Zwei Tennis-Generationen im Porsche Team Deutschland

Andrea Petkovic und Nastasja Schunk: Die eine ist die erfahrenste, die andere die jüngste Spielerin im Porsche Team Deutschland beim Finale des Billie Jean King Cup.

Als Andrea Petkovic am 22. April 2007 erstmals für Deutschland im Fed Cup spielte, musste sie lange auf ihren Einsatz warten. Erst als ihr Team gegen Kroatien uneinholbar mit 3:1 führte, durfte sie im abschließenden Doppel zusammen mit Tatjana Malek auf den Platz. „Das hat eigentlich keinen mehr interessiert, die meisten Zuschauer waren schon gegangen“, erinnert sie sich. „Doch wir haben alles gegeben und um jeden Ball gekämpft, und als wir schließlich gewonnen hatten, waren wir so stolz und glücklich, als wären wir gerade Weltmeister geworden.“ Nastasja Schunk hatte mit Tennis damals noch nichts im Sinn. Sie ging noch in den Kindergarten.

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Andrea Petkovic und Nastasja Schunk

In dieser Woche spielen sie mit dem Porsche Team Deutschland das Finale im Billie Jean King Cup. Andrea Petkovic ist 34 und steht bereits zum 18. Mal im Aufgebot des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Nastasja Schunk ist 18 und zum ersten Mal dabei. Ob sie in Prag auch zum Einsatz kommt, ist für sie eher zweitrangig. „Für mich ist das eine große Ehre, dabei zu sein. Ich freue mich und versuche, so viele Erfahrungen wie möglich mitzunehmen“, sagt die Mainzerin, die im Porsche Talent Team gefördert und auf eine Profikarriere vorbereitet wird.

Erstes WTA-Turnier: Porsche Tennis Grand Prix

Mit dem Anruf von Bundestrainer Rainer Schüttler hat sie nicht gerechnet, genau so wenig wie sie erwartet hat, dass sie in dieser Saison so durchstarten würde: Beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart feierte sie im April ihre Premiere auf der WTA Tour, beim WTA-Turnier in Karlsruhe erreichte sie im September völlig überraschend das Viertelfinale. Auch zwei wichtige Titel auf der ITF Tour hat sie gewonnen. Der Höhepunkt aber war Wimbledon: Beim berühmtesten Tennis-Turnier der Welt erreichte sie das Finale der Juniorinnen. „Diese Saison“, sagt sie, „ist viel besser gelaufen, als ich das erhofft hatte.“

Um wieviel besser, lässt sich an Zahlen ablesen: Das Wimbledon-Finale war noch in weiter Ferne, als sie sich Anfang des Jahres als Ziel gesetzt hat, in der Weltrangliste unter die ersten 400 zu kommen. Ein ehrgeiziges Unterfangen, schließlich stand sie da noch auf Position 943. Und jetzt? Jetzt ist sie die Nummer 297, hat sich also um unglaubliche 646 Plätze verbessert. Kein Wunder, dass sie bei aller Bescheidenheit, die sie sonst an den Tag legt, sagt: „Ich bin mehr als zufrieden mit diesem Jahr und sehr glücklich, dass ich so erfolgreich war.“

„Im Sport muss man hungrig und neugierig bleiben“

Für Andrea Petkovic war ihr Doppel-Auftritt gegen Kroatien ein einschneidendes Erlebnis. Sie war damals 19 und sagt heute: „Diese Erfahrung hat mich geprägt und mir die Motivation gegeben, zu kämpfen und nicht aufzugeben, wenn ich mal verletzt war.“ Solche Erfahrungen teilt sie gerne mit jungen Spielerinnen. Als sie Nastasja Schunk bei einem gemeinsamen Training mit dem Porsche Talent Team im Leistungszentrum in Stuttgart-Stammheim zum ersten Mal begegnete, ist ihr „gleich aufgefallen, dass sie sehr gut zuhört und versucht, zu lernen. Das ist das Allerwichtigste im Sport, dass man immer hungrig und neugierig bleibt.“ Selbst wenn es für sie in Prag noch nicht zum ersten Einsatz reicht: Ein so großes Event wie den Billie Jean King Cup hautnah zu erleben, dazu die tolle Stimmung, die Atmosphäre in der Halle und der Zusammenhalt im Team – all das hält Andrea Petkovic für eine wichtige Erfahrung: „Wenn sie dann irgendwann mal auf dem Platz steht, weiß sie schon, was auf sie zukommt und ist emotional darauf vorbereitet.“

Junge Spielerinnen wie Nastasja Schunk, davon ist Andrea Petkovic überzeugt, stehen viel mehr unter Druck als das in ihrer Anfangszeit der Fall war. Das liege an der zunehmenden Professionalität und an dem vielen Geld, das es im Tennis zu verdienen gibt. Trotzdem sieht sie auch Vorteile für die neue Generation. „Wenn du dir zu meiner Zeit keinen Trainer leisten konntest, dann hattest du Pech oder musstest in die Bibliothek rennen“, sagt sie. „Heute kommst du durch das Internet viel leichter an Informationen, zum Beispiel über Mentale Meditation oder Autogenes Training. Davon hatten wir noch nie gehört.“

Bessere Nachwuchsförderung

Auch die Nachwuchsförderung hätte sich, nicht zuletzt durch Unterstützer wie Porsche, enorm verbessert. Das Umfeld, in dem sich die Talente bewegen, ist weitaus professioneller als zu ihrer Zeit. In Stuttgart-Stammheim hätten die Spielerinnen eine tolle Infrastruktur, einen Konditionstrainer und einen Physio. Das sei schon ein großer Unterschied zu damals, stellt sie schmunzelnd fest: „Als ich zum ersten Mal zum Physio gegangen bin, war ich geschätzte 24.“

Was sich nicht geändert hat in all den Jahren, ist das Talent, der Ehrgeiz und die Disziplin, die es für eine Tenniskarriere braucht. Nastasja Schunk hat nicht nur nach Einschätzung von Andrea Petkovic alles, um weit zu kommen auf dem langen Weg in die Weltspitze. Dass sie nach dem Training oder einem Match für das Fernabitur büffelt, wenn andere Teenager ins Kino oder zum Feiern gehen, macht ihr so wenig aus wie die vielen Reisen und die einsamen Abende in Hotelzimmern. „Ich bin gerne unterwegs,“, sagt sie. „Natürlich genieße ich es auch, zu Hause bei meiner Familie zu sein. Doch nach einer Woche freue ich mich schon wieder auf das nächste Turnier.“

Andrea Petkovic hat auch schon junge Spielerinnen erlebt, die das nicht so leicht weggesteckt haben. „Für die war es ein Schock, ständig von zu Hause weg zu sein. Einige kommen damit nicht klar und hören nach dem ersten Jahr auf der Tour schon wieder auf“, sagt sie. Welchen guten Rat sie für junge Spielerinnen hat? „Sich Niederlagen nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Schon nächste Woche gibt es ein neues Turnier, in dem sie sich wieder beweisen können. Doch das ist einfacher gesagt als getan.“

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Verbrauchsangaben

Taycan Turbo S (2023)

WLTP*
  • 23,4 – 22,0 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

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Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
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CO₂-Klasse A