One Porsche Drive – 3

Die neue US-Firmenzentrale ist die größte Auslandsinvestition in der Geschichte von Porsche. Eine Serie stellt sie vor. Teil 3: Wie das Kundenerlebniszentrum Tausende Menschen in seinen Bann zieht.

Für das neue Kundenerlebniszentrum mit seiner ansprechenden Architektur und seinen durchdachten Einrichtungen erwartet Porsche rund 30 000 Besucher pro Jahr. Die direkte Anbindung an den mit jährlich rund 95 Millionen Flugpassagieren leistungsfähigsten Zivilflughafen der Welt wirkt sich entsprechend positiv aus: Nahezu 80 Prozent der US-Bevölkerung können OPD innerhalb von zweieinhalb Flugstunden erreichen.

Für ein weitläufiges Land wie die USA ist das keine Selbstverständlichkeit. Alle paar Minuten gleiten riesige Jets über das insgesamt elf Hektar große Porsche-Areal hinweg. Im Mittelpunkt des Kundenerlebniszentrums steht eine 2,6 Kilometer lange Fahrstrecke, die sich über die Flächen und Höfe der gesamten Anlage windet und sogar durch das Hauptgebäude führt. „Bei offenem Fenster ist dadurch häufig der Sound der Porsche- Sportwagen zu hören“, schwärmt Mitarbeiterin Tamika Money.

„Unsere Kunden erleben die Faszination Porsche extrem und intensiv“

Die Strecke bietet unter anderem sechs Fahrmodule, die unter Anleitung von 10 Vollzeit- und 40 Teilzeit-Instrukteuren absolviert werden: den „Handling Circuit“, den „Off-Road Course“, die „Dynamics Area“, den „Low Friction Handling Circuit“, den „Low Friction Circle“ und das einzige „Kick Plate“ in Nordamerika. Dabei handelt es sich um eine kreisrunde, besonders beschichtete Platte, auf der gedriftet und das Fahrverhalten bei verschiedenen Wetterbedingungen simuliert werden kann. „Beim Fahren im Grenzbereich erleben unsere Kunden die Faszination Porsche extrem und intensiv. Dabei merken sie auch, wie sicher sich die Autos in diesem Grenzbereich fahren lassen“, sagt PCNA-Chefinstrukteur Brian Cunningham.

Dafür können die Besucher vor Ort ein Fahrzeug aus der aktuellen Flotte des Unternehmens mieten – vom Macan bis hin zum 911 GT3. Die Nachfrage ist groß: Bereits zur Eröffnung von „One Porsche Drive“ betrug die Warteliste für ein Fahrtraining rund vier Monate.

One Porsche Drive, US-Firmenzentrale, Porsche AG
One Porsche Drive, US-Firmenzentrale, Porsche AG

Neben Fahrten auf der Rennstrecke bietet Porsche in Atlanta jetzt auch die Möglichkeit, das „Human Performance Center“ zu besuchen. Dabei handelt es sich um eine Art sportwissenschaftliches Labor, in dem Kunden ihre persönliche Fitness überprüfen lassen und unter Anleitung von Experten verbessern können.

Ihrer Sportwagen-Leidenschaft können Besucher auch an verschiedenen Fahrsimulatoren nachgehen oder im „Personal Design Studio“, in dem jeder sein Porsche-Fahrzeug individuell zusammenstellen kann. Darüber hinaus beherbergt OPD ein modernes Konferenzzentrum, das auf 1200 Quadratmetern Räumlichkeiten für Veranstaltungen bietet sowie ein Gourmet- Restaurant namens „356“. Dessen Innenarchitektur ist angelehnt an das Design des legendären Sportwagenklassikers. Von hier aus lässt sich auch ein direkter Blick auf die Start- und Landebahn „826RIGHT“ erhaschen.

„Wir haben eine brillante Lösung erzielt“

Für Freunde historischer Porsche gibt es die „Classic Car Gallery“. In ihr sind Kunden- und Museumsfahrzeuge ausgestellt sowie eine Restaurierungswerkstatt untergebracht. „Besonders stolz sind wir auch auf unsere Techniker und Ingenieure, weshalb wir an unserem neuen Standort ein technisches Schulungszentrum für die Mitarbeiter unserer 189 Porsche-Händlerbetriebe in den Vereinigten Staaten und der 16 Betriebe in Kanada untergebracht haben“, sagt Detlev von Platen. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir mit unseren Experten Schulungen für mehr als 1000 Techniker anbieten.“

All diese unterschiedlichen Bereiche in einem Gebäudekomplex zu vereinen, war eine enorme Herausforderung. „Ein echtes Mehrzweckgebäude mit angrenzender Teststrecke vom Design und von der Funktion her so zu entwickeln, dass es die Erwartungen unserer Besucher und die Anforderungen der Mitarbeiter erfüllt, stellte Architekten und Bauunternehmer vor eine schwierige Aufgabe“, sagt Simon Kuhnimhof, der das Bauprojekt vor dem Einzug zusammen mit Kerstin Endress und Daniel Barcham geleitet hat. „Doch zusammen haben wir eine brillante Lösung erzielt.“

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