Du wurdest als U17-Spieler in die U19-Bundesliga berufen, durftest mit den Profis von RB Leipzig trainieren, warst im März bei der EM-Qualifikation in der Türkei und bist schlussendlich vor wenigen Tagen mit der U17 Europameister geworden. Kannst du beschreiben, wie das Jahr für dich bisher war?
Winners: Einfach unbeschreiblich. Der Europameistertitel war sicherlich das absolute Highlight. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so gut für mich laufen würde – die harte Arbeit hat sich ausgezahlt.
Darüber hinaus wurdest du mit dem Porsche Turbo Award für die „Beste sportliche Entwicklung“ geehrt. Was bedeutet dir die Auszeichnung?
Winners: Ich bin sehr stolz. Die Auszeichnung ist in gewisser Weise auch eine Bestätigung dafür, was in den vergangenen Monaten passiert ist. Das ist auf alle Fälle etwas Großes und ich bin sehr glücklich. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich an dieser Stelle auch bei meinen Mitspielern, den Trainern und dem Staff bedanken. Fußball ist ein Teamsport und ohne die Genannten wäre ich nicht dort, wo ich heute bin.
Wie bist du zum Fußball gekommen?
Winners: Ich komme ursprünglich aus Berlin und bis ich sieben Jahre alt war, habe ich dort nur auf der Straße oder auf Bolzplätzen gekickt. Mein erster Verein war der Berliner AK 07.
Warum hast du dich in der U14 entschieden, zu RB Leipzig zu wechseln?
Winners: Die RB-Leipzig-Fußball Akademie und die Philosophie, die dort herrscht, haben mich vom ersten Tag an beeindruckt. Die Menschen und die Bedingungen hier sind einfach perfekt, um sich fußballerisch und persönlich weiterzuentwickeln.
In der U17 bist du Co-Kapitän der Mannschaft. Welche Eigenschaften muss ein Kapitän aus deiner Sicht mitbringen?
Winners: Die fußballerischen Fähigkeiten eines Kapitäns sind zunächst einmal zweitrangig. Viel wichtiger ist die soziale Kompetenz. Man sollte eine Führungspersönlichkeit sein und das Team motivieren. Zudem ist es wichtig, ein Vorbild auf und neben dem Platz zu sein.
Du hast nigerianische Wurzeln. War für dich von vornherein klar, dass du für Deutschland spielen möchtest?
Winners: Ich habe die doppelte Staatsbürgerschaft. Deutschland ist jedoch mein Heimatland. Hier wurde ich geboren und hier fühle ich mich sehr wohl. Daher wusste ich schon immer, dass ich für Deutschland auflaufen möchte, wenn ich die Chance dazu erhalten sollte.
Kommen wir zur Nationalmannschaft: In der EM-Qualifikation konntest du gegen Finnland ein Tor erzielen. Was war das für ein Gefühl?
Winners: Mein erstes Tor für die deutsche Nationalmannschaft zu schießen, war einfach überwältigend. Die EM-Qualifikation war die zweite DFB-Maßnahme, an der ich teilgenommen habe und direkt mit einem Tor zu starten, war Wahnsinn.
Im EM-Finale gegen Frankreich wurdest du in der 75. Minute eingewechselt. Wusstest du bereits vorher, dass der Trainer dich spät bringen würde?
Winners: Ich war mir sicher. Er kennt meine Qualitäten und weiß, dass ich in intensiven Phasen in der Lage bin, eine gewisse Ruhe und Sicherheit ins Spiel zu bringen. Ich habe das Spiel die ganze Zeit von der Seitenlinie beobachtet, mitgefiebert und mich warmgemacht.
Am Ende kam es gegen die Franzosen zum Elfmeterschießen. Was ist dir in diesem Moment durch den Kopf gegangen?
Winners: Im Elfmeterschießen geht es um alles oder nichts. Man weiß, dass alles passieren kann. Wir waren bereits im Viertelfinale gegen die Schweiz in der gleichen Situation. Daher waren wir sehr selbstbewusst. Wir sind mit der richtigen Mentalität an die Aufgabe gegangen, haben uns gegenseitig ermutigt, in die Stärken unseres Torwarts vertraut und von Anfang an, an den Sieg geglaubt.
Zurecht, ihr habt Frankreich 5:4 geschlagen und euch zum Europameister gekürt. Sicher ein unbeschreibliches Gefühl.
Winners: Im Moment als das Spiel dann tatsächlich vorbei war und wir wirklich gewonnen haben, sind unglaublich viele Emotionen gleichzeitig auf uns eingeprasselt. Wir mussten erst einmal realisieren, was gerade passiert ist. Natürlich hat man während des gesamten Turniers den Europameistertitel vor Augen, es dann aber wirklich zu schaffen, ist ein unglaublicher Moment.
Glaubst du, dass du von den Erfahrungen, die du während der EM gemacht hast, profitieren kannst?
Winners: Ich konnte mich mit den besten Spielern anderer Nationen messen. Das ist in gewisser Weise auch eine Bestätigung auf welchem Niveau ich mich gerade befinde. Diese Erfahrung nehme ich gerne mit und ob ich am Ende davon profitieren kann, wird sich auf dem Platz zeigen.
Was sind deine Ziele?
Winners: Mein oberstes Ziel ist es natürlich Profi zu werden. Ich habe zwar einige Male mit der Lizenzmannschaft trainieren dürfen, aber schlussendlich bin ich natürlich noch nicht dort angekommen. Daher muss ich weiter hart an mir arbeiten. Ziel ist es, in der kommenden Saison um die Meisterschaft in der U19-Bundesliga mitzuspielen. Im Herbst steht auch noch die WM mit der U17-Nationalmannschaft an, wo wir hoffentlich an unsere Leistung bei der EM anknüpfen können.
Turbo für Talente – die Porsche Jugendförderung
Unter dem Motto „Turbo für Talente“ engagiert sich Porsche für den Nachwuchs in verschiedenen Sportarten. Im Fußball bestehen Partnerschaften mit RB Leipzig, den Stuttgarter Kickers, der Red Bull Fußball Akademie, Borussia Mönchengladbach und FC Erzgebirge Aue. Im Bereich Eishockey tritt Porsche als Nachwuchsförderer der Bietigheim Steelers auf. Im Basketball ist Porsche Namensgeber der Ludwigsburger Porsche Basketball-Akademie (BBA) – der Kaderschmiede der MHP RIESEN Ludwigsburg. Bei den Engagements geht es nicht nur um die Unterstützung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung im Sport, sondern auch um die soziale und persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Prominenter Pate des Förderprogramms ist Fußballweltmeister Sami Khedira. Informationen zur breit gefächerten Jugendförderung von Porsche finden Sie hier.