Ein Zweitagestest auf dem Nürburgring bot einen Vorgeschmack auf den vierten Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am 30. August. Das Porsche Team testete am Montag und Dienstag mit einem Porsche 919 Hybrid zusammen mit 19 weiteren WEC-Teilnehmern auf der 5,137 Kilometer langen Strecke. Es war der erste Einsatz des Prototypen seit dem umjubelten Gesamtsieg am 14. Juni beim berühmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Am Steuer des Testwagens wechselten sich am Montag die Werksfahrer Timo Bernhard (D) und Brendon Hartley (NZ) sowie am Dienstag Romain Dumas (F) und Marc Lieb (D) ab. Gemeinsam legte das Quartett 1.275 Kilometer zurück.
Nach drei von acht Läufen führt Porsche mit 140 Punkten in der Herstellerwertung der Weltmeisterschaft vor Audi (124) und Toyota (71).
So lief es für das Porsche Team Manthey
Das Team ist nur einen Steinwurf vom Nürburgring entfernt in Meuspath zu Hause. Mit den Porsche-Werksfahrern Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich) nutzte es am Montag und Dienstag die Gelegenheit, den Porsche 911 RSR für sein Heimrennen abzustimmen. Im Einsatz waren die Autos mit den Startnummern 91 und 92, die in der WEC in der Klasse GTE-Pro am Start sind.
Für den 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert und sich durch konsequenten Leichtbau sowie eine ausgefeilte Aerodynamik auszeichnet, begann der Test am Montag bei typischem Eifelwetter mit Regen und Sonnenschein. Am Dienstag war es dann zwar stark bewölkt, doch die anspruchsvolle Grand-Prix-Strecke blieb trocken. Das Team konnte sein umfangreiches Testprogramm planmäßig abspulen.
Auf dem Nürburgring getestet haben auch die Porsche-Kundenteams Dempsey Proton Racing mit Patrick Dempsey (USA) und Marco Seefried (Wildschönau) sowie Abu Dhabi Proton Racing, für das der ehemalige Porsche-Junior Klaus Bachler (Österreich), Christian Ried (Schönebürg) und Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi) zum Einsatz kamen. Beide Teams setzen in der WEC den Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am ein
Stimmen zum Rennen
Andreas Seidl, Teamchef LMP1-Klasse: „Es war ein guter Test für uns. Wir haben ein paar neue Komponenten testen und uns auf das Sechsstundenrennen Ende August vorbereiten können. Weil der Nürburgring neu im WEC-Kalender ist, hatten wir bislang keine Daten, auf die wir zugreifen konnten. Auch für die Fahrer war diese Erfahrung wichtig. Wir haben an der Fahrwerksabstimmung und am Hybridmanagement für diesen Kurs gearbeitet. Auch das Fahren im Regen am Montag hat uns wertvolle Erkenntnisse geliefert. Wir freuen uns sehr, dass die WEC 2015 nun auch einen Auftritt in Deutschland hat. Schließlich ist dies die Heimat der schnellsten WEC-Fahrzeuge, und Porsche hat eine sehr enge Verbindung zum Nürburgring – sowohl durch eine lange Tradition von Sportwagenerfolgen als auch durch die anhaltende Bedeutung als Erprobungsstrecke für Straßenfahrzeuge.“
Olaf Manthey, Teamchef Porsche Team Manthey: „Wir haben schon in der vergangenen Woche einen Tag auf dem Nürburgring getestet. Dabei konnten wir alle Punkte abarbeiten, die auf unserer Liste standen. Insofern war es für uns nicht ganz so dramatisch, dass das Wetter gestern nicht mitspielte. Wir haben die wechselhaften Bedingungen aber so gut es ging genutzt. So haben wir zum Beispiel ausprobiert, wie lange wir bei einsetzendem Regen mit Slicks draußen bleiben können und wie lange unsere Regenreifen auf abtrocknender Strecke halten. Außerdem haben wir verschiedene Abstimmungen und Komponenten getestet. Der Dienstag war von den Bedingungen her besser. Da haben wir versucht, so viel wie möglich reinzupacken, was auch ganz gut gelungen ist. Wichtig war, dass wir mit beiden Autos testen konnten. Alles in allem war es ein sehr guter und ergiebiger Test auf unserer Hausstrecke. Jetzt freuen wir uns auf die Premiere der WEC in der Eifel.“