Flüchtlingshilfe: Aufgabe für Gesellschaft und Unternehmen

Seit mehr als einem Monat herrscht Krieg in der Ukraine. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Eine Katastrophe, sagt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe in Deutschland. In der neuen Folge des 9:11 Porsche Podcast berichtet er von den Herausforderungen für die Arbeit der Hilfsorganisationen, von einer Welle der Solidarität und seinen Hoffnungen für die Zukunft der europäischen Idee.

„Wir erleben gerade die am schnellsten anwachsende Flüchtlingskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, berichtet der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe in Deutschland. Schon jetzt gehe man von zehn Millionen Menschen aus, die ihre Heimat verlassen hätten, um Schutz vor den Angriffen zu suchen. Davon seien mehr als 3,5 Millionen in die Nachbarländer geflohen.

Die größte Herausforderung sei derzeit die Frage, wie man vor Ort in der Ukraine Hilfe leisten könne, berichtet Ruhenstroth-Bauer im Gespräch mit Moderator Sebastian Rudolph. „Stay and deliver“ lautet dabei der Grundsatz des UN-Flüchtlingshilfswerks, also so lange im Land zu bleiben wie möglich und den Menschen vor Ort zu helfen. Dabei stehe aber immer auch die Sicherheit der Helfer an erster Stelle.

Sebastian Rudolph, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Nachhaltigkeit und Politik der Porsche AG, Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, l-r, 9:11 Podcast, 2022, Porsche AG
Sebastian Rudolph, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Nachhaltigkeit und Politik der Porsche AG und Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe (l-r)

Als deutscher Partner unterstützt die UNO-Flüchtlingshilfe seit mehr als 40 Jahren die Arbeit des weltweit tätigen Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, kurz UNHCR. Der Verein mit Sitz in Bonn fördert aber auch Initiativen und Projekte in Deutschland und ist dabei auf Spenden angewiesen. Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine unterstützen deshalb auch Porsche und die Mitarbeiter des Unternehmens das Engagement der UNO-Flüchtlingshilfe mit Spenden.

„Die Hilfe der Zivilgesellschaft ist unglaublich wichtig“, betont Ruhenstroth-Bauer. Die Hilfsbereitschaft sei enorm groß und vielfältig, von großen Konzernen bis hin zu kleinen, von Schülerinnen und Schülern ins Leben gerufenen Initiativen. Auch die Bereitschaft, Geflüchteten mit Unterkünften, bei der Betreuung von Kindern oder bei Behördengängen zu helfen, sei enorm.

Das Thema Willkommenskultur sei nach der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 wieder von den vorderen Seiten der Zeitungen verschwunden. Die Arbeit vieler aktueller Initiativen von Privatleuten, aber auch Unternehmen zeige aber, dass diese Willkommenskultur hierzulande tatsächlich gelebt werde. Dazu zählt auch das Engagement von „Porsche hilft“, einer Initiative, bei der sich Mitarbeiter des Sportwagenherstellers nun für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer einsetzen.

Zugleich sehe man eine Stärkung der europäischen Solidarität, sagt er und verweist etwa auf die Lage in Polen oder der Republik Moldau, die mit einer sehr großen Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine konfrontiert seien. „In ganz Europa sind Solidarität und Hilfsbereitschaft enorm“, sagt Ruhenstroth-Bauer. „Und ich glaube, das sollte uns alle für die europäische Idee neu motivieren.“

Info

Zu finden sind sämtliche Podcasts von Porsche unter newsroom.porsche.de/podcasts und auf allen Podcast-Plattformen.

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