Strecke

Fünf berühmte Pässe in den Schweizer Alpen

Distanz

230 Kilometer

Besonderheit

Eine dichte Abfolge von hochalpinen Pässen und von Tunneln, Wasserfällen und fantastischen Ausblicken flankierte Haarnadelkurven
 

Nur wenige Mitglieder der Porsche-Community haben mehr über außergewöhnliche Strecken zu erzählen als Stefan Bogner. Der renommierte Fotograf und Gründer des Magazins „Curves“ hat das vergangene Jahrzehnt ganz der fotografischen Inszenierung der schönsten Straßen der Welt gewidmet. Meistens saß er dabei am Steuer seines eigenen luftgekühlten 911.

Bogner hat viele herausragende Straßen auf der ganzen Welt erkundet, aber für den 52-jährigen sticht eine Strecke besonders heraus: „Bei meiner Lieblingstour, die ich mir mindestens einmal im Jahr vornehme, stehen die fünf großartigsten Pässe der Schweiz auf dem Programm. Sie ist einfach atemberaubend. Das ist einer dieser Trips, die man einfach gemacht haben muss.“

Stefan Bogner, 2021, Porsche AG
Fotograf Stefan Bogner

Bogner wohnt in München, von wo aus er in aller Frühe um 04:00 Uhr startet, um den ersten Pass noch vor den üblichen Menschenmassen zu erreichen. Er fährt in seinem luftgekühlten 911 die leere Autobahn nach Südwesten Richtung Luzern, bevor er nach Süden abbiegt, um die Pässerunde mit dem Sustenpass zu beginnen. „Die meisten dieser Pässe wurden zu militärischen Transportzwecken gebaut und können daher sehr schmal sein“, erklärt Bogner. „Aber der Sustenpass wurde als Touristikstraße angelegt – eine wunderschöne, breite und kurvenreiche Straße hinauf zum Steingletscher.“

Dieser Pass ist für Bogner vertrautes Revier und diente ihm in den vergangenen Jahren schon bei zahlreichen Fotoshootings für Porsche als Hintergrund. „Ich empfehle, den Pass sowohl von Osten nach Westen als auch von Westen nach Osten zu befahren, denn beide Seiten sind wunderschön. Aber das eigentliche Highlight sind die Tunnel. Über einen der Tunnel stürzt ein riesiger Wasserfall hinab, durch den man praktisch hindurchfährt. Das ist immer spannend!“

Sustenpass

Für den über 2.200 Meter hoch gelegenen Sustenpass braucht man laut Bogner etwa 45 Minuten – oder eine Stunde, wenn man es ruhig angeht. Sobald man unten angekommen ist, inmitten einer sich auf dramatische Weise verändernden prächtigen Schweizer Almlandschaft, geht es direkt wieder hinauf zum Grimselpass, der Nummer zwei unter den fünf Pässen. „Die Straße führt an einem 200 Jahre alten Hotel vorbei. Wenn Sie über Nacht bleiben möchten, sei Ihnen diese Unterkunft wärmstens empfohlen“, betont Bogner. „Man fährt über einen kleinen Damm auf eine Insel in einem Bergsee. Am Rand der Insel befindet sich das Hotel. Einfach nur atemberaubend.“

Grimselpass

Der Grimselpass führt auf 2.164 Meter Höhe hinauf und bietet von der Passhöhe aus eine spektakuläre Aussicht auf die dritte Station in Bogners epischem Alpen-Abenteuer, den berühmten Furkapass. Doch vorher gilt es noch eine weitere Reihe enger, aber malerisch schöner Spitzkehren bis zum Fuß des Grimselpasses zu meistern, bevor die Auffahrt zu Pass Nummer drei in Angriff genommen werden kann.

Der Furkapass diente als Schauplatz für die unvergessliche Verfolgungsjagd in James Bonds „Goldfinger“ und ist ein beliebtes Ziel sowohl für Film- als auch für Autofans. „Oben wird die Straße sehr schmal“, weiß Bogner. „Das ist schon ziemlich verrückt. Man fährt etwa 30 Kilometer den Bergkamm entlang. Dabei wechseln sich Links- und Rechtskurven ständig ab, und dort oben liegt immer Schnee, auch im Juli und August.“

Furkapass

Über den Furkapass hinab gelangt man in das Örtchen Andermatt, das als nützliches Basislager für viele der umliegenden Pässe dient. Wer sich hier rechts hält, gelangt auf den Gotthardpass, den Bogner als „eine der großartigsten Straßen der Welt“ bezeichnet. Die Geschichte dieses Gebirgspasses als wichtige Handelsroute über das Gotthardmassiv und als Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden der Schweiz reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Vor den heutigen Verkehrslawinen bewahrt ihn jedoch ein 17 Kilometer langer Tunnel, der 1980 unterhalb des Passes eröffnet wurde.

Eine Fahrt durch die Zeit

Curves-Macher Stefan Bogner hat sich den berühmten Gotthardpass als jüngstes Projekt vorgenommen. Mit dabei waren auch Speedster-Modelle verschiedener Generationen.

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„Es gibt eigentlich zwei Straßen, über die man hinauf und wieder herunter kommt“, erzählt Bogner. „Eine davon ist eine sehr alte, per Hand gebaute Straße, mit deren Bau um das Jahr 1600 begonnen wurde. Aber sie ist immer noch befahrbar. Das ist ein Abenteuer, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Fotos von dort sind absolut beeindruckend!“

Gotthardpass

Den fünften und letzten Teil von Bogners Roadtrip in schwindelnden Höhen bildet der Nufenenpass, die höchstgelegene asphaltierte Straße der Schweiz auf 2.478 Metern. „Eine weitere tolle Auffahrt – und eine sehr steile Abfahrt zurück Richtung Sustenpass“, erzählt Bogner. „Man kann also gleich noch eine Runde fahren, wenn man möchte.“

Nufenenpass

Auch wenn er allerlei Anlass hat, einige der historisch bedeutsamsten Porsche-Modelle über diese Pässe zu steuern, darunter der originale 911 R, der 906 Carrera und der 918 Spyder, unternimmt Bogner diese Tour am liebsten in seinem eigenen Wagen. „Ich nehme immer meinen 911 S/T“, erläutert er. „Das ist ein 911 von 1970, den ich originalgetreu umgebaut habe, mit breiterer Karosserie, 2,5-Liter-Magnesiummotor mit Doppelzündung und komplett reduziertem Innenraum wie bei einem Rennwagen. In diesem Wagen fahre ich die Strecke am liebsten. Das ist eine unheimlich intensive Erfahrung!“

Nach so vielen Jahren in dieser Gebirgsregion kann Bogner allen, die seinen Lieblings-Roadtrip ebenfalls erleben möchten, diverse nützliche Tipps geben. Zuallererst weist er ausdrücklich darauf hin, dass auf diesen Gebirgspässen aufgrund der Schneelage zwischen November und Mai Wintersperre herrscht. Nach seiner Erfahrung sind die Straßen manchmal sogar bis Mitte Juni gesperrt . Doch wenn sie geöffnet sind, warten sie alle mit einer hervorragenden Infrastruktur mit zahlreichen Tankstellen und Ladepunkten für Elektroautos auf. „Unterwegs gibt es außerdem viele kleine Verkaufsstände, an denen man ein Getränk oder einen Imbiss bekommt“, fügt Bogner hinzu. „Oben auf dem Gotthardpass verkauft ein Typ selbstgemachte Würstchen, die er über dem Holzfeuer grillt – die schmecken einfach köstlich. Verhungern muss also sicher niemand.“

10-jähriges Jubiläum des Curves Magazin

Bogner steht ein arbeitsreiches Jahr bevor: Im April erscheint die Fortsetzung seines Buchs „Cars and Curves“, das er seinen beiden Fachthemen, Gebirgsfahrten und Porsche, widmet. Außerdem feiert sein Magazin „Curves“ nach zehn Jahren Jubiläum. Zu diesem Anlass wird ein 600-seitiges Buch mit Luftbildaufnahmen in die Läden kommen. Doch damit nicht genug: Als Redakteur wird sich Bogner um die für 2021 geplanten drei regulären Ausgaben von Curves kümmern und ein neues Buch über den 550 Spyder ist ebenfalls geplant. Dennoch wird er sich die Zeit für seine Pilgerfahrt über die Schweizer Pässe mit Sicherheit nicht nehmen lassen.

Sein Fazit: „Jeder Pass hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter. Ich denke, das macht diese Tour so aufregend. Ich glaube nicht, dass es irgendwo anders auf der Welt so viel spektakuläre Landschaft auf so kleiner Fläche gibt.“

„Auf Ausfahrt“

In Zeiten von Lockdown und Reisebeschränkungen möchte der Porsche Newsroom mit der Content-Reihe „Auf Ausfahrt“ den Abenteuerdurst der Leserinnen und Leser stillen. Entdecken Sie die schönsten Straßen der Welt mit den Augen von Porsche-Aficionados rund um den Globus.

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Verbrauchsangaben

Macan S

WLTP*
  • 11,7 – 11,1 l/100 km
  • 265 – 251 g/km
  • G Klasse

Macan S

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,7 – 11,1 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 265 – 251 g/km
CO₂-Klasse G