Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) ging als Führender in die letzte Runde des Rennens, das als einziges in der Tudor United SportsCar Championship den Klassen GTLM und GTD vorbehalten war, verpasste dann allerdings knapp den Sieg. Die vom Werksteam Porsche North America eingesetzten 911 RSR beendeten das ereignisreiche Rennen auf den Plätzen acht (Startnummer 912) und zehn (Startnummer 911). Durch den zweiten Platz des Teams Falken Tire übernahm Porsche zwei Rennen vor Saisonende die Führung in der GTLM-Markenmeisterschaft.

Porsche führt nun in der GTLM-Markenmeisterschaft

Der von Wolf Henzler und seinem amerikanischen Teamkollegen Bryan Sellers gefahrene 911 RSR mit der Startnummer 17 war das ganze Wochenende schnell unterwegs. Im Rennen brachte das Team Falken Tire sein Auto mit einer ausgefeilten Tankstrategie an die Spitze. Den Start übernahm Bryan Sellers und fuhr den 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, nahe an die Top 5 heran, bevor er von Wolf Henzler abgelöst wurde. Neben der auf Benzinsparen ausgerichteten Rennstrategie kam dem Team in der Schlussphase des Rennens eine Safety-Car-Phase zugute: Als die meisten seiner Konkurrenten in den letzten Runden zum Tanken an die Box mussten, ging Wolf Henzler in Führung und wehrte danach mehrere Angriffe des schnellsten Ferrari ab. Erst in der letzten Runde musste er den roten Renner passieren lassen und kam als Zweiter ins Ziel. Es war das beste Saisonergebnis für das Team.

Beim Team Porsche North America drehte sich an diesem Wochenende alles um die Startnummer 911. Nach einem Unfall im Samstagtraining musste der 911 RSR in einer Nachtschicht fürs Rennen neu aufgebaut werden. Bei dem Unfall, bei dem der 911 RSR von einem anderen Auto getroffen wurde, brach sich Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) den linken Oberarm. Nachdem er am Sonntagmorgen noch kurz seine Teamkollegen an der Strecke besucht hatte, flog er für die nötige Operation zurück in seine Heimat.

Lietz fliegt nach Unfall für Operation in seine Heimat

Rechtzeitig für das Warm-up am Sonntagmorgen war der 911 RSR wieder aufgebaut und das Team legte fest, dass Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark) in beiden Werks-Elfern an den Start gehen würde. Die Startnummer 911 musste das Rennen wegen des durch den Unfall verpassten Qualifyings vom Ende des Feldes in Angriff nehmen. Startfahrer Nick Tandy (Großbritannien) wurde zu allem Übel auch noch wegen eines Frühstarts bestraft und war im Verlauf des 2:45-Stunden-Rennens bei seiner Aufholjagd immer wieder neben der Strecke. Michael Christensen begann das Rennen im 911 RSR mit der Startnummer 912 und übernahm später das Schwesterauto. Nach der Hälfte der Distanz auftretende Motorprobleme warfen Nick Tandy vom hart erkämpften zweiten Platz zurück und Michael Christensen musste das Auto schließlich 19 Minuten vor dem Ziel abstellen. Der 911 RSR wurde schließlich als Zehnter gewertet.

Den zweiten 911 RSR übergab Michael Christensen, der seine erste Saison als Porsche-Werksfahrer bestreitet, nach einer Stunde an seinen Teamkollegen Patrick Long. Der Amerikaner war während seines Stints auf der 5,263 Kilometer langen Strecke in harte Positionskämpfe verwickelt, bei denen sein Porsche einige Blessuren davontrug. Er konnte zwar weiterfahren, doch angesichts der angeschlagenen rechten hinteren Aufhängung entschied sich das Team für eine Benzin sparende Strategie anstatt Angriff um jeden Preis. Am Ende reichte es zum achten Platz.

Erste Podiumsplatzierung der Saison für Dempsey Racing

In der Klasse GTD erkämpften sich die Amerikaner Patrick Dempsey und Andrew Davis mit dem Porsche 911 GT America von Dempsey Racing den dritten Platz. Es war ihre erste Podiumsplatzierung in dieser Saison. Dabei mussten sie, weil sie wegen eines Trainingsunfalls das Qualifying verpasst hatten, vom Ende des Feldes starten. In der Gesamtwertung liegen ihre Landsleute Leh Keen und Cooper MacNeil punktgleich mit weiteren Konkurrenten an der Spitze. Mit dem Porsche 911 GT America von Alex Job Racing kamen sie auf dem Virginia International Raceway als Fünfte ins Ziel.

Das nächste Rennen der Tudor United SportsCar Championship wird am 20. September auf dem Circuit of the Americas in Austin im US-Bundesstaat Texas ausgetragen.

 

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