Manche Lackierungen erzählen besondere Geschichten. Wie die der Rennwagen in ikonischen Designs von Sponsoren wie Martini, Rothmans, Gulf oder Vaillant. Jede ein Kapitel. Jede ein Charakter mit Wiedererkennungswert. Sie erzählen von Menschen, von Mut, von Meisterschaften. „Rothmans“ – klassisches Blau-Weiß mit Gold. Eine Lackierung wie ein Ritterschlag, getragen von Weltmeistertiteln und Le-Mans-Legenden. Und „Vaillant“: ein Türkisgrün mit knalligen Akzenten. Unverkennbar, unangepasst, unverwechselbar.
Auch der Porsche 917/20 „Sau“ gehört dazu. Rosa lackiert und mit Metzgerlinien versehen, startet er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1971. Dort sorgt er mit seinem ungewöhnlichen Design für großes Aufsehen. Technisch ist der Wagen konkurrenzfähig, doch ein Unfall in der Nacht führt zum vorzeitigen Aus und verhindert den Klassensieg. Die „Sau“ sorgt für Schlagzeilen – nicht aber für Pokale.
Wenn Porsche diese Liveries heute wieder aufgreift, ist das mehr als ein gestalterisches Zitat. Es ist ein Bekenntnis: zur Geschichte, zu den Menschen dahinter – und zu dem, was sie geleistet haben.
Fast ein halbes Jahrhundert später kehrt das rosa Design auf die Rennstrecke zurück. Der Porsche 911 RSR fährt 2018 in Le Mans im Look der „Sau“ – und schafft auf Anhieb, was dem Original nicht gelang: den Klassensieg.
Das alles ist die „Mission: Future Heritage“ in ihrer sichtbarsten Form. Ein Design wird zum Träger von Werten. Ein Schriftzug erinnert an Mut. Eine Farbe transportiert Erwartungen – und gibt dem Neuen Tiefe. Wenn moderne Fahrzeuge in historischen Rennfarben antreten, entstehen keine Repliken, sondern neue Originale. Mit eigener Geschichte. Eigener Stimme. Denn Geschichte wiederholt sich nicht – aber sie lässt sich weiterschreiben.