Richtig ins Schwitzen kam Rüdiger Munkelt nur einmal. Das war 1989 nach dem Davis-Cup-Finale Deutschland gegen Schweden, als die Euphorie des Sieges von Becker und Co. auch seine Truppe erfasste und als Folge davon der Abbau ins Stocken geriet. Dabei standen die Roadies von Udo Jürgens schon ungeduldig vor der Tür und warteten darauf, den Centre-Court der Hanns-Martin-Schleyer-Halle zur Schlagerbühne umzufunktionieren. Doch Rüdiger Munkelt hat auch dieses Problem gelöst, Udo Jürgens konnte rechtzeitig loslegen. Merci, Rüdiger…

„Bei so einer komplexen Veranstaltung muss man immer dranbleiben, sonst geht’s schief.“ Rüdiger Munkelt

Als Projektmanager der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft war er 25 Jahre dafür verantwortlich, Künstlern und Sportlern die optimale Bühne zu bereiten – und er kennt wirklich jeden Winkel der Porsche-Arena und der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, der beiden großen Eventhallen im Stuttgarter NeckarPark.

Eine seiner größten Herausforderungen war 2006 der erfolgreiche Umzug des Porsche Tennis Grand Prix von Filderstadt in die neu erbaute Porsche-Arena. Eine Mammutaufgabe. Auch wenn im Laufe der Jahre vieles zur Routine wurde, ein Selbstläufer war das Traditionsturnier nie: „Bei so einer komplexen Veranstaltung muss man immer dranbleiben, sonst geht’s schief.“ Drei Wochen etwa dauert der Aufbau, innerhalb weniger Tage muss wieder alles abgebaut sein.

Da traf es sich gut, dass er zum Tennis schon immer eine besondere Beziehung hatte. Früher hat er selbst gespielt, nach einer Sportverletzung war er nur noch Fan. Und als solcher hat er natürlich auch eine Lieblingsspielerin: Ana Ivanovic. „Die hat nicht nur stark gespielt, sondern hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und war zu allen sehr freundlich.“ Und sonst? „Na ja“, schmunzelt er, „sie sieht natürlich auch sensationell gut aus.“

Im August geht er in den vorzeitigen Ruhestand. Dass sein letzter Porsche Tennis Grand Prix abgesagt werden musste, tut ihm unendlich leid, vor allem für die Fans. Er selbst freut sich auf 2021. Da wird er als Zuschauer auf der Tribüne sitzen und auch mal ein komplettes Match genießen, ohne dass sein Handy klingelt und er in irgendeine ferne Ecke der Halle gerufen wird. „Ich bin dann nur noch ein ganz normaler Fan“, sagt er. „Darauf freue ich mich. Das werde ich richtig genießen.“

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