Nach 16 Jahren modernisiert Porsche den 911 grundlegend. Unter dem Blech werden fast 85 Prozent aller Teile des intern 964 genannten Elfer neu entwickelt. Das fällt vor allem am bulligen Bugteil und den modifizierten Schwellerblenden auf. Typisch für Porsches Liebe zum Detail: auch die Regenrinnen am Auto sind optimiert. Der cW-Wert liegt nun bei 0,32. Damit ist der neue 911 der bisher windschlüpfrigste Elfer.
Der neue 911 soll mehr Kunden, auch Alltagsfahrer, gewinnen und setzt daher neben seiner bekannten Sportlichkeit auf mehr Komfortausstattung und Luxus. Porsche integriert in die neu gestaltete Karosserie unter anderem Servolenkung, ABS, eine stärker wärmende Heizung, Zentralverriegelung und elektrisch höhenverstellbare Vordersitze. Von Anfang an bietet Porsche mit den Carrera 4-Modellen einen Allradantrieb, um die Kraft immer auf die Straße zu bringen. Den Allradantrieb mit elektronisch gesteuerter und hydraulisch geregelter Kraftverteilung entwickelte Porsche für den Hochleistungssportwagen 959. Ab 1990 steht ein Automatikgetriebe zur Wahl – wichtig für den US-Markt. Moderne McPherson-Federbeine vorn und Schraubenfedern an Schräglenkern hinten ersetzen die Drehstabfedern des Vorgängers und bieten ein präziseres und besseres Fahrverhalten. Herzstück bleibt der Sechszylinder-Boxer, der neu entwickelt mit Doppelzündung, Klopfregelung und Drei-Wege-Kat nun 3.6 Liter Hubraum besitzt und 250 PS leistet. Elegant und ein eigenes Patent: Der neu entwickelte Heckspoiler fügt sich nahtlos in die Silhouette des 964 ein. Ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h fährt er aus, sorgt für Abtrieb und verbessert die Kühlung des Motors. Die Allradversion Carrera 4 kostet im August 1988 exakt 114.500 Mark, der Hecktriebler Carrera 2 kommt ein Jahr später auf den Markt und kostet mindestens 103.500 Mark. Zwischen 1988 und 1994 entstehen 63.762 Porsche 911 der Generation 964.