Ort
Provinz Nan, Thailand
Distanz
300 Kilometer
Besonderheit
Eine außergewöhnliche Kombination aus Gebirgspässen und tropischem Dschungel mit atemberaubender Szenerie, anspruchsvollen Kurven und einer erholsamen Mittagspause dazwischen.
Der Filmregisseur Sihabutr Xoomsai, oder „Tenn“, wie ihn seine Freunde nennen, liebt Porsche und das Fahren auf einsamen Straßen. Er hat die thailändische Porsche-Szene in ihrer jetzigen Form praktisch im Alleingang aufgebaut. Ein Grund dafür ist seine beliebte Veranstaltung „Das Treffen“ in seiner Heimatstadt Bangkok, bei der eine bunte Mischung aus Liebhabern modernder und klassischer Porsche zusammenkommt – mittlerweile aus ganz Südostasien.
Doch für Tenn und seine Freunde gibt es nichts Schöneres, als dem Gedränge und der Hitze des Südens zu entfliehen und die abgelegenen Berge der Provinz Nan im nördlichen Thailand zu erkunden. Dort bieten ihnen hohe, einsame Gebirgspässe die perfekte Gelegenheit, ihre luftgekühlten Fahrzeuge so zu fahren, wie es von Porsche gedacht war. „Meine absolute Lieblingsstraße liegt ganz oben im Norden“, erzählt Tenn. „Wir nennen diese Rundstrecke Nan - Bo Kluea, und ich liebe sie aus mehreren Gründen. Zum einen gibt es auf dieser Straße praktisch keinen Verkehr – sie ist wie leergefegt. Zum anderen ist sie noch ziemlich neu, das heißt der Zustand der Fahrbahn ist hervorragend.“
Start im Norden der Provinz Nan
Die Runde selbst beginnt nördlich von Nan und erstreckt sich steil und serpentinenartig entlang der 1256 in die Berge des Landkreises Bo Kluea nach Osten in Richtung der Grenze zu Laos hinauf. Dabei führt sie auch durch den Nationalpark Doi Phu Kha, in dem zahlreiche seltene Baum- und Pflanzenarten zu finden sind und dessen Gipfel fast 2.000 Meter über dem Meeresspiegel liegen.
„Die Strecke ist etwa 300 Kilometer lang“, erläutert Tenn. „Man schafft das also an einem Tag. Wir starten in der Regel gegen 9 Uhr und legen drei Stunden später in Bo Kluea unsere Mittagspause ein. Die perfekte morgendliche Fahrt.“ Der Rückweg führt auf einer weiteren spektakulären Runde auf der 1081 wieder über die Berge und schließlich zurück zum Ausgangspunkt nach Nan.
„Auf dieser Fahrt kann man sehr viele unterschiedliche Eindrücke sammeln“, weiß Tenn. „Ein Abschnitt führt durch typischen südostasiatischen Regenwald, sehr dicht und grün. Aber sobald man hindurchgefahren ist, eröffnen sich weite Graslandschaften und man sieht die Berge am Horizont. Das ist wunderschön.“
Trotz der Abgeschiedenheit dieser Region können Fahrer an mehreren Stellen halten, um sowohl Kraftstoff als auch Kraft zu tanken. „In dieser Region gibt es nicht viel Landwirtschaft, sodass hier nicht ständig Lkw auf- und abfahren“, erklärt Tenn. „Daher hat die Straße im Laufe der Jahre kaum gelitten. Sie ist hauptsächlich zweispurig, weshalb man nicht sonderlich schnell fahren kann, aber dafür gibt es jede Menge Kurven und tolle Aussichten. Und auch ein paar schöne kleine Cafés, in denen man bei einer Tasse Kaffee Pause machen kann. Das ist alles malerisch schön. Wir nennen es mittlerweile die Toskana von Thailand.“
Die Nebensaison ist die beste Zeit für Roadtrips in Thailand
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend für einen längeren Roadtrip durch Thailand – Tenn empfiehlt, diese Tour außerhalb der Saison zu unternehmen. „Wir fahren in der Regel im Winter hoch, bei klarem Himmel ist der Ausblick am besten. Ich würde zwischen November und Februar herkommen, denn in den Sommermonaten ist es einfach zu heiß und während der Regenzeit kann es ziemlich ungemütlich werden. Und natürlich ist das kühlere Wetter auch besser für einen luftgekühlten Porsche, mit dem wir meist hier oben unterwegs sind.“
Tenn ist stolzer Besitzer eines makellosen 911 mit kurzem Radstand aus dem Jahr 1966 – einem Fahrzeug, das trotz seines Alters und der großen Entfernungen zwischen Bangkok und Bo Kluea diesen Pässen schon mehrere Besuche abgestattet hat. „Mit diesem Auto fahre ich die Strecke am liebsten. Mittlerweile war ich bestimmt auch schon vier- oder fünfmal hier“, erzählt er. „Die Straßen sind schmal und die Kurven eng, daher ist ein wendiger 911 dafür perfekt geeignet.“
Was Tenns Route außerdem einzigartig macht, ist die trotz der Höhe größtenteils dichte Bewaldung: Nur hier und dort erhascht man zwischen den Bäumen einen Blick in die Ferne, die einen daran erinnert, wie weit oben man sich tatsächlich befindet.
„Das war mir nicht mal selbst klar, bis wir dort oben eine Drohne fliegen ließen“, erzählt Tenn. „So konnten wir sehen, dass die Straße direkt am Berghang entlang gebaut ist. Links und rechts davon gibt es nur Klippen. Das bemerkt man gar nicht, weil der Dschungel so dicht ist. Aber hin und wieder gelangt man an eine Lichtung und sieht die umliegenden Berge. Und das ist absolut phänomenal.“
„Auf Ausfahrt“
In Zeiten von Lockdown und Reisebeschränkungen möchte der Porsche Newsroom mit der Content-Reihe „Auf Ausfahrt“ den Abenteuerdurst der Leserinnen und Leser stillen. Entdecken Sie die schönsten Straßen der Welt mit den Augen von Porsche-Aficionados rund um den Globus.