war es gar nicht so schlecht, dass die Strecke am Anfang noch nass war. Denn vielleicht regnet es ja auch während des Rennens.“ Robert de Haan erzielte im Qualifying den neunten Rang, Alexander Tauscher erreichte Startplatz 14.

Im Unterschied zu de Haan und Tauscher kennt Rookie-Kollege Kas Haverkort den Circuit de Monaco bereits – allerdings aus dem Formel-Rennwagen. 2022 stand der 20 Jahre alte Niederländer im Fürstentum sogar auf dem Podium. „Es ist natürlich ein Vorteil, dass ich mich mit den Bodenwellen sehr gut auskenne. Ich weiß auch, wo die Fahrbahnmarkierungen und Zebrastreifen auf nasser Strecke besonders glatt sind“, verriet Haverkort. „Aber mit dem Porsche 911 GT3 Cup fährt man viel aggressiver über die Curbs. Und die Bremswege sind viel länger als mit dem deutlich leichteren Formel-Rennwagen.“ Die Vorkenntnisse halfen Haverkort offenbar: Als Viertschnellster distanzierte er die anderen Rookies deutlich.

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Kas Haverkort (NL), Uniserver by Team GP Elite (#24)

Ergebnisse im Qualifying

Ergebnis Qualifying, 2. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup in Monte-Carlo (MC)
1. Larry ten Voorde (NL/Schumacher CLRT), 1:32.846 Minuten
2. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), +0,191 Sekunden
3. Keagan Masters (I/Ombra) , +0,270 Sekunden
4. Kas Haverkort (NL/Uniserver by Team GP Elite), +0,765 Sekunden
5. Marvin Klein (F/Schumacher CLRT) , +0,862 Sekunden
6. Jaap van Lagen (NL/Dinamic Motorsport) , +0,906 Sekunden

Vollständiges Ergebnis des Qualifying auf dem Porsche Motorsport Hub:
https://motorsports.porsche.com/germany/de/category/mobil1supercup

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