Das Rennen
Die Markenkollegen Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) fuhren im Schwesterauto (Nummer 911) auf den vierten Platz. In der GTD-Klasse sicherte sich das Kundenteam Pfaff Motorsports mit dem Porsche 911 GT3 R den ersten Klassensieg in der nordamerikanischen Meisterschaft.
Die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams waren nach einem starken Qualifying gemeinsam aus der ersten Reihe in das Rennen gestartet. Laurens Vanthoor (Belgien) hatte sich in der Zeitenjagd am Vormittag in 49,133 Sekunden die Pole-Position gesichert – ein neuer Rekord für die GTLM-Klasse in Lime Rock. Nick Tandy im Schwesterauto mit der Nummer 911 ging von Platz zwei in den siebten Saisonlauf. Beim Start verteidigten die beiden rund 510 PS starken Fahrzeuge aus Weissach ihre Spitzenpositionen. Bis zum ersten fälligen Boxenstopp baute das Duo seinen Vorsprung immer weiter aus.
In der zweiten Rennhälfte verloren die beiden Fahrzeuge mehrfach viel Zeit im Verkehr, zudem bauten die Reifen am Ende eines Stints bei hohen Temperaturen um 33 Grad Celsius stärker ab als beim siegreichen Mitbewerber Ford, der sich für einen zusätzlichen Boxenstopp entschieden hatte. Bis 20 Minuten vor Rennende konnte zunächst Pilet die Spitze halten, fiel dann aber wegen mangelndem Grip zurück. Bamber (Neuseeland) konnte sich in den letzten Minuten nicht mehr gegen die Angriffe des Ford Nummer 67 wehren. In der Herstellerwertung hat Porsche weiterhin einen Vorsprung von 24 Punkten. Bamber/Vanthoor haben ihre Spitzenposition in der Fahrermeisterschaft ausgebaut, Pilet/Tandy belegen weiter Rang zwei.
#IMSA - Victory for the #Porsche #911GT3R @limerockpark 🏆 @Olsen_Dennis and @ZRobichon took the win for customer team Pfaff Motorsports @PorscheNewsroom pic.twitter.com/Y736pnyEvz
— Porsche Motorsport (@PorscheRaces) July 20, 2019
In der GTD-Klasse gab es Hochspannung bis zum Zielstrich. Der Porsche 911 GT3 R von Pfaff Motorsports war von Platz fünf in das Rennen gestartet. Startfahrer Zacharie Robichon (Kanada) verbesserte sich in seinem Stint um eine Position. Anschließend zeigte Porsche Young Professional Dennis Olsen eine Glanzleistung. Der Norweger arbeitete sich zunächst konsequent auf den zweiten Platz voran, in den letzten zwei Runden griff er den bis dorthin führenden Acura immer wieder an und setzte sich schließlich mit einem Vorsprung von nur 0,01 Sekunden durch. Das baugleiche, über 500 PS starke Auto von Park Place Motorsports erreichte mit Werksfahrer Patrick Long (USA) und dem Deutschen Marco Seefried den vierten Platz. Direkt dahinter rangierten Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien) und sein amerikanischer Teamkollege Anthony Imperato im Fahrzeug von Wright Motorsports.
Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Das war im wahrsten Sinne ein heißer Wettbewerb. Wir haben eine andere Strategie gewählt als Ford. Der Unterschied war über die Gesamtdistanz gesehen minimal, aber diesmal hatten wir leider das Nachsehen. Glückwunsch an die Sieger, die clever agiert haben. Mit dem zweiten Platz der Startnummer 912 haben wir die Führung in der Herstellerwertung behauptet und in der Fahrermeisterschaft sogar weiter ausgebaut. Unter dem Strich sind wir zufrieden. Gratulation an das Porsche-Kundenteam Pfaff Motorsports zum ersten Sieg in der GTD-Klasse. Es hat Spaß gemacht, beim intensiven Duell um den Sieg zuzuschauen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Ford hat mit den drei Boxenstopps gepokert und diesmal gewonnen. Da kann man nur gratulieren. Wir sind heute mit Platz zwei zufrieden, denn diese Position bringt uns ganz wichtige Punkte für die Meisterschaft. Das Rennen war insgesamt großartig. Vom Start bis ins Ziel gab es intensive Zweikämpfe, einige Führungswechsel und für die Zuschauer ein tolles Spektakel.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Natürlich ist man hinterher immer schlauer. Vielleicht wären wir mit einer anderen Strategie zum Sieg gefahren. Wir haben aber die Meisterschaft im Blick und sind aus diesem Grund taktisch kein Risiko eingegangen. Auf dieser Grundlage haben wir das Maximale erreicht. Wir sind weiterhin in allen Wertungen an der Spitze. Das ist das Wichtigste.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Ford hatte heute die etwas bessere Strategie. Für uns war es schwierig, in den langen Stints das Tempo so hoch zu halten wie es für Platz eins notwendig gewesen wäre. Außerdem sind mir einige kleine Fehler unterlaufen. Porsche liegt in allen Meisterschaftswertungen an der Spitze. So gesehen war es ein erfolgreiches Wochenende.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Das Rennen dürfte jedem Motorsportfan viel Freude gemacht haben. Es war Wettbewerb auf allerhöchstem Niveau. Wir haben mit unserer Nummer 911 zwischenzeitlich geführt, sind am Ende mit Platz vier aber dennoch zufrieden. Für Porsche gab es auch in diesem Rennen viele Punkte. Die Meisterschaft geht weiter. Auch wir werden wieder bessere Ergebnisse einfahren.“
Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #9): „Das Rennen war ein Kracher! Ich habe das Auto auf Platz vier übernommen und mich dann bis ganz nach vorn gekämpft. Unser Porsche 911 GT3 R war im gesamten Rennen konstant schnell. Am Ende waren die Reifen zwar auch bei uns sehr abgenutzt, aber ich konnte im Überrundungsverkehr trotzdem noch das entscheidende Manöver im Kampf um Platz eins setzen. Es war eng, hart und erfolgreich – so mag ich das.“
Zacharie Robichon (Porsche 911 GT3 R #9): „Sensationell, wie Dennis sich kurz vor Schluss an die Spitze gekämpft und diese im engen Duell verteidigt hat. Endlich haben wir den verdienten ersten Sieg für Pfaff Motorsports. Das gesamte Team hat seit Monaten hart daran gearbeitet, wenigstens mal auf das Podium zu kommen. Immer kam irgendetwas dazwischen, aber diesmal nicht – so wurde es sogar Platz eins. Dieser Erfolg bedeutet mir enorm viel.“
Ergebnis Rennen
GTLM-Klasse
1. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 182 Runden
2. Bamber/Vanthoor (NZ/B), Porsche 911 RSR, 182 Runden
3. Hand/Müller (USA/D), Ford GT, 182 Runden
4. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 182 Runden
GTD-Klasse
1. Olsen/Robichon (N/CDN), Porsche 911 GT3 R, 178 Runden
2. Farnbacher/Hindman (D/USA), Acura NSX GT3, 178 Runden
3. Foley/Auberlen (USA/USA), BMW M6 GT3, 178 Runden
4. Long/Seefried (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 178 Runden
5. Campbell/Imperato (AUS/USA), Porsche 911 GT3 R, 178 Runden
Alle Ergebnisse: http://imsa.alkamelsystems.com
Vorschau
Die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams werden am Rennwochenende 19./20. Juli besonders im Fokus stehen, da die beiden Prototypenklassen nicht teilnehmen werden. In der GTD-Kategorie wollen die Kundenteams Park Place Motorsports, Wright Motorsports und Pfaff Motorsports mit jeweils einem Porsche 911 GT3 R auf das Siegerpodest fahren.
Das Rennen
Der Lime Rock Park im US-Bundesstaat Connecticut ist die kürzeste Rennstrecke der gesamten Saison. Der 1956 gebaute Kurs in der hügeligen Parklandschaft rund 200 Kilometer nördlich von New York City ist nur 2,41 Kilometer lang. Das flüssige Layout mit seinen sieben Kurven lässt Rundenzeiten von deutlich unterhalb einer Minute zu. Das Porsche GT Team hat auf dem außergewöhnlichen Kurs bereits große Erfolge gefeiert. 2017 erreichte die amerikanische Werksmannschaft einen Doppelsieg, in der Saison 2018 fuhren Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) auf das Podium. Beim Event in Lime Rock setzen die beiden Prototypenklassen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship aus. Für das Porsche GT Team geht es somit um einen Gesamtsieg in der nordamerikanischen Langstreckenserie.
Die Porsche-Fahrer
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 starten die Sebring- und Watkins-Glen-Sieger Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien). Das Duo liegt derzeit auf Rang zwei der Fahrerwertung. Die Werksfahrerkollegen Bamber und Vanthoor im Schwesterauto mit der Nummer 912 liegen in der Meisterschaft nach ihren drei Triumphen in Long Beach, Mid-Ohio und zuletzt im kanadischen Bowmanville an der Spitze des Klassements. In der GTD-Klasse gehen drei Porsche 911 GT3 R an den Start. Das Kundenteam Pfaff Motorsports (Startnummer 9) geht mit Porsche Young Professional Dennis Olsen (Norwegen) und Zacharie Robichon (Kanada) in den Wettbewerb. In der Nummer 73 von Park Place Motorsports wechselt sich Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) mit dem Deutschen Marco Seefried ab. Den Porsche 911 GT3 R von Wright Motorsports (Startnummer 91) teilt sich Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien) mit Anthony Imperato (USA).
Die Porsche-Fahrzeuge
Der Porsche 911 RSR wurde für seine dritte Rennsaison in Nordamerika vor allem im Bereich Setup weiter optimiert. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der 911 GT3 R wurde für die Saison 2019 neu entwickelt. Dabei wurden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Einsätzen des Vorgängermodells konsequent für Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik und Kinematik genutzt. Der Sechszylinder-Motor im Heck des GT3-Rennfahrzeugs für den Kundeneinsatz leistet über 368 kW (500 PS).
Die Zeiten
Das Rennen über 2:40 Stunden startet am Samstag, 20. Juli um 15:10 Uhr Ortszeit (21:10 Uhr MESZ). Live übertragen wird es außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com.
Stimmen vor dem Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Wir wollen unsere sensationelle Siegesserie in Lime Rock unbedingt fortsetzen. Gerade beim Rennen auf dem kleinen Kurs in Connecticut wäre es wichtig, auf Platz eins zu sein - denn dies ist eine der seltenen Gelegenheiten, in der IMSA-Serie einen Gesamtsieg zu feiern. Wir lassen auch nach fünf Triumphen in Folge nicht locker. Wir führen die Meisterschaft an. Das soll sich bis zum Ende der Saison nicht mehr ändern.“
Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Das Rennen auf der extrem kurzen Strecke bietet Fahrern, Strategen und der gesamten Crew keine Atempausen. Der Kurs in Lime Rock hat noch eine weitere Besonderheit: Es gibt dort nur eine einzige Linkskurve. Das hat Auswirkungen auf die Abstimmung des Autos und auf die Reifennutzung. Wir waren in den vergangenen Jahren dort immer stark. Ich gehe davon aus, dass wir gute Chancen haben werden, unseren guten Lauf in diesen intensiven Wochen in Nordamerika fortzusetzen.“
Weitere Stimmen finden Sie in der Pressemitteilung (Downloads).
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona) sowie DPi (Daytona Prototype international) und LMP2 (Le Mans Prototype 2). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.