Praktisch auf den letzten Metern des heutigen Sechsstundenrennens auf der Kurzanbindung des Grand Prix-Kurses und der ehrwürdigen Nordschleife konnte Dennis Olson (Dänemark) im KCMG-Auto mit der Startnummer 18 noch den Frikadelli-Porsche mit der Startnummer 31 abfangen. Beide profitierten von einer vierminütigen Zeitstrafe, die den 911 GT3 R von Manthey Racing von der vierten Position im Ziel auf Rang 13 zurückwarf.
„An und für sich ein gutes Rennen.“ Richard Lietz
Schon das 90-minütige Qualifying am Samstagmorgen endete für Porsche mit einem durchwachsenen Ergebnis. Der 911 GT3 R von Falken Motorsport mit der Nummer 4 von Klaus Bachler (Österreich), Matteo Cairoli (Italien), Peter Dumbreck (Großbritannien) und Martin Ragginger (Österreich) hatte die 14. schnellste Zeit gesetzt – direkt vor dem Manthey Racing-Auto mit der 911, gesteuert von Lars Kern (Deutschland) und den beiden Werksfahrern Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) am Steuer. Auf Position 19: der Nummer-19-Porsche von KCMG, pilotiert von Josh Burdon (Australien), Alexandre Imperatori (China) und Edoardo Liberati (Italien).
Direkt nach dem Start war diese Reihenfolge schnell Geschichte: Mit Bachler am Steuer arbeitete sich die Nummer 4 schon in der ersten Runde auf Rang sieben nach vorne, der Manthey-Porsche mit Christensen im Cockpit übernahm den zwölften Platz. Nach gut 30 Minuten löste ein Unfall auf der Döttinger Höhe eine längere Code-60-Phase aus, die der Frikadelli-911 GT3 R (31) und der Nummer-19-Porsche von KCMG optimal für ihren ersten Boxenstopp nutzten. Beide rückten damit in die Spitzengruppe auf. Zur Halbzeit des Sechsstundenrennens lagen sie auf Rang eins respektive Platz drei, während die Startnummer 4 etwas Boden verlor – dem Neunelfer war ein Konkurrent ins Heck gerutscht, der Schaden konnte aber schnell behoben werden.
Noch vor Beginn des letzten Renndrittels musste auch die Nummer 19 nach einem Fremdkontakt die Box zur Reparatur ansteuern und büßte dadurch alle Chancen auf einen Podestplatz ein. Dafür meldeten sich der Porsche von Manthey Racing – wegen seiner markanten Folierung „Grello“ genannt – sowie die Nummer 4 von Falken Motorsport zurück an der Spitze. Beide hatten jedoch ebenfalls kein Glück: Die Startnummer 911 wurde nach dem Missachten einer Gelbphase mit einer Vierminutenstrafe belegt, während Peter Dumbreck den Falken Motorsport-Neunelfer nach einem Reifendefekt auf der Strecke abstellen musste. Hierdurch rückten die Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark) und Kévin Estre (Frankreich) gemeinsam mit Jeroen Bleekemolen (Niederlande) und Maxime Martin (Belgien) in der Nummer 31 von Frikadelli Racing auf die neunte Position vor. In der letzten von insgesamt 41 Runden auf dem über 24 Kilometer langen Kurs mussten sie jedoch den Nummer-18-Porsche von KCMG passieren lassen, den sich Dennis Olson mit den Werksfahrern Romain Dumas, Patrick Pilet (beide Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) teilte.
#TVTipp - Der Free-TV-Sender @SPORT1 berichtet am Montagabend ab 22:30 Uhr im #PorscheGTMagazin über die #Porsche #911GT3R in der @nuerburgring Langstrecken Serie #NLS – der Generalprobe für die #24hNBR auf der #nring #Nordschleife. Weitere Themen: #IMSA, #ELMS & @PorscheSupercup pic.twitter.com/9xLAnrFE54
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) August 29, 2020
Stimmen zum Rennen
Sebastian Golz (Projektleiter GT3 R): „NLS-Lauf Nummer fünf war für uns ein sehr lehrreiches Wochenende. Wir nehmen wichtige Informationen zum Set-up und der Motorsteuerung mit für die Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen, das ja bereitsin einem Monat ansteht. Dort werden wir vermutlich mit etwas kälterer Witterung konfrontiert, deswegen lag unser Fokus heute insbesondere in den Anfangsstunden darauf, noch einmal die Reifentemperatur-Fenster zu überprüfen. Alle Teams hatten technisch keinerlei Themen mit den 911 GT3 R, somit sind wir diesbezüglich gut aufgestellt. Das Resultat stand heute nicht ganz so im Mittelpunkt. Leider mussten wir diverse kleine Rückschläge hinnehmen, deswegen konnten wir auch den bitter erkämpften vierten Platz des Manthey-Porsche nicht mit nach Hause nehmen. Wir können noch besser darin werden, unsere Fahrer vor Gelbphasen und ähnlichen Situationen zu warnen. In der Summe konnten wir dieses Rennen nutzen, um unsere letzten Schwachstellen aufzudecken. Jetzt blicken wir positiv nach vorne und kehren mit einem sehr guten Gefühl von diesem Rennen zurück.“
Romain Dumas (Porsche 911 GT3 R #18): „Das Qualifying hätte etwas besser sein können, aber wir fanden keine freie Runde. Damit standen wir in der Startaufstellung weiter hinten. Aber wir konnten zurückschlagen und fast 20 Positionen aufholen. Wir haben wieder viel gelernt für das 24-Stunden-Rennen, auch was interne Prozesse angeht. Natürlich willst du immer besser abschneiden, aber am Ende war es eine ganz solide Vorstellung. Wir arbeiten in dieser Richtung weiter, dann werden sich die Resultate schon einstellen.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #18): „An und für sich ein gutes Rennen. Ich konnte zur Vorbereitung auf die 24 Stunden zwei Stints fahren. Die Anfangsphase verlief etwas holprig, aber der Rhythmus kam schnell zurück. Im Qualifying hatten wir etwas viel Überrundungsverkehr, und wenn du von hinten startest, ist die Chance größer, in Gelbphasen Zeit zu verlieren. Doch die Zusammenarbeit mit dem Team und den Fahrern hat gut geklappt, wir besitzen alle ein ähnliches Verständnis für das Set-up. Wir werden noch etwas ändern, um die Balance des Porsche weiter zu verbessern.“
Patrick Pilet (Porsche 911 GT3 R #18): „Das Rennen war etwas diffizil. Im Qualifying fanden wir keine freie Runde und mussten von Platz 29 starten. Dann habenwir zu Beginn Zeit bei dem Versuch eingebüßt, zur Spitze wieder aufzuschließen. Aber jeder hat einen tollen, fehlerfreien Job abgeliefert – das war wichtig. Am Ende haben wir das Rennen unter den ersten Zehn beendet, das würde ich als gutes Resultat bewerten. Das Team konnte sich über das gesamte Wochenende weiterentwickelt, das war eine gute Vorbereitung auf die 24 Stunden.“
Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #31): „Wir haben uns mehr als sonst auf die Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen konzentriert. Wir konnten viel über den Porsche und die Reifen lernen und wachsen mit den neuen Teamkollegen stärker zusammen. Eigentlich lief alles gut. Wir mussten von Platz 25 starten und sind in die Top zehn vorgefahren, das kann sich doch sehen lassen.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #31): „Ein etwas schwieriger Tag. Wir haben heute Morgen im Qualifying keine freie Runde erwischt. Das Rennen begann mit einem guten ersten Stint von Michael und einer guten Strategie. Wir sind bis auf Platz fünf nach vorne gekommen, dann hatten wir in den letzten beiden Stunden gleich zwei Mal richtig Pech mit Gelb- und Code-60-Phasen, das kostete uns fast 90 Sekunden. Aber wir sind viele Runden gefahren und konnten wertvolle Informationen für das 24-Stunden-Rennen sammeln, das ist wichtig.“
Ergebnis 5. Lauf Nürburgring Langstrecken-Serie (D)
1. Mattia Drudi/Christopher Mies/Kelvin van der Linde (Audi #29), 41 Runden
2. Mirko Bortolloti/Robin Frijns/Christopher Haase/Markus Winkelhock (Audi #32),
- 3,988 Sekunden
3. Björn Grossmann/Luca Ludwig (Ferrari #26), - 14,064 Sekunden
4. Raffaele Marciello/Maximilian Götz/Maximilian Buhk/Fabian Schiller (Meredes #2), - 48,187 Sekunden
5. Philipp Eng/Alexander Sims/Nick Catsburg/Nick Yelloly (BMW #99),
- 1.06,962 Minuten
6. Hubert Haupt/Philip Ellis/Nico Bastian/Gabriele Piana (BMW #17),
- 1.21,968 Minuten
9. Romain Dumas/Richard Lietz/Patrik Pilet/Dennis Olsen (Porsche #18),
- 2.46,861 Minuten
10. Michael Christensen/Kévin Estre/Maxime Martin/Jeroen Bleekemolen (Porsche #31), - 2.48,883 Minuten
13. Matt Campbell/Mathieu Jaminet/Lars Kern (Porsche #911), - 4.13,519 Minuten
14. Sven Müller/Thomas Preining/Dirk Werner/Christian Engelhart (Porsche #3),
- 4.28,520 Minuten
16. Klaus Abbelen/Lance David Arnold/Alex Müller (Porsche #30),
- 6.30,496 Minuten
24. Marco Holzer /Patrick Kolb/Laurenzo Rocco Di Torrepadula (Porsche #25),
- 1 Runde
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