Das Rennen
Die Werksfahrerkollegen Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) erreichten im baugleichen, rund 510 PS starken Rennwagen mit der Startnummer 912 den sechsten Platz. Porsche hat somit seine Führung in der Herstellerwertung weiter ausgebaut, zudem übernahm das Werksteam in den USA die Spitze in der IMSA Michelin Endurance Challenge. In der Fahrerwertung sind Pilet (Frankreich)/Tandy (Großbritannien) nun vor Bamber/Vanthoor an der Spitze.
Der Erfolg auf der traditionsreichen Strecke im US-Bundesstaat New York wurde durch perfekte Teamarbeit, optimale Strategie und fehlerfreie Fahrt der Werkspiloten möglich. Nach dem Start aus der vierten Reihe des hochklassigen Feldes der GTLM-Klasse arbeiteten sich beide Porsche 911 RSR in der ersten Rennhälfte konsequent nach vorn. Ein Boxenstopp zur Halbzeit stand stellvertretend für den Anteil der Mechaniker am Sieg. Im Vergleich zur bis dorthin führenden Corvette absolvierte man den Service um 2,6 Sekunden schneller und ging somit an die Spitze. In der letzten halben Stunde führte Earl Bamber in der Startnummer 912 zunächst vor seinem Werksfahrerkollegen Nick Tandy, aber aufgrund eines anderen Boxenstopprhythmus musste der Neuseeländer kurz vor dem Ende zu einem kurzen Tankstopp an die Box und fiel somit auf Rang sechs zurück.
In der Gesamtwertung hat Porsche seine Führung in der Herstellerwertung durch den Sieg in Watkins Glen auf 18 Punkte ausgebaut. In der Team- und Fahrerwertung liegen die Crews der Startnummern 911 und 912 auf den ersten beiden Plätzen. Im IMSA Michelin Endurance Cup, der die Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und auf der Road Atlanta umfasst, ist das Porsche GT Team nun alleiniger Spitzenreiter.
In der GTD-Klasse erreichte das Kundenteam Pfaff Motorsports den sechsten Rang. Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern (Weissach) sowie die beiden Kanadier Scott Hargrove und Zacharie Robichon zeigten im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 9 eine beeindruckende Aufholjagd. Das Team war zu Beginn des Rennens aufgrund eines Reifenschadens und einer Durchfahrtsstrafe phasenweise bis auf den letzten Platz zurückgefallen. Anschließend spielte die Mannschaft die Stärken des über 500 PS starken GT3-Fahrzeuges aus Weissach voll aus. Werksfahrer Dirk Werner (Würzburg) und seine Teamkollegen Marc Miller (USA) und Marco Seefried (Wemding) fuhren im baugleichen Auto von Black Swan Racing auf Rang zehn. Der Porsche 911 GT3 R von Park Place Motorsports, den sich Werksfahrer Patrick Long (USA) mit seinen Landsleuten Patrick Lindsey und Nicholas Boulle teilte, schied vorzeitig aus.
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Wir haben aus fünf Saisonrennen vier Siege geholt. Wir führen in allen Wertungen, sind nun auch im Endurance Cup alleine an der Spitze. Es ist bisher eine wunderbare Saison. Für die Startnummer 912 tut es mir ein bisschen leid. Die Gelbphase kam einfach zum ungünstigen Zeitpunkt. In der Fahrermeisterschaft sind beide Crews auf den ersten beiden Plätzen, also haben wir nun zwei heiße Eisen im Feuer. Die Strecken, die nun in den nächsten Wochen kommen, sollten unserem 911 RSR liegen.“
Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Zu allererst möchte ich bei der gesamten Mannschaft bedanken. Die Arbeit in den vergangenen Wochen mit Rennen in der IMSA-Serie, dem erfolgreichen Ausflug nach Le Mans und dem heutigen Langstreckenlauf in Watkins Glen waren wirklich hart. Der Sieg ist der verdiente Lohn für die gesamte Crew. Unsere Fahrer hatten im Rennen nicht das schnellste Auto, aber durch eine konstante und absolut fehlerfreie Fahrt sind wir an die Spitze gekommen. Das war echtes Teamwork, wie es im Buche steht.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Dass wir dieses Rennen gewinnen, ist für mich geradezu unglaublich. Am Freitag lief unser Auto nicht rund, im Warmup vor dem Rennen gab es erneut einige Probleme. Unsere Techniker haben noch in der Startaufstellung alles gegeben, um das Auto für das Rennen zu reparieren. Das ist ihnen sensationell gelungen. Genau diese Arbeit, auch während des Rennens bei den Boxenstopps und die richtigen Strategieentscheidungen, waren der Schlüssel zum Sieg. Und wir Fahrer haben auch keine Fehler gemacht.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Wir hatten sicherlich nicht das schnellste Auto im Wettbewerb, aber die optimale Teamarbeit hat uns den Sieg gesichert. Die Boxenstopps waren perfekt, die Strategie einfach nur gut und wir Fahrer haben unseren Porsche 911 RSR absolut konstant und fehlerfrei über die Distanz gebracht. Zu Beginn des Rennwochenendes lief nicht alles rund, aber als es darauf ankam, waren wir voll zur Stelle. Dies ist ein großartiger, sehr wertvoller Sieg für mich.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Ich bin persönlich enttäuscht, freue mich aber für das Porsche GT Team. Auch wir hätten dieses Rennen gewinnen können, aber es hat in diesem Fall das notwendige Glück gefehlt. In der Meisterschaft liegen wir noch gut auf Kurs – das ist das Wichtigste. Auf geht es nun nach Mosport.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Wir hatten heute einfach etwas Pech mit der Gelbphase. Das Auto war zwar nicht das allerschnellste in unserer Klasse, aber wir haben das mit Konstanz und guter Teamarbeit wettgemacht. Für Porsche war es insgesamt ein erfolgreicher Tag. Ich freue mich schon auf die kommenden Rennen. Eine tolle Fahrerstrecke folgt nun auf die andere.“
Ergebnis Rennen
GTLM-Klasse
1. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 195 Runden
2. Garcia/Magnussen (E/DK), Corvette C7.R, 195 Runden
3. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, 194 Runden
6. Bamber/Vanthoor (NZ/B), Porsche 911 RSR, 194 Runden
GTD-Klasse
1. Farnbacher/Hindman/Marks (D/USA/USA), Acura NSX GT3, 188 Runden
2. Auberlen/Foley/Machavern (USA/USA/USA), BMW M6 GT3, 188 Runden
3. MacNeil/Vilander/Westphal (USA/FIN/USA), Ferrari 488 GT3, 188 Runden
6. Kern/Robichon/Hargrove (D/CDN/CDN), Porsche 911 GT3 R, 188 Runden
10. Miller/Seefried/Werner (USA/D/D), Porsche 911 GT3 R, 186 Runden
33. Long/Lindsey/Boulle (USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 86 Runden
Alle Ergebnisse: http://imsa.alkamelsystems.com
Das Qualifying
Das Porsche GT Team geht aus der vierten Startreihe in das Sechsstundenrennen in Watkins Glen (USA). Im Qualifying zum fünften Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fuhr Nick Tandy (Großbritannien) im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 auf den siebten Platz. Sein Werksfahrerkollege Laurens Vanthoor (Belgien) erreichte im Schwesterauto mit der Nummer 912 Rang acht. Seit dem Saisonstart hatte das Porsche GT Team drei Pole-Positions in vier Events erreicht.
Die Zeitenjagd in Watkins Glen fand nach zwei Trainings in großer Hitze am Freitag sowie einer Session im starken Regen am Samstagmorgen unter völlig veränderten Bedingungen statt. Vor dem Qualifying hatte sich der Himmel über dem Traditionskurs im US-Bundesstaat New York aufgeklart, die Sonne sorgte für einen schnellen Temperaturanstieg auf Werte um 26 Grad Celsius. Die Strecke bot in der 15-minütigen Session nur wenig Grip. Tandy konnte sich im Verlauf des Zeittrainings immer weiter steigern, erreichte jedoch nicht die Rundenzeiten der Spitze. Großes Pech hatte Vanthoor, an dessen Porsche 911 RSR ein Reifenschaden für ein vorzeitiges Ende des Qualifyings sorgte.
In der GTD-Klasse fuhr Zacharie Robichon (Kanada) im Porsche 911 GT3 R des Kundenteams Pfaff Motorsports (Nummer 9) auf den sechsten Startplatz. Im baugleichen Fahrzeug des Teams Black Swan Racing mit der Startnummer 540 erreichte Marco Seefried (Wemding) Rang neun. Der Amerikaner Nicholas Boulle beendete das Qualifying im GT3-Neunelfer von Park Place Motorsports (Nummer 73) auf Platz 14.
Stimmen zum Qualifying
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Das ist nicht das Ergebnis, das wir uns gewünscht hätten. Die Startnummer 912 wurde durch einen schleichenden Plattfuß eingebremst. Das Schwesterauto war aufgrund eines technischen Defekts am Freitag kaum gefahren. Es fehlte somit einfach an Erfahrung auf trockener Strecke. Ich hoffe, dass wir uns im Rennen durch schnelle Boxenstopps, gute Strategie und einen Null-Fehler-Job weiter nach vorne arbeiten können.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Auf eine Runde haben wir hier nicht die Pace der anderen Hersteller. Wir sind am Freitag praktisch nicht gefahren und konnten so kaum an einer speziellen Abstimmung fürs Qualifying arbeiten. Im Rennen dürften wir ein wenig besser aussehen. Vielleicht ist ja sogar ein Podium drin.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Leider musste ich mein Qualifying wegen eines sich anbahnenden Reifenschadens abbrechen. Und die Räder darf man während des Qualifyings nicht wechseln. Auch wenn wir vom letzten Platz starten müssen – wir haben nicht vor, auf dieser Position ins Ziel zu kommen.“
Ergebnis Qualifying
GTLM-Klasse
1. Magnussen/Garcia (DK/E), Corvette C7.R, 1:40.799 Minuten
2. Briscoe/Westbrook (AUS/GB), Ford GT, + 0,317 Sekunden
3. Milner/Gavin (USA/GB), Corvette C7.R, + 0,492 Sekunden
7. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, + 0,755 Sekunden
8. Bamber/Vanthoor (NZ/B), Porsche 911 RSR, + 1,407 Sekunden
GTD-Klasse
1. Farnbacher/Hindman/Marks (D/USA/USA), Acura NSX GT3, 1:44.975 Minuten
2. Legge/Nielsen/Figueiredo (GB/DK/BR), Acura NX GT3, + 0,317 Sekunden
3. Auberlen/Foley/Machavern (USA/USA/USA), BMW M6 GT3, + 0,528 Sekunden
6. Kern/Robichon/Hargrove (D/CDN/CDN), Porsche 911 GT3 R, + 0,864 Sekunden
9. Miller/Seefried/Werner (USA/D/D), Porsche 911 GT3 R, + 1,122 Sekunden
14. Long/Lindsey/Boulle (USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 R, + 3,945 Sekunden
Vorschau
Das Porsche GT Team kommt nach drei Siegen in Folge als Tabellenführer zum fünften Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship nach Watkins Glen. Beim bevorstehenden Sechsstundenrennen im US-Bundesstaat New York peilt das Werksteam einen weiteren Erfolg an. In der hart umkämpften GTLM-Klasse gehen zwei Porsche 911 RSR in den Wettbewerb. Der Langstreckenklassiker unweit der kanadischen Grenze zählt ebenso wie die Rennen in Daytona, Sebring und auf der Road Atlanta („Petit Le Mans“) zum IMSA Michelin Endurance Cup. Die zwei Werksautos werden wie bereits in den ersten beiden Saisonläufen sowie in Le Mans in jenem Design antreten, das an das legendäre US-Kundenteam Brumos Racing erinnert. In der GTD-Klasse setzen die Kundenteams Pfaff Motorsports, Black Swan Racing und Park Place Motorsports jeweils einen Porsche 911 GT3 R ein.
Die Rennstrecke mit dem Namen Watkins Glen International, oft als „The Glen“ bezeichnet, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das erste Rennen im dichten Wald am Seneca Lake fand 1948 auf Bestreben eines motorsportbegeisterten Jurastudenten statt, der sich die Unterstützung der örtlichen Handelskammer sicherte. Es entstand zunächst ein 10,6 Kilometer langer Rundkurs, der in den vergangenen Jahrzehnten umfangreich verändert und modernisiert wurde. Von 1961 bis 1980 gastierte die Formel 1 in Watkins Glen. Die aktuelle Streckenlänge beträgt 5,472 Kilometer. Für das diesjährige Rennen wurden neue Zuschauerbereiche geschaffen.
Die Porsche-Fahrer
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 starten die Sebring-Sieger Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien). Das Duo liegt derzeit auf Rang drei in der Fahrerwertung. Die Werksfahrerkollegen Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) im Schwesterauto mit der Nummer 912 führen die Meisterschaft nach ihren Triumphen in Long Beach und Mid-Ohio an.
Die Porsche-Kundenteams
In der GTD-Klasse für Fahrzeuge nach FIA GT3-Reglement starten drei Porsche 911 GT3 R. In der Startnummer 8 von Pfaff Motorsports wechselt sich Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern (Weissach) mit den beiden Kanadiern Scott Hargrove und Zacharie Robichon ab. Mit seinen amerikanischen Landsleuten Patrick Lindsey und Nicholas Boulle teilt sich Porsche-Werksfahrer Patrick Long die Arbeit am Steuer der Nummer 73 von Park Place Motorsports. Das Kundenteam Black Swan Racing setzt im über 500 PS starken Porsche 911 GT3 R auf Werkspilot Dirk Werner (Würzburg), Marco Seefried (Wemding) und den Amerikaner Marc Miller.
Die Porsche-Fahrzeuge
Der Porsche 911 RSR wurde für seine dritte Rennsaison in Nordamerika vor allem im Bereich Setup weiter optimiert. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der 911 GT3 R wurde für die Saison 2019 neu entwickelt. Dabei wurden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Einsätzen des Vorgängermodells konsequent für Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik und Kinematik genutzt. Der Sechszylinder-Motor im Heck des GT3-Rennfahrzeugs für den Kundeneinsatz leistet über 368 kW (500 PS).
Das nächste Rennen
Der sechste Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet bereits am kommenden Wochenende (7. Juli) im Canadian Tyre Motorsport Park in Bowmanville (Kanada) statt.