Das vergangene Jahr war turbulent für Tom Gädtke (@onassisporsches), doch mit der Organisation seiner Eventreihe „Streetart.Motorsport.Revival“ fand er Ablenkung. Weil er die Vorjahresausgabe „Weltausstellung 2021“ im Mies van der Rohe Campus in Krefeld krankheitsbedingt selbst nicht besuchen konnte, ist die Umsetzung des diesjährigen Events ein klein wenig anders verlaufen. Erstmals gab es einen Auftakt am Vorabend.
Mit der Wiederholung einer Veranstaltung an ein und demselben Ort wurde 2022 bewusst eine eigene ungeschriebene Regel gebrochen: „Zu groß war das Verlangen, das Flair aus dem vergangenen Jahr einmal selbst mitzuerleben“, erklärt Gädtke. Aus diesem Grund war es ein Leichtes, den Namen des Pre-Events mit „Home Coming“ zu beschreiben.
Für Porsche- und Industrie-Romantiker: ein Event unter Freunden
Das Hauptevent der mittlerweile achten Ausgabe des unter Gädtkes Label laufenden Porsche-Treffens fand am Folgetag in Wermelskirchen statt. Die Industrieromantik des heutigen Rhombusparks, der einst als Standort der Bergischen Eisenwaren-Fabrik das Gesicht der Stadt revolutionierte, war die perfekte Location für „The Factory“. Denn die charmante Industriebrache wird ein letztes Mal in dieser Form zu sehen sein, bevor sie behutsam in ein neues Quartier entwickelt wird.
Mehr als 250 Fahrzeuge, vom frühen 356 bis hin zum aktuellem 911, wurden mit größter Sorgfalt auf der Betonfläche des ehemaligen Werksgeländes in perfekter Symmetrie geparkt. Dabei sorgten nicht nur die Porsche-Fahrzeuge für einen visuellen Reiz, sondern vor allem die Kombination aus glänzendem Lack und rotem Backstein der Shedhallen machte den Gang durch die Reihen zu einem Erlebnis.
„The Factory“ reiht sich ein in die Liste vorangegangener Veranstaltungen. Das jährliche Thema des Events leitet sich von der gewählten Location ab und ist zugleich ein Vorgriff auf die Atmosphäre. In diesem Jahr war der einzigartige Zustand des Rhombusparks und seine technokratische Ausstrahlung Inspiration für die Namensgebung.
Der Kern der Veranstaltung war auch in diesem Jahr durch das Zusammenkommen von Gleichgesinnten geprägt – Enthusiasten, die mittlerweile zu Freunden geworden sind. Ergänzt wurde das Programm durch weitere Themen, wie die Ausstellung des belgischen Fotografen Bart Kuykens, der eine Zusammenstellung seiner Werke zeigte. Neben spannend gesteckten Touren, die die Teilnehmer mit ihren eigenen Klassikern fuhren, konnten auch die kleinsten Besucher Runden auf einer anspruchsvollen Carrera-Bahn drehen.
Das legendäre Werk 1 am Zuffenhausener Stammsitz war „The Factoy“ an diesem Wochenende näher, als man auf den ersten Blick glauben mochte – was nicht nur an den vielen Fahrzeugen lag, die tatsächlich einst dort aus der Werkspforte gerollt sind. Es war die Kombination aus rotem Backstein und einzigartigen, individuellen Fahrzeugen aus der Community selbst, die gemeinsam mit dem Auftritt von Porsche Classic und der Porsche Exclusive Manufaktur der Veranstaltung die besondere Atmosphäre gaben.
Porsche Classic und Porsche Exclusive Manufaktur mit einzigartigen Exponaten
Ein Publikumsmagnet war der aktuelle, auf 1.250 Stück limitierte 911 Sport Classic. Das zweite von insgesamt vier Sammlerstücken der Heritage Design Strategie lässt den Stil der 1960er- und frühen 70er-Jahre wiederaufleben und stand den Besuchern den ganzen Tag über offen. Auch der Vorgänger der Kleinserie war ein Hingucker: einer von 250 jemals gebauten 911 Sport Classic vom Typ 997. Passend dazu wurde ein 911 Turbo Cabriolet der aktuellen Generation mit dem vom Sport Classic Interieur inspirierten Heritage Design Paket Classic präsentiert. Ein weiterer Höhepunkt – und die Komplettierung der Sondermodelle in exklusiven Grautönen – stellte der grafisch inszenierte Container dar, der das 911 Classic Club Coupe auf Basis des Typs 996 erlebbar machte.
Schritt für Schritt konnten sich die Besucher mit großflächigen Visualisierungen über das Unikat informieren, das im Rahmen des Sonderwunsch-Programms gemeinsam mit dem Porsche Club of America umgesetzt wurde. Auch wenn das Werksunikat in Sportgraumetallic nicht physisch präsent war, konnten Besucher in die Details wie das Doppelkuppeldach, die Fuchsfelgen, den Entenbürzel-Spoiler und das Flechtleder-Interieur im Pepita-Muster eintauchen.
Einzigartige Originale: ORIGINALE 08 wird zum gestempelten Sammlerstück
Auch in diesem Jahr gab es eine Sneak Preview der kommenden Ausgabe des begehrten Magazins „ORIGINALE“. Das nun achte Exemplar des Classic-Magazins mit integriertem Teilekatalog wurde in seiner deutschen Fassung erstmals im Rahmen von „The Factory“ gezeigt und in 500 Exemplaren an die Besucher ausgegeben. Zwei Veranstaltungsstempel machten das Magazin auf Wunsch zu einem wortwörtlich einzigartigen Original.
Neben der Präsentation von ORIGINALE 08 sowie der Ausstellung von Porsche Classic und der Porsche Exclusive Manufaktur konnten Besucher eine Driving Experience mit aktuellen GTS-Fahrzeugen des Porsche Zentrums Bensberg buchen. Auf ausgesuchten Strecken des Bergischen Landes mischten sich so Porsche-Fahrzeuge aller Generationen miteinander und sorgten für einen gelungenen Tag unter Freunden. Der Abschluss für die gut 500 Porsche-Liebhaber war der Ausklang der „Streetart.Motorsport.Revival.“ mit einem Kurzfilm-Festival inmitten des Rhomubspark-Geländes.
„The Factory“ war in diesem Jahr nicht nur für Tom Gädtke ein Heimkommen, sondern auch für alle Besucher, von denen die meisten bereits ihr Interesse für das nächste Jahr bekundeten. Denn auch 2023 heißt es wieder: „Bringing the people together.“