Back to Tape (6/7)

Musikjournalist Niko Hüls hat eine Woche lang die prägendsten Einflüsse, Disziplinen sowie Persönlichkeiten der urbanen Jugendkultur getroffen. Die Hansestadt Hamburg ist die Heimat des Machers von Backspin und damit ein zentraler Punkt auf seinem Roadtrip mit dem Porsche Panamera auf einer Reise zu den Wurzeln von Hip-Hop in Deutschland.

Sechs Städte, zehn Künstler, ein Auto und jede Menge Rap. In einer mehrteiligen Gastbeitragsreihe im Porsche Newsroom erzählt Niko Hüls, Macher des deutschen Hip-Hop-Magazins Backspin, von seinem Roadtrip quer durch Deutschland. Weitere Eindrücke gibt es bei Instagram oder Twitter unter dem Hashtag #porschexbackspin sowie auf dem YouTube-Kanal von Backspin TV.

Zuerst war das Mixtape

Hip-Hop in Deutschland war von jeher durch die USA geprägt. Aber während der US-amerikanische Hip-Hop in den 1990er-Jahren durch das öffentlich ausgetragene „Battle“ zwischen East und West Coast geprägt wurde, entwickelten sich in Deutschland abseits von Neuer und Alter Schule verschiedene eigenständige Hip-Hop-Stile, die aus der gesellschaftlichen Mitte entsprangen. Viele davon habe ich auf meinem Roadtrip besucht und vorgestellt. Fehlen darf dabei natürlich nicht Hamburg und der Sound meiner Heimatstadt, als letzte Station auf meiner großen #porschexbackspin-Tour mit dem Porsche Panamera quer durch Deutschland.

Es steht außer Frage, dass die Hansestadt zahlreiche Rap-Größen hervorgebracht hat, allen voran Jan Delay a.k.a. Eizi Eiz und seine Crew, die Absoluten Beginner. Aber auch Fettes Brot, Dynamite Deluxe, Fünf Sterne Deluxe oder Deichkind, die bereits Generationen geprägt haben, oder die 187 Strassenbande heute. Zu den absoluten Legenden – und für mich zu den besten Rappern, die Deutschland je hervorgebracht hat – zählt Samy Deluxe. Mit mehr als einer Million verkaufter Platten ist er bis heute mit beiden Beinen fest im Hip-Hop-Business. Seine afrikanische Herkunft, seine Verbundenheit zur Stadt – von Eppendorf bis Eimsbüttel – ein Leben ohne leiblichen Vater und seine stetige Liebe für Hip-Hop in allen Facetten spielen bis heute eine bedeutende Rolle in seinen Texten.

Reimemonster

Die Karriere von „Samsemilia“ beginnt mit einem ersten Mixtape von Dynamite Deluxe 1997, das von Jan Delay aka Jan Phillip Eißfeldt in Eigenregie vertrieben wurde. Das Demotape schießt durch die Decke und lässt weitere Highlight-Alben wie das Debüt „Samy Deluxe“, aber auch Nachfolger wie „Wer hätte das gedacht?“ oder „SchwarzWeiss“ sowie Auszeichnungen wie den MTV Europe Music Award, den ECHO Pop sowie den Comet folgen.

Während Rap für viele Künstler eine kraftvolle Ausdrucksweise über Gewalt oder schöne Frauen ist, ist und bleibt Hip-Hop für Samy Deluxe vor allem Kultur – ein kreatives Mindset, ein Ventil, das ihm als Jugendlicher Orientierung und vor allem die Chance gegeben hat, aus jeder negativen Erfahrung etwas Positives zu machen.

Wichtige Werte für die nächste Generation

Und genau diese Einstellung gibt der MC heute an die nächste Generation weiter, an Charity-Institutionen und Vereine. So wie sein eigenes Projekt „DeluxeKidz e.V.“, das er in Kooperation mit der Esche Hamburg und unter künstlerischer Leitung von Beatboy Delles umsetzt. Dort gibt er Kinder und Jugendlichen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft oder unterschiedlichen Glaubens einen Raum, um kreativ zu sein, sich und ihre Leidenschaft auszuleben. Tanz, Streetart, Rap, DJing, stets geprägt durch die Grundwerte von Hip-Hop.

Samy Deluxe, Rapper, Nico Hüls, l-r, Hamburg, 2018, Porsche AG
"DeluxeKidz e.V." gibt Kindern und Jugendlichen einen Raum, um kreativ zu sein.

 

Reflektion (m)einer Tour mit Falk Schacht

Wenn ich auf meine mehr als 2.000 Kilometer quer durch Deutschland und all die Gespräche in dieser Zeit zurückblicke, stelle ich fest, es war eine Reise für Hip-Hop. Abseits von Plakaten, Alben oder Konzerten habe ich zehn Künstler dort getroffen, wo sie Mensch sind und Geschichte(n) geschrieben haben. Ich kann mir niemand Besseren vorstellen, als diese Erlebnisse mit meinem Freund, Kollegen und Musikjournalist Falk Schacht zu reflektieren.

Und so führt mich mein letzter Tour-Stopp in Hamburg in Hinterhöfe und direkt in den Hafen. Auf dem Beifahrersitz Deutschlands wohl größter Hip-Hop-Nerd. Wie ich ein Fan der ersten Stunde und von mir liebevoll als „Professor“ betitelt.

Der Hip-Hop-Professor

Beschäftigt man sich mit Hip-Hop in Deutschland, kommt man an dem gebürtigen Hannoveraner nicht vorbei. 1994 mit einer Kolumne im damaligen Musikmagazin „Intro“ begonnen, war er als Autor, Redakteur und Realisator für Kika, VIVA, das Goethe-Institut, Wax Poetics, Jazzthing, Lodown Magazine, Word, The Message und eben Backspin tätig. Heute ist gehört sein Deutsch-Rap-Podcast Schacht & Wasabi bei puls Musik vom BR zu den wichtigen, medialen Bestandteilen unserer urbanen Jugendkultur.

Falk Schacht, Nico Hüls, l-r, Porsche Panamera Turbo, Hamburg, 2018, Porsche AG
Niko Hüls (r.) und Falk Schacht in Hamburg

Neben seiner journalistischen Karriere hat Falk Schacht auch eine eigene musikalische Vergangenheit und Gegenwart. Als Produzent für Hip-Hop unter dem a.k.a. als „Hawkeye“ hat er u.a. auch für Curse, Ferris MC, Canibus oder Grand Agent produziert.

Es gibt wohl keine bessere Art, als meine #porschexbackspin-Tour über den Dächern meiner Heimatstadt mit Blick auf den Hafen neben Falk Schacht zu beenden.

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Verbrauchsangaben

Taycan GTS (2023)

WLTP*
  • 23,3 – 20,4 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

Taycan GTS (2023)

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 23,3 – 20,4 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km
CO₂-Klasse A