Als Turnierdirektor des Porsche Tennis Grand Prix musste Markus Günthardt schon einige schwierige Aufgaben bewältigen. Den Umzug des Turniers vom beschaulichen Filderstadt nach Stuttgart etwa, oder die Verlegung vom traditionellen Herbsttermin ins Frühjahr, verbunden mit dem Wechsel von Hartcourt auf Sand. Im Vergleich zu der Herausforderung, in Zeiten von Corona die 44. Auflage des Weltklasseturniers zu organisieren, waren das jedoch eher leichtere Übungen.
„Die Pandemie hat den Fokus total verändert. Das Thema hat in den vergangenen Monaten sehr viel an Bedeutung gewonnen“, sagt der Schweizer. Trotzdem fühlt er sich immer noch als Turnierdirektor, nicht als Krisenmanager. „Corona ist jetzt ein großer Bestandteil des Turniers mit neuen Aufgaben. Die packe ich mit meinem Team an.“
„Porsche steht voll hinter dem Turnier“
Die Organisatoren unternehmen alle Anstrengungen, um die Austragung des Turniers zu ermöglichen und damit nicht nur den Tennisfans ein Stück Normalität zurückzugeben. An der Rückendeckung von Porsche als Veranstalter fehlt es dem Turnierdirektor dabei nicht. Im Gegenteil: „Porsche steht voll hinter dem Turnier und sieht es als Teil seiner gesellschaftlichen Verantwortung, diese weltweit beliebte Traditionsveranstaltung gerade auch in diesen schwierigen Zeiten stattfinden zu lassen“, sagt Markus Günthardt.
Auf dem Weg zum ersten Aufschlag in der Porsche-Arena sind die Organisatoren schon weit gekommen. „Die Vorbereitungen laufen nach Plan“, sagt Markus Günthardt, „für die wichtigsten Fragen haben wir Lösungen gefunden.“ Damit meint er für die Durchführung des Turniers elementare Fragen wie: Wie wird getestet? Wie sehen die Laufwege auf der Anlage aus? Wer darf sich wo aufhalten? Wer hat überhaupt Zutritt? „Wir haben ein, wie ich glaube, sehr gutes Hygienekonzept entwickelt“, sagt er. „Damit sind wir gut darauf vorbereitet, allen Beteiligten möglichst sichere Rahmenbedingungen zu bieten.“
Dass für den Porsche Tennis Grand Prix nicht nur die Porsche-Arena zur Verfügung steht, sondern auch die Schleyer-Halle mit zahlreichen zusätzlichen Räumlichkeiten auf verschiedenen Ebenen, erweist sich gerade in diesem Jahr als unschätzbarer Vorteil. Die Spielerinnen und ihr Betreuerstab sind gleich nebenan im Hotel untergebracht. Dort befinden sich diesmal auch die stark frequentierten Spielerinnenbereiche wie Restaurant und Lounge, die seither in der Porsche-Arena bereitgehalten wurden. Die Spielerinnen kommen nur zum Training und zu den Matches in die Halle.
Ständiger Austausch mit den Behörden und der WTA
Obwohl sich die Bestimmungen und Vorgaben in den vergangenen Monaten immer wieder geändert haben, mussten Markus Günthardt und sein Team die Planungen nie wirklich komplett über den Haufen werfen. Hilfreich war da der Verzicht auf die bei Sponsoren und Business-Seats-Kunden sehr beliebte VIP-Lounge. „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, hat uns aber geholfen, schon sehr früh ein tragfähiges Basiskonzept zu erstellen. Außerdem gab sie uns eine größere Sicherheit und Flexibilität, sagt der Turnierdirektor. Durch den bereits im Dezember vergangenen Jahres beschlossenen Wegfall der VIP-Lounge stünden zusätzliche Hallenebenen zur Verfügung, die nun ausschließlich für Spielerinnen und nur wenige Mitarbeiter reserviert seien. Weil in Sachen Corona immer noch alles in Bewegung ist, steht man im ständigen Austausch mit den Behörden und der WTA. Größere Sorgen bereitet das Markus Günthardt nicht: „Dadurch, dass wir die Basis sehr frühzeitig gelegt haben, können wir uns neuen Gegebenheiten schnell und ohne allzu großen Aufwand anzupassen.“
Der 44. Porsche Tennis Grand Prix wird sich in vielen Punkten von seinen Vorgängern unterscheiden. „Wir werden diesmal ein komplett anderes Turnier erleben“, sagt Markus-Günthardt. Normalerweise sei die Porsche-Arena fast jeden Tag ausverkauft und die Zuschauer sorgten für eine fantastische Stimmung. Da diesmal nur wenige, vielleicht sogar gar keine Fans in der Halle sein werden, werde die Atmosphäre, die auch die Spielerinnen so lieben, nicht die gleiche sein. Trotzdem, so der Turnierdirektor, „werden wir uns bemühen, für die Spielerinnen eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen.“
Zahlreiche Topstars werden in der Porsche-Arena aufschlagen
Die Stars der WTA Tour fühlen sich wohl in Stuttgart. Bei der letzten Spielerinnenwahl zum weltweit beliebtesten Turnier haben sie den Porsche Tennis Grand Prix erneut auf Platz 1 seiner Kategorie gesetzt – nun schon zum zehnten Mal seit 2006. Mit Ashleigh Barty, Naomi Osaka und Simona Halep schlagen die Top 3 der Welt in der Porsche-Arena auf. Dazu kommen die beiden weiteren Top-10-Spielerinnen und Stuttgart-Siegerinnen Petra Kvitova (2019) und Karolina Pliskova (2018) sowie die dreimalige Grand-Slam-Siegerin und Porsche-Markenbotschafterin Angelique Kerber. Die sportliche Qualität des Turniers, soviel steht schon vor dem offiziellen Meldeschluss fest, wird unter Corona nicht leiden.
„Die Zusagen so vieler Topstars bestärken uns in unserem Optimismus. Das zeigt die große Wertschätzung, die unser Turnier weltweit genießt“, sagt Markus Günthardt. Gute sieben Wochen vor dem ersten Aufschlag beim Porsche Tennis Grand Prix strahlt er große Zuversicht aus: „Ich habe vollstes Vertrauen in Porsche und unser Team. Wir haben ein sehr gutes Konzept. Was möglich war, haben wir bisher getan. Das ist eine hervorragende Basis für ein erfolgreiches Turnier.“